Marienburg |
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Sonstiges
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Heizanlagen | ||
Die Marienburg besaß im Hoch- und im Mittelschloß 10 W a r m l u f t h e i z a n l a g e n, die von im Keller gelegenen sogen. ,,Erdöfen« mit Holz oder Holzkohle geheizt wurden. Es waren wohldurchdachte und technisch gut ausgeführte Anlagen, die im Mittelalter ihre Aufgabe erfüllt haben, wie Heizversuche im 19. Jahrhundert (1823 und um 1900) bewiesen haben. Sie sind in der Marienburg bereits z. T. vor 1300 angelegt und gehen letzten Endes auf die römischen Hypokausten zurück.
Kachelöfen sind erst vom Ende des 14. Jahrhunderts ab nachweisbar. Diese ist oben im Halbrund gewölbt. Das Gewölbe hat halbsteinbreite Querschlitze, durch welche das Feuer wie durch einen Rost in die über der Feuerung angeordnete Steinkammer schlägt, wie aus den Schnitten zu ersehen ist. Die Steinkammer ist mit einer flachen Tonne überwölbt und etwa zur Hälfte mit locker liegenden unbehauenen Granitsteinen von durchschnittlich Kubikfußgröße ausgefüllt, welche von dem durchschlagenden Feuer erhitzt werden. In die Stein- und Wärmekammer kann man durch eine mit Lehmmauerwerk zugesetzte, über dem Feuerloch liegende Einsteigöffnung gelangen, falls der Ofen gereinigt und die verbrannten Steine ausgewechselt werden sollen. Dieser Öffnung gegenüber befindet sich hart unter dem Gewölbe das Abzugsloch für den Rauch. Der Rauchgang zieht sich weiter unter dem Remterfußboden hin bis zur äußeren Remterwand und mündet dort in den Schornstein. Sobald durch entsprechend langes Feuern die Wände des Feuerraumes sowie die Steine und die Wände der Stein- und Wärmekammer genügend erhitzt waren, der Brennstoff sich verzehrt und der Rauch durch den Schlot sich verflüchtet hatte, erfuhr der heiße Ofen eine Umordnung zwecks Vornahme des Heizens, indem zunächst der Schornstein gegen die Wärmekammer hin abgesperrt wurde. Das geschah vom Remter aus, indem man den im Schornstein eingebauten »Rauchstein«, eine Steinplatte mit einer runden Öffnung, mit einem Metalldeckel, einer sogen. »Stürze« verschloß und gleichzeitig die 36 kleinen gelochten »Ofensteine" im Fußboden des Remters öffnete, d.h. die auf jedem liegenden eisernen »Stürzen« abnahm. Die warme Luft strömte nun durch gemauerte Kanäle und diese Öffnungen in den Raum und erwärmte ihn. An den Schornstein war noch ein Kamin angeschlossen. Durch diesen konnte die verbrauchte Luft abziehen. Wir haben es also mit einer Lüftung zu tun. Solange der Schornstein warm war, fand dieser Abzug von selbst statt. Anderenfalls half man durch ein Lockfeuer nach, das man in diesem Kamin entzündete. Bei den Wiederherstellungsarbeiten fand man runde und eckige Rauchsteine, auch Stürzen für diese und die kleineren »Ofensteine«. Das Hauskomtursbuch und das Treßlerbuch enthalten viele Rechnungen für diese beiden Arten von Steinen.
Die Heizung IV im Hochmeisterpalast beheizt
zwei Räume gleichzeitig, die »Briefstube« und den über dieser liegenden Winterremter.
Die
Heizanlagen des Palastes zeichnen sich durch eine genau ausgeklügelte Führung der
Luftkanäle aus. Sie setzen eine wohlüberlegte in Grund- und Aufriß zeichnerisch
festgelegte
Planung voraus. Zu bewundern ist vor allem, daß diese technischen Vorkehrungen nirgends
den
harmonischen Eindruck der Räume stören. Man mußte ihnen erst nachgehen, um ihr
Vorhandensein wieder festzustellen.
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Die Badestuben |
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In den Amtsbüchern werden die Conventsbadestube, die Firmariebadestube und die Badestube
ohne nähere Bezeichnung genannt. Die Lage der ersteren ist nicht bekannt; sie muß aber
in der
Nähe des Hochschlosses gelegen haben. Erhalten ist wenigstens z.T. die Firmariebadestube,
die oben bereits genannt wurde. Die in alter Zeit wohl mit einem Dielenfußboden versehene
Halle
hatte an den Außenwänden fünf einem Backofen ähnliche Mauerungen, die von außen
geheizt
wurden und innen vermutlich keine Öffnung hatten. Der Rauchmantel wurde nach gehöriger
Erwärmung mit Wasser begossen, ünd dadurch wurde Dampf erzeugt. Es waren aber auch
Wannenbäder möglich. 1447 gab es in der Firmarie vier Badekessel. Dadurch ist die enge
Verbindung der Firmane und der Badestube gesichert. Das lange Gebäude vor Meisters großem Remter gilt als M e i s t e r s Badstube. Alt sind die Ringmauern unter der Erdoberfläche und eine Luftheizungsanlage. Es wäre denkbar, daß man über der unterirdischen Heizanlage noch eine Vorrichtung zur Dampferzeugung hatte, oder daß im beheizten Raum doch eine Badewanne stand. Der Brunnen liegt unmittelbar neben diesem Gebäude. Bei der Wiederherstellung wurde auf eine Badeeinrichtung verzichtet und der Raum nur als Wartehalle aus-gestattet. Die beiden alten Renaissance-Kamine sind aus Elbing angekauft.
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2. |
Ein alter Kesselbrunnenn liegt vor Meisters Großem Remter; er wird im Hauskomturbuch immer als »Meisters Born« bezeichnet. 1411 ,,item 4 scot vor eyn slos czu dem Hofe by des meisters burme«; 1416 wurde ein Hahn ausgebessert und eine Kette gemacht, 1418 wurden die Rohre gebessert: hier muß also schon eine Rohrleitung mit Absperrhahn vorhanden gewesen sein. 1565 heißt es nur: »hinter der Badstub ist ein Brunnen und an diesem Brunnen ein Tür, durch die man zur Badstube geht«. Sodann 1649: »Der Brunnen vor dem Remter ist in jeder Hinsicht gut." Ausführlicher ist das Inventar von 1675: »vor diesem Refektorium ist ein gemauerter Brunnen mit Winde, zwei Eimern und Kette.« Und dann 1724: »ein gemauerter Brunnen, welcher infolge der Überschwemmung von 1717 eingestürzt ist. Eine Kette am Drehrad... einer oben, der andere in die Erde eingestürzt, sind übrig. Die Bedachung darüber von Dachziegeln bedarf der Ausbesserung. Die Tür zu ihm hängt an Bändern und eisernen Haken.« 1823 wurde der Brunnen in Ordnung gebracht, 1910 von Steinbrecht gereinigt und mit Pumpe zur Wasserförderung versehen; über dem Brunnen wurde wieder ein Brunnenhaus errichtet. Die Kesselmauerung aus Granit ist auch hier alt. Wegen seines guten Wassers war der Brunnen in der Stadt bekannt. Die Marienburg hat dann noch zwei innere Brunnen:
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3. |
In Meisters Küche in der Nische des nördlichen Fensters; er wurde erst in neuerer Zeit wieder entdeckt. Der Bau fällt wohl in Zusammenhang mit dem Remterbau in die Zeit von 1320. Eine Rechnungsnotiz von 1417 nennt »den Born in unseres homeysters kochen«; ebenso 1420. Die Eimerförderung erfolgte durch Leinen. |
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4. |
Im Gang vor den beiden Hochmeisterremtern des Palastes; in jedem Geschoß hat die Fensternische eine kreisförmige Öffnung und erst im Keller fängt die Kesselmauerung an. Auf diesen Brunnen könnte folgende Notiz bezogen werden: »1414 item 1 firdung Menczel, der das handfas reine machte vor dem remphter." In der Beschreibung von 1675 heißt es: »bei diesem Gange war ein Brunnen, bei welchem zur Ordenszeit ein Handfaß (poln. Lawaterz, abgeleitet vom lat. lavatonum) sich befand, das aber schon lange verloren gegangen ist, und es ist nur die Spur vorhanden, wo es war«, ähnlich 1724. Das 1786 angeblich verschwundene Handfaß kann nur eine Erneuerung des 18. Jahrhunderts gewesen sein. 1817 wurde der Brunnen ausgeräumt und dann ein neues Handfaß aus Sandstein angefertigt. Außer diesen vier noch erhaltenen Brunnen waren in der Burg nach Angaben des Hauskomturbuches noch die folgenden: |
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5. |
Unter dem Gange bei den Danzk 1416, also auf dem Westparcham des Hochschlosses. |
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6. |
In der Firmarie 1415-1417. |
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6a. |
In der Convents-Badstube 1417. |
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7. |
In der Knechte-Firmane 1413, in der Vorburg. |
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8. |
Im Bottschloß 1413, in der Vorburg, vielleicht im Niederschloß. |
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9. |
Im Convents-Marstall 1419. |
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10. |
Bei des Meisters Marstall 1419. |
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11. |
Im Mälzhause 1413-1416, im großen Vorburgsgebäude (unweit der Lorenzkapelle), wo 1607 die Vogtei war, jetzt nicht mehr vorhanden. |
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12. |
Im Bottichhof 1413, lag in der Vorburg, nicht genau zu ermitteln. |
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13. |
Der Pferdemarstall-Born, 1415-26 in der Nähe des Karwans. |
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14. |
Im Garten 1415 und |
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15. |
beim Apfelhause, 1420, diese beiden wohl im Garten vor der Ostfront des Hochschlosses. |
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16. |
Im Graben 1420 und im Hühnergraben 1420, beides wohl derselbe Brunnen, im Westgraben des Hochschlosses. |
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17. |
In Meisters Roßgarten 1418 neu gebaut, wohl außerhalb der Vorburg, etwa an der Ostseite. |
18. |
Ein hölzerner Brunnen wurde durch Meister Macz ohne nähere Ortsangabe 1416 gebaut.
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Der Wiederaufbau im 19. und 20. Jahrhundert |
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Im Jahre 1803 endlich hatte ein scharfer Aufsatz, den der Dichter Max von Schenkendorf, ein junger Student, in der Zeitung ,,Der Freimütige« erscheinen ließ, den Erfolg, daß man die Abbrucharbeiten einstellte und daß der König 1804 die Erhaltung des Schlosses befahl. So war das noch Vorhandene vor weiterer Zerstörung gerettet.
Nach dem unglücklichen Kriege von 1806/7, der napoleonischen Zeit, die auch ihre
schlimmen
Spuren hinterließ, und den Befreiungskriegen ging es 1817 an die erste Wiederherstellung
der
Burg. An die Spitze dieses Werkes, das sich bis 1856 erstreckte und den Hochmeisterpalast
umfaßte sowie den Kleinen Remter, müssen wir den Namen des Oberpräsidenten, späteren
preußischen Ministers und Burggrafen von Marienburg, Theodor von Schön, setzen. Dieser
Mann, ein geborener Ostpreuße, verstand es, in dem durch die Kriege verarmten Lande eine
große Begeisterung und eine tätige Opferwilligkeit für dieses Vorhaben ins Leben zu
rufen.
Außer dem Staat förderten das Werk der König Friedrich Wilhelm III. und noch mehr der
Kronprinz, der spätere König Friedrich Wilhelm IV., ferner bedeutende Männer wie Stein
und
Hardenberg, außerdem Städte, Universitäten, Schulen, Gutsbesitzer, Offiziere und viele
andere.
Jeder stiftete einen bestimmten Bauteil, nach seinen Kräften.
Die Zeit bis 1880 verging mit vorbereitenden Planungen für das Hochschloß, das immer
noch als
unschönes Magazingebäude dastand. Das Jahr 1872 sah zum erstenmal einen deutschen
Kaiser in den Mauern der Marienburg, Wilhelm I. - In den folgenden Jahren wurden genaue
Untersuchungen am Hochschloß vorgenommen und Mittel für dessen Ausbau bereitgestellt. Die Wiederherstellung des Hoch- und Mittelschlosses sowie der Vorburg wurde Steinbrechts
Lebenswerk. Wie kaum ein Zweiter lebte er sich in den Geist der Vergangenheit ein. In den
Burgen des Rheinlandes war er ebenso zu Hause wie in denen Süddeutschlands und der
Alpenländer. Er gab den neu erstehenden Räumen auch die Ausstattung, die ihnen erst
Leben
verlieh. Wertvolle mittelalterliche Altargemälde und Glasfenster wurden erworben. Die aus
Ostpreußen stammende Blellsche Waffensammlung fügte sich in den Söller der Vorburg ein.
Möbel und Hausrat wurden aus anderen Burgen beschafft oder nachgebildet. Bildliche
Darstellungen der Burg und anderer Ordensbauten wurden gesammelt, eine
wissenschaftliche
Fachbibliothek eingerichtet. Nach dem Krieg wurde die Marienburg vom Museum der Polnischen Armee in Warschau übernommen. Die Ruinenwurden anfangs lediglich gegen Witterungseinflüsse abgesicht. Erst später begann der Wiederaufbau unter der Verwaltung unter der Polnischen Gesellschaft für Touristik und Landeskunde. Ein Brand im Jahre 1959 vernichtete im Mittelschloß die Dächer des Ost- und Nordflügels. Erst jetzt wurde ein Schloßmuseum gegründet, das bis heute an der Rekonstruktion des Schlosses arbeitet und die wissenschaftliche Forschung der Grundlagen aufgenommen hat. Die Marienburg wurde nunmehr stetig wieder aufgebaut und es sind schon meßbare Ergebnisse zu sehen.
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Worterklärungen |
A m b o n, der | Lesebühne, Kanzel, Empore. | ||
A r k a d e | Laube, Bogengang, Gewölbebogen | ||
B i n d e r | Mauerstein, der mit der langen Seite in die Mauer hineinragt, also nur mit der Schmalseite sichtbar ist | ||
B i r n s t a b | Teil des Querschnittes einer Gewölberippe in Form einer Birne | ||
B l e n d e | Mauernische in Form eines Fensters oder Bogens, Mittel der architektonischen Gestaltung; von "blind" | ||
B I i d e | Wurfmaschine | ||
C a p o n i e r e | Im Festungsbau flankierendes Verteidigungswerk | ||
D a n s k e r oder D a n z k e r | Abortanlage, meist außerhalb der eigentlichen Burg | ||
D i e n s t | Halbsäule oder Wandpfeiler unterhalb eines Gewölbeanfängers, manchmal reich verziert, auch durch Figuren | ||
F i a l e | Ziertürmchen, oft mit Krabben oder stilisierten Blättern, verziert | ||
F i r m a r i e | Kranken- und Siechenhaus | ||
Firmariegarten | lag südlich des Schnitztores in der Vorburg | ||
F r i e s | in der Baukunst horizontales Band, manchmal mit Spitz- oder Rundbögen gegliedert | ||
G e m a c h | hat oft die Bedeutung einer Raumgruppe, z. B. Wohn- oder Diensträume | ||
G e w ä n d e | bei Fenstern oder Türen die Ansichtsfläche der durchbrochenen Mauer | ||
G e r s d o r f f | Carl August, Bauinspektor, Bauleiter während der 1. Wiederherstellungsperiode der Marienburg (1815-1850) | ||
G e w ö l b e k a p p e | Teilstück eines Gewölbes, von Rippen begrenzt | ||
G r a u m ä n t l e r | Dienende Brüder des Ritterordens | ||
G r o ß k o m t u r | lat. ,,Magnus commendator«, der erste der Großgebietiger, der oberste Ordensbeamte | ||
G u r t b o g e n | Bogen, der zwei Stützen (Säulen oder Pfeiler) oder eine Stütze und eine Wand verbindet | ||
H a e h l e r | Prediger in Marienburg (1768-1841), machte sich bei der 1. Wiederherstellung der Burg sehr verdient, indem er die Urkundenbestände des Königsberger Staatsarchivs für dieBaugeschichte verwertete und archäologische Beobachtungen und Untersuchungen von bleibendem Werte anstellte | ||
K ä m p f e r | Gesims oder Querholz, Auflager eines Bogens | ||
K a p i t ä l | Säulenknauf, oberer Abschluß einer Säule | ||
K a r w a n | orientalisch, Zeughaus |
Kniechela | Knieschutz | ||
Ko m t u r | lat. commendator, Verwalter oder Amtsträger des Ritterordens | ||
K o n v e n t | Versammlung von Ordensbrüdern | ||
K u m p a n | zuerst ein, später zwei ständige Begleiter des Hochmeisters | ||
L a n d m e i s t e r | Gebietiger über einen größeren Landbezirk des Ritterordens | ||
L e h r b o g e n | Holzgerüst, auf dem ein Mauerbogen oder eine Gewölberippe gemauert wurde. Wurde nach Abbinden des Mauerwerks wieder entfernt | ||
L e i b u n g | innere Fläche in Bogen, Fenstern und Türen. | ||
L e n t n e r | ärmelloser, hemdartiger Rock aus Leder | ||
M a rk | preußisch oder kulmisch, Münzeinheit im Ordensland, 1/2 Pfd. Silber | ||
M a ß w e r k | gotische Schmuckform, als Fensterfüllung verwendet | ||
P a r c h a m | orientalisch, Zwinger, der Raum zwischen der Burg und der Wehrmauer | ||
Po g e s a n i e n | auch Hocker- oder Oberland, altpreußische Landschaft, östl. der Weichselniederung | ||
Polygon | Vieleck | ||
R e m t e r | von Refektorium, Speisesaal in Klöstern; Versammlungsraum | ||
S c h i l d b o g e n | Durchdringung eines Gewölbes mit einer Mauer | ||
Scot | 1/24 Mark Silber | ||
Seiger | Uhr | ||
S o l i d u s | Abkürzung sol., auch Schilling, 1/60 Mark Silber | ||
T a g f a h r t | Sitzung, Versammlung | ||
T o r z w i n g e r | seitlich von Wehrmauern begrenzter Raum vor dem Burgtor | ||
S t u r m s t a n g e | eiserne Querstange zur Versteifung der steinernen Fensterpfosten. |
V i e r p a ß | Teil des Fenstermaßwerks, vier Kreisbögen | ||
W a n d a r k a d e n | Aneinanderreihung von Bogennischen | ||
W e r d e r | Flußinsel; hier die unter Wasser stehenden oder sumpfigen Gebiete im Weichseldelta, die unter dem Orden in fruchtbares Ackerland verwandelt wurden | ||
W i m p e r g | in der gotischen Baukunst: Ziergiebel |