Kavallerie
der preußischen Armee

 

 

 

Die neue preußische Armee

Kavallerie-Regimenter
 

 

 

Kürassiere

 

Dragoner

 

Husaren

 

Ulanen

 

reitende Jäger

Mit Kabinettsordre vom 16. Oktober 1807 für die Kavallerie begann die Neuaufstellung der reitenden Truppen. Alle Regimenter, außer der Gardes du Corps, wurden von 5 auf 4, das Husaren Regt. Nr. 5 von 10 auf 8 und das Ulanen Regt. von 15 auf 8 Eskadrons vermindert. Jede Eskadron zu 6 Offizieren, 15 Unteroffiziere, 132 Gemeine, 3 Trompeter, vorläufig aber nur zu 125 Pferden.

Folgende Regimenter blieben bestehen:

Kürassiere: Gardes du Corps, das alte Nr. 4 (1.), das bisher 6. Drag. Regt. (2.) und die Märkische Kürassierbrigade, zusammengesetzt aus diversen Resten (4 Regimenter);

Dragoner: Bayreuth Dragoner (Nr. 5), nunmehr Königin, Nr. 1, (Prinz Wilhelm) nunmehr Nr. 2, das alte Nr. 6, dann 2. Dragoner Regt, das alte Regt. Nr. 7, nunmehr Nr. 4, das alte Nr. 8, dann Nr. 4 (danach Kürassiere) und die Dragoner Brig. Wedell (6 Regimenter);

Husaren: Das 5. Husaren Regt., nunmehr Leib-Husaren, das 2., nunmehr Nr. 3, das 8., nunmehr Nr. 5, die Husaren-Brig. Zieten und Dziengel sowie die Schillsche Kavallerie (6 Regimenter);

Die L'Estocq Ulanen.

Zusammen 87 Eskadrons.

1815 wurde die Kavallerie durch Aufstellung je eines Garde-Dragoner, -Husaren und Ulanen Regiments, sowie weitere 14 Regimenter (1 Kürassier (Nr. 4), 2 Dragoner (Nrn. 7 u. 8), 6 Husaren (Nrn. 8 - 12)und 5 Ulanen (Nrn. 4-8)) aufgestockt, so daß im August 1815 117 Eskadrons des Linienheeres bestanden. 1819 wurde das Dragoner Regt. Königin, das 2., das 4. und das 8. Kürassier Regimenter. Die noch bestehenden vier Dragoner Regimenter zählten nunmehr zur leichten Kavallerie und erhielten Husarenremontepferde. Das bestehende Garde-Ulanen Regiment wurde ebenfalls Garde-Kürassier Regt. Die Kriegsstärke eines Regiments sollte 700 Mann zzgl. 23 Offiziere betragen (Friedensetat 602 Mann). Im Wesentlichen bliebt die Kavallerie auf diesem Stand bis 1860.

Auf königliche Order vom 26.1. bzw. 23.2.1860 sollten zwei neue Garde- und acht neuen Linienregimenter entstehen. Dies sollte durch Abgabe je einer Eskadron der alten Regimenter geschehen. Die neuen Regimenter wurden vorläufig als 1.-4. kombiniertes Dragoner-, bzw. als 1.-4. Ulanenregiment bezeichnet. Weiterhin wurde das 2. Garde-Dragoner und das 2. Garde-Ulanen Regiment aus Abgaben der anderen Garde-Regimenter gebildet. Die vier alten Dragoner Regimenter und das 7.-9. und 11. Husarenregiment  wurden auf 5 Eskadrons gesetzt.

Mit der Demobilmachung 1866 wurden Regimenter auf 5 Eskadrons gesetzt und aus diesen 5. Eskadrons die Dragoner Regimenter 9-16, die Husaren Regimenter 13-16 und die Ulanen Regimenter 13-16 errichtet. Mit Order vom 10.11.1866 formierten alle alten Linienregimenter erneut 5. Eskadrons. Mit Order vom 28.2.1867 sollten dann alle Regiment wieder 5 Eskadrons zählen. Dies geschah häufig durch Aufnahme der  Mannschaften aufgelöster Hannoverscher Regimenter. Die Regimenter des Norddeutschen Bundes wurden in die preußische Numerierung einbezogen.

Nach dem gewonnenen Krieg 1870/71 wurden die Regimenter der süddeutschen Staaten mit Ausnahme von Bayern ebenfalls in die Numerierung eingefügt.

Mit Order vom 30.3.1895 wurden versuchsweise Meldereiterdetachments gebildet, um die Divisionskavallerie zu entlasten. Am 31.3.1897 erfolgte die Umbenennung in Jäger zu Pferde, die 1899 etatmäßig wurden. Die mit Order vom 26.3.1901 errichteten Eskadrons Nrn. 2-6 bildeten ein kombiniertes Jäger-Regiment zu Pferde (in Posen). Am 1.4.1905 wurden zwei weitere Regimenter (Langesalza und Colmar) aufgestellt. 1908 kam noch das Jäger Regiment zu Pferde Nr. 5 (Mülhausen/Elsaß) und 1910 das Jäger Regiment zu Pferde Nr. 6 (Erfurt) hinzu.

Bei der Mobilmachung 1914 stellte das Deutsche Reich 110 Kavallerie Regimenter, bis auf sechs, mit jeweils vier Eskadrons. Weiterhin bestanden 33 Reserve-Regimenter zu 3 Eskadrons und 56 Landwehr-Eskadrons, insgesamt 78.622 Mann Feldtruppen (4.138 Offiziere) und 16.863 Mann Reserve (891 Offiziere).