Preußische Kriege
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Vom Koalitionskrieg gegen
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VorgeschichteNach der französischen Revolution 1789 und der verhinderten Flucht Ludwig XVI beschlossen Preussen und Österreich in Frankreich die alten monarchistischen Zustände wieder herzustellen und gründeten die Koalition von Pillnitz. |
1806-1815
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Nach einem Ultimatum an Napoleon, die französischen Truppen von den preußischen Grenzen abzuziehen, kam es zur Eskalation. Die preußische Armee hatte sich in totaler Selbstüberschätzung auf den Lorbeeren der friederizianischen Kriege ausgeruht und die militärtaktischen Neuerungen der Franzosen trotz Mahnungen der Reformer um Scharnhorst und Gneisenau verschlafen. Das höhere Offizierskorps war völlig überaltert. So marschierte die preußische Armee, ca. 130.000 Mann zzgl. 20.000 sächsische Soldaten, unter dem Oberbefehl des Herzogs von Braunschweig nach Thüringen. Den rechten Flügel befehligte der General Rüchel, den linken der Fürst von Hohenlohe. Die Vorhut stand hier unter dem Kommando des Prinzen Louis Ferdinand, der den Franzosen bis Saalfeld entgegenging und dort am 10.10.1806 des erste Gefecht führte und dabei getötet wurde. Die Franzosen, 175.000 Mann, umgingen nun des preußische Heer und schnitten es vom Rückzug zur Elbe ab. Da die Preußen zu keiner Zeit genau wußten, wo die fränzösische Armee stand, wurde das Herr in 3 Teile aufgesplittert. Mit der Hauptarmee zog der Herzog von Braunschweig nach Auerstedt, während Hohenlohe bei Jena den Rückzug decken sollte. Rüchels Korps sollte von Weimar aus die Verbindung halten. Napoleon nutzte die Chance und ließ alle Heeressäulen gleichzeitig angreifen. So kam es nunmehr zu den Schlachten von Jena und Auerstedt.
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Jena 14.10.1806 |
Auerstedt 14.10.1806 |
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Die Reste der preußischen Armee (25.000 Mann) in Ostpreussen unter dem General L`Estocq (Stabschef Scharnhorst) schlossen sich der russischen Armee an und am 7./8.2.1807 kam es zu der blutigen Schlacht von Preußisch Eylau, die unentschieden ausging, aber erstmals der preußischen Armee wieder Ansehen einbrachte. Napoleon mußte sich zurückziehen. Am 14. Juni 1807 kann es dann zur Schlacht von Friedland, bei der die Russen vollständig geschlagen wurden und über die russische Grenze abzogen. Nunmehr war auch Ostpreußen in der Hand der Franzosen. Am 9.7.1907 wurde der Friede von Tilsit (auf einem Floß auf der Memel/Njemen) zwischen Preußen und Frankreich geschlossen. Preußen mußte auf alle Gebiete westlich der Elbe und Südpreußen, das nunmehrige Herzogtum Warschau verzichten (s. Zuwachs/Verluste).
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1806 - 1812 |
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Neben den zivilen setzten in Preußen auch militärische Reformen ein. Von 143 höheren Offizieren wurden alle bis auf zwei (Blücher und Tauentzien) entlassen. Scharnhorst, Gneisenau und Grolmann reorganisierten das preußische Heer, die allgemeine Wehrpflicht wurde eingeführt. 1812 mußte ein preußisches Korps (20.000 Mann) unter den Generälen Yorck, Grawert und Kleist den russischen Feldzug Napoleons mitmachen. Es sollte die Nordflanke der französischen Armee decken. Auf dem Rückzug wurde an der Memel am 30.12.1812 die Konvention von Tauroggen zwischen Yorck und dem russischen General Diebitsch geschlossen, in der sich das preußische Korps für neutral erklärte und von Frankreich abfiel.
Das preußische Korps marschierte nach Ostpreußen zurück und begann mit der Werbung neuer Rekruten. Am 9.2.1813 erfolgte der Aufruf Friedrich Wilhelms III. an das Volk, sich zu bewaffnen. Am 28.2. schließt Preußen ein Bündnis mit Rußland gegen Napoleon. Am 10.3. wurde der Orden des Eisernen Kreuzes gestiftet.
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Die Befreiungskriege
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Das Korps Yorck schlug am 5. April
1812 bei Möckern
ein französisches Korps.
Überraschend bietet Napoleon am 1. Juni einen Waffenstillstand an. Blücher zog sich nach Schweidnitz in Schlesien zurück. Am 4. Juni wurde ein Waffenstillstand bis zum 15. Juli abgeschlossen, den beide Seiten nutzten, um weitere Rüstungen zu betreiben. Der Waffenstillstand hat den Alliierten mehr genützt als den Franzosen. Denn nun traten Schweden, Österreicher mit Truppenkontingenten den Alliierten bei; England zahlte Subsidien. Die Koalition hatte damit ein zahlenmäßige Übergewicht von 510.000 zu 440.000 Franzosen.
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Hauptarmee in Böhmen 254.000 Soldaten (127.000 Österreicher; 82.000 Russen; 45.000 Preußen) unter dem Grafen Schwarzenberg 28./29.8. Schlacht um Dresden Vorhut unter Wittgenstein und Kleist mußte eine empfindliche Niederlage einstecken (18.000 Gefangene) als sie von Napoleon zurückgeschlagen wurde. Die Österreicher erreichten zu langsam das Schlachtfeld. 30.8. Schlacht bei Kulm und Nollendorf Vandamme griff mit 30.000 Mann die Alliierten bei Kulm an, wurde aber von Kleist, der in seinem Rücken erschien, geschlagen (Verluste Franz. 10.000). Anfang Oktober zogen die Alliierten den Ring um Dresden zusammen, so daß Napoleon am 7.10. nach Wurzen zurückwich. Die Hauptarmee erreichte am 15.19. Leipzig. Noch war die französische Armee zahlen mäßig überlegen, aber die Vereinigung mit der Schlesischen Armee stand bevor. |
Schlesische Armee 105.000 Mann (38.500 Preussen; 66.500 Russen) unter Blücher Am 19. August kommt es zu ersten Gefechten der
schlesischen Armee an der Bober,
die Blücher für sich entscheiden kann. |
Nordarmee 125.000 Soldaten (Schweden/Preußen/ Russen) unter Bernadotte in Brandenburg
23.8 Schlacht bei Großbeeren
6.9. Schlacht bei Dennewitz |
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16./17./18.10.1813 Völkerschlacht bei Leipzig Die alliierten Truppen standen in einem Halbkreis, nördlich, östlich und südlich um Leipzig. Einzig nach Westen hin hatte Napoleon sich einen Fluchtweg offen halten können, während seine Truppen in Leipzig direkt und in den Dörfern Möckern, Wahren, Schönefeld, Paunsdorf, Probstheida und Wachau standen. Die Stärke der Franzosen belief sich auf 200.000 Mann, darunter sächsische, württembergische und bayerische Bataillone, die alsbald die Seiten wechseln sollten. Napoleon erwartete den Angriff der Hauptarmee, die er in Schach halten konnte, unterschätzte aber wieder einmal Blücher, der von Nordwesten über Möckern, insbesondere durch das Korps Yorck siegreich vordrang. Bis zum Abend des 18. konnte sich Napoleon halten, mußte sich aber dann über Lindenau nach Weißenfels zurückziehen, wobei er, durch die vorzeitige Sprengung der letzten Elsterbrücke, ein Großteil seines Heeres einbüßte. Die Verluste der Preußen betrugen 16.000, die der Russen 22.000, der Österreicher 14.500, der Schweden nur 200, da diese kaum in die Schlacht eingriffen. Die Verluste der Franzosen betrugen 110 - 120.000 Mann, darunter allerdings mehr Gefangene. Am Abend des 18. ritten die Monarchen Alexander, Franz und Friedrich Wilhelm in Leipzig ein.
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Belle Alliance/Waterloo |
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