Ostpreussen

Ostpreußen ist das eigentliche Kernland Preußens. Es grenzt im Westen an die untere Weichsel und Nogat, im Norden an die Ostsee, unterhalb des Frischen und Kurischen Haffs. Im Nordosten an die Memel angrenzend, sich dann an der litauischen Grenze langziehend, stößt es im Süden an das polnische Masowien.

Erstmals erwähnt wurde diese Landschaft durch den Märtyrertod Adalbert von Prag im Jahre 997 n.C., der bei seinem Christianisierungsversuch der heidnischen Pruzzen von diesen erschlagen wurde.

Bewohnt wurde dieses Land von den Pruzzen, die zu den indogermanisch-baltischen Völkern gehörten. Nachdem diese Plünderungszüge in das polnische Herzogtum Masowien unternahmen, rief der Herzog Konrad von Masowien den Dt Orden zur Hilfe.

Der Dt. Orden unterwarf die Pruzzen und erhielt aufgrund einer Vereinbarung mit dem dt. Kaiser Friedrich II., dem Papst und Konrad von Masowien das Gebiet als souveräne Herrschaft. Als der Orden auch noch polnisch-litauische Gebiete seinem Reich hinzufügen wollte, wurde er von einem polnisch-litauischen Heer 1410 geschlagen und verlor in der Folge seine Unabhängigkeit.

Im Zuge der Reformation wandelte der Hochmeister Albrecht von Brandenburg-Ansbach das Ordensland in ein weltliches Herzogtum um, das unter polnischem Lehen stand. Nach dem Tod seines Sohnes fiel es aufgrund eines Erbvertrages an die Kurfürsten von Brandenburg, die im schwedisch-polnischen Krieg die Souveränität des Herzogtums erreichten.

Kurfürst Friedrich III. (I.) ließ sich 1701 in Königsberg zum König in Preußen krönen. Dadurch übernahmen auch die anderen branden- burgischen Landesteile den Namen Preußen.

Durch die polnischen Teilungen gelangte das gesamte Ostpreußische Gebiet an Preußen, verblieb dort bis zum Ende des 1. Weltkrieges und wurde dann im kleineren Umfang eine von Deutschland durch den polnischen Korridor abgetrennte dt. Exklave.

Am Ende des 2. Weltkrieges wurde es endgültig von Deutschland abgetrennt und zwischen Rußland (nördlicher Teil) und Polen (südlicher Teil) aufgeteilt.