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Die altpreußischen Regimenter
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DRAGONER-REGIMENT 1
Regiment zu Pferde |
Chefs des Regiments
1703 bis 1713 unbesetzt
1714 27.02. Generalleutnant Andreas Reveillas du Veyne
1717 13.10. Oberst Georg Joachim v. d. Wense,
sp. Generalmajor
1725 13.08. Oberst Hans Friedrich v. Platen,
sp. Generalleutnant
1741 16.04. Oberst Carl Friedrich v. Posadowsky,
seit 1743 Graf, sp. Generalleutnant
1747 12.04. Generalmajor Berend Christian v. Katte |
1751 23.11. Generalmajor
Johann Ernst v. Alemann
1755 30.05. Generalmajor Carl Ludwig v. Normann
1761 09.04. Oberst Johann Wenceslaus v. Zastrow,
sp. Generalmajor
1774 26.06. Oberst Frdr. Albr. Carl Hermann Graf v. Wylich und
Lottum, sp. General der Kavallerie
1794 29.12. Generalmajor Ludwig Prinz von Preußen,
1797 09.02. Generalleutnant Ludwig Herzog von Pfalz-Zweibrücken,
1799 Kurfürst von Pfalz-Bayern,
1806 König von Bayern
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Geschichte des
Regiments
Das älteste preußische Dragoner-Regiment wurde zum
Stamm-Regiment von einem Viertel aller Dragoner. Zum Reichskrieg
gegen Frankreich 1689 wurden unter Markgraf Georg Friedrich von
Ansbach drei Kompanien aus dem Reichs-Kontingent in
brandenburgischen Sold übernommen und durch eine vierte, von
Kapitain le Jeune in Köln geworbene zu einer Eskadron für den
Markgrafen formiert. 1691 wuchs die Zahl der Kompanien auf sechs und
damit auf Regimentsstärke. 1694 erhielt es im Januar von der
Eskadron des verstorbenen Oberst v. Rauter zwei Kompanien
Ordonnanz-Dragoner unter dem Kapitain v. Dobeneck, die aber in
Ostpreußen blieben. Im November 1697 wurde es auf drei Kompanien
reduziert. 1698 kam es über Pommern nach Ostpreußen, wo es seine
vierte Kompanie erhielt. Im Juni
1703wurde es auf sechs Kompanien zu je 60 Gemeinen in drei Eskadrons
gesetzt, 1704 auf acht Kompanien zu je 85 Gemeinen. 1713 hatte das
Regiment mit acht Kompanien zu je 75, also insgesamt 600 Gemeinen,
24 Offizieren, 56 Unteroffizieren, acht Feldschers, acht Fahnenschmieden,
16 Tambours und dem Regimentsstab insgesamt 726 Köpfe.
1717/18 bestanden von den sechs alten Dragoner-Regimentern nur noch
zwei, eins davon D.R. 1, jetzt v. d. Wense. Nachdem es 1718 auf
fünf Eskadrons zu je 130 Gemeinen umformiert war, ab 1. September
1722 eine leichte Eskadron von 1 50 Gemeinen zusätzlich erhalten
hatte, wurde es 1725 auf zehn Eskadrons zu je 110, 1726 zu je 120
Gemeinen, vergrößert. Nach dem Tode Generalmajors v. d. Wense kam
es am 13. August 1725 in Hinterpommern zur Teilung: Die
eine Hälfte blieb unter Oberst Hans Friedrich v. Platen, die andere
kam zum Drag.Rgt. 2 unter Oberst v. Sonsfeld. Die leichte Eskadron
wurde verdoppelt zu je 130 Gemeinen. 1734 verstärkte man die
Eskadrons auf je 132 Gemeine und vermehrte die leichten Eskadrons
auf fünf, so daß das Regiment je fünf schwere und leichte
Eskadrons hatte. Sein Ersatz kam aus dem Kreis Rummelsburg und
Teilen der Kreise Neustettin und Bütow mit den Städten Belgard,
Greifenhagen, Körlin, Tempelburg, Schlawe. Die Garnisonen lagen
1714 in der Altmark, ab 1716 in Rummelsburg, Polzin, Regenwalde,
Köslin, Naugard, Neustettin, ab 1746 in Schwedt, Wriezen,
Greifenhagen bis 1806. Am 16. April wurden die seit 1740 verdoppelten
leichten Eskadrons unter Platen als D.R. 9 abgetrennt.
1763 hatte es 867 Köpfe, davon 53 Sachsen und 344 ‘Ausländer‘.
1806 beim Korps Weimar, dann Blücher,
kapitulierten Teile am 5. November bei Mölln, am 6. November bei
Hansfeld, am 7. November bei Krempelsdorf, die Masse am 12. November
bei Lüneburg; Reste sammelten sich in Danzig und Ostpreußen. 1914
ist es das Dragoner-Regiment 2.
Schlachten
Schon ab Anfang Juli zog man sie zur Belagerung von Bonn heran.
Zwischenzeitlich wehrte sie unter Schöning einen französischen
Entlastungsvorstoß in die Eifel mit ab und kam zeitweise zum
Fürsten von Waldeck. Nach Bonns Fall am 12. Oktober blieb sie den
Winter im Rheinland. 1690 wurde sie nach der Niederlage von Fleurus
nach Brüssel in Marsch gesetzt, um sich am 2. August bei Wavre mit
Waldeck zu vereinigen.
Im Westen konnte es die Wegnahme von Lüttich verhindern. Der August
verging untätig vor Huy. Anfang September unternahm es mit zwei
Eskadrons unter Hessen-Cassel den Vorstoß nach Luxemburg zur
Eintreibung von Kontributionen. 1692 stand es bei Tienen im
Entsatzheer für Namur; der Angriff wurde wegen der Verhältnisse an
der Mehaigne aufgegeben. In der Niederlage von Neerwinden am 29.
Juli 1693 leistete es am Windenbach zwischen Laer und der Kl. Geete
tapferen Widerstand, um nachher nach Diest abzuziehen.
Am 27. September erlebte es die
Einnahme von Huy. 1695 verbrachte es bei der Belagerung von Namur im
südlichen Maasbogen.
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1706 zog es im Korps Lottum über
Lüttich-Ath bis Juli nach Helchin/Scheide, um mit einer Eskadron
Menin mit anzugreifen, das am 23. August fiel. Nach der Einnahme von
Ath ging es ins Winterquartier zwischen Maas und Rhein. Als 1708
Prinz Eugens Armee erschien, suchte Marlborough, die Preußen
voraus, am 11. Juli bei Oudenarde die Wende. Im Durchbruch zwischen
Müllem und Herlehem unter Natzmer warf es die französische
Kavallerie des linken Flügels und eroberte silberne Pauken der ‘Maison
du Roi‘. Die Einnahme Menins, der Lys-Übergänge, Lilles am 22.
Oktober und Gents nach dem Durchbruch der Scheidelinie am 27.
November folgten. 1709 belagerte es bis 29. Juli Tournay, dann ging
es nach Mons. In der wechselhaften Reiterschlacht von Maiplaquet am
11. September erkämpfte es unter Natzmer unter erheblichen
Verlusten den Sieg. Darauf fiel Mons am 20. Oktober 1710. Es
belagerte unter Fürst Leopold von Anhalt-Dessau Douay vom 4. Mai
bis 26. Juni und nahm an der Einnahme von Bethune am 29. August und
Aire am 9. November teil. Im Winter lag es in Limburg und wurde 1711
nach dem Vormarsch bis Lens, Bethune und Arras und der Einnahme von
Bouchain.
Im Pommern-Feldzug 1715 kämpfte eine Eskadron vor Wismar, das erst
April 1716 fiel, und zwei Eskadrons bei der Landung auf Rügen
östlich Putbus.
Am 9. März 1741 stürmte um Mitternacht Oberstlt. v. Bornstedt mit
zwei Eskadrons die Wälle von Glogau und nahm Teile der Besatzung
gefangen.
Bei Mollwitz am 10. April wies es am linken Flügel im ersten
Treffen den Feind unter Verlust von 86 Mann ab und vollzog mit der
Infanterie die berühmte Schwenkung zum Sieg. Am 27. Dezember nahmen
zwei Eskadrons unter Schwerin Olmütz mit ein.
1745 kämpfte es bei Hohenfriedberg am rechten Flügel unter seinem
Chef im zweiten Treffen der Dragoner, an denen sich der Einbruch der
sächsischen Kavallerie brach, ehe sie, weit zurückgeworfen, abzog.
Es büßte 83 Mann ein. Während der Schlacht bei Soor stand es bei
Hirschberg. 1756 machte es. vom 10. September bis 16.
Oktober die unblutige Einschließung Pirnas mit. Die Leib-Eskadron
verlor bei Herwigsdorf 51 Mann. Ende des Jahres wurde jede Eskadron
um 15 Köpfe verstärkt. Am 21. April 1757 eroberte es beim
Durchbruch von Reichenberg unter Einbuße von 35 Toten, 114
Verwundeten mit dem D.R. 12 drei Standarten. Bei Prag griff es am
linken Flügel südlich Sterbohol im zweiten Treffen in die
Reiterschlacht ein, die Zieten wendete, und verlor 81 Mann. Bei
Kolin führte es mit 637 Mann den Siegesritt unter Krosigk gegen die
ungeschützte Flanke der Division Wied, eroberte fünf Fahnen und 40
Geschütze. Danach zersprengte es die sächsischen Garde-Karabiniers
in seinem Rücken und nahm eine Standarte. Mitte August unter Bevern
auf dem Marsch nach Schlesien, schlug es sich bei Moys und am 22.
November bei Breslau, wo es viele Gefangene machte. Bei Leuthen
griff es am rechten Flügel im zweiten Treffen drei sächsische und
zwei österreichische Kavallerie-Regimenter an, nahm elf Offiziere,
800 Mann gefangen und eroberte drei Standarten. Dann warf es zwei
Kürassier-Regimenter und nahm zwei Bataillone Bayern mit vier
Fahnen gefangen. Bei der Verfolgung erbeutete es zwei Kanonen. 1758
stand es vor Schweidnitz und Olmütz, um am 11. August nach Zorndorf
zu marschieren, wo es sich am rechten Flügel im ersten Treffen
unter Schorlemmer Demikus schwerer Attacke entgegenwarf, das
II./I.R. 40 und eine Batterie heraushieb, dem Hus.Rgt. 5 zu Hilfe
kam und ein russisches Grenadier-Bataillon völlig zersprengte. Bei
Hochkirch attackierte es am Westrand des Dorfes. Am 26.
Oktober nahm es bei Ebersbach dem österreichischen Grenadier- und
Karabinier-Korps allein acht Offiziere, 418 Mann als Gefangene ab. 1760
erlebte es den Mißerfolg vor Dresden, trat bei Liegnitz am 15.
August im Zentrum nicht ins Gefecht und kämpfte bei Torgau im Korps
Zieten.
1762 auf 1.000 Köpfe verstärkt.
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DRAGONER-REGIMENT 2
Regiment zu Pferde |
Chefs des Regiment
1725 13.08. Oberst Friedrich Otto Frhr. v.
Sonsfeld,
sp. Generalleutnant
1742 20.08. Oberst Louis Prinz von Württemberg
1749 14.05. Generalmajor Reimar Juliusv. Schwerin,
sp. Generalleutnant
1754 15.09. Generalmajor Christian Friedrich v. Blanckensee,
1757 19.09. Oberst Anton v. Krockow,
sp. Generalleutnant |
1778 08.11. Oberst Friedrich Wilh. Carl Prinz von Württemberg, sp.
Generalmajor
1781 14.12. Oberst Johann Christoph v. Mahlen,
sp. Generalmajor
1790 04.05. Oberst Carl Wilhelm Frdr. v. Schmettau,
sp. Generalleutnant
1797 23.01. Generalleutnant Wolf Moritz v. Prittwitz
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Geschichte des
Regiments
Das Regiment ist nicht nur aus dem Dragoner-Regiment 1
hervorgegangen, sondern auch nach seiner Verselbständigung 1725
liefen viele Ereignisse parallel. 1689 entstand es aus dem Ansbach‘schen
Reichskontingent, verstärkt durch Werbung, als Eskadron für
Markgraf Georg Friedrich von Ansbach. Sie wurde gleich bei Bonn
eingesetzt, erhielt aber erst 1691 Regimentsstärke. 1717/18
gehörte es zum Dragoner-Regiment v. d. Wense (D.R. 1), das von vier
Eskadrons mit acht Kompanien zu je 75 Gemeinen auf fünf Eskadrons
mit zehn Kompanien zu je 65 Gemeinen gebracht wurde. 1725 wurde es
unter Wegfall der Kompanie-Einteilung auf zehn Eskadrons zu je 110
Gemeinen verstärkt, die ein Jahr später auf 120 aufgestockt
wurden, und am 13. August 1725 geteilt. Das neue Dragoner-Regiment
übernahm Oberst Friedrich Otto Frhr. v. Sonsfeld als Chef, der
schon seit 1690 im Regiment gestanden hatte.
König Friedrich Wilhelm I. wollte das Regiment auf zehn Eskadrons
setzen und ließ es ab 19. August 1739 in zehn Kompanien einteilen,
so daß es mit 30 Überkompletten und Stab 824 Köpfe zählte. Sein
Ersatz stammte 1733 bis 1737 aus den Kreisen Polzin, Belgard und
Teilen des Kreises Greifenberg, 1737 bis 1742 aus dem Raum
Dinslaken, Rees und Duisburg, 1743 bis 1747 aus schlesischen
Infanterie-Regimentern, ab 1747 bis 1806 aus dem Kreise Sprottau mit
den Städten Sprottau und Primkenau und dem Kreise Freystadt mit
Freystadt, Beuthen/Oder, Neustädtel und Neusalz. Seine Garnisonen
lagen bis 1719 in Hinterpommern, bis 1724 in Tilsit, Ragnit,
Pillkallen, Stallupönen, dann bis 1736 in Treptow/Rega, Wollin,
Massow, Naugard, zeitweise Polzin und Greifenhagen wechselnd, bis
1740 Duisburg, Dinslaken, Rees. Ab 1742 lag es in Schlesien bis 1777
in Bunzlau, Lüben, Raudten, dann statt Bunzlau Haynau, Polkwitz, ab
1796 auch Beuthen/Oder.
1806 im Korps Hohenlohe, kapitulierte es mit
19 Offizieren, 258 Mann am 28. Oktober bei Prenzlau. Ein Rest
rettete sich nach Ostpreußen, das Depot kam zu den Neuformationen
in Schlesien.
Schlachten
Am französisch-niederländischen Krieg im Westen nahm es praktisch
nur bis 1696 teil, dabei 1693 an der blutigen Niederlage von
Neerwinden.
In den Spanischen Erbfolgekrieg zog es erst 1706, fünf Jahre nach
seinem Beginn — nach Flandern, wo es im gleichen Jahr Menin
belagerte, das siegreiche Jahr 1708 mit der Schlacht bei Oudenarde
erlebte und 1709 die Schlacht bei Malplaquet mit gewann. Dann folgte
der Kampf um die vielen, gut ausgebauten Festungen.
Im Pommern-Feldzug 1715 kämpften Teile vor Wismar, auf Rügen und
bei Stralsund.
1745 stand es bei Jägerndorf unter Markgraf Carl, der sich Ende Mai
drohender Einschließung durch Ausbruch nach Westen mit 300 Wagen
des Magazins entzog. Als am 22. Mai bei Bratsch unweit Neustadt die
Nachhut angefallen wurde, hieb das Regiment die kaiserlichen
Regimenter O‘Gilvy (Nr. 46) und Esterhazy (Nr. 37) mit über 1.000
Mann zusammen und eroberte drei Fahnen. Ein Offizier, 62 Mann waren
tot, fünf Offiziere, 88 Mann verwundet.
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Bei Hohenfriedeberg am 4. Juni
focht es am rechten Flügel vor Pilgramshain neben dem Drag.Rgt. 1,
wo zunächst das Kürassier-Treffen durchbrochen wurde und die
Dragoner den Stoß auffingen, bis die feindliche Kavallerie abzog
und das Grenadierkorps attackiert wurde, bei Verlust von einem
Offizier, 16 Mann. 1757 ging es über das schlesische Gebirge,
Gitschin und Jungbunzlau auf Prag, wo es am 6. Mai morgens von
Norden das Schlachtfeld erreichte. Hier griff es —wie das Drag.Rgt.
1 — am linken Flügel südlich Sterbohol in den Kampf ein, als die
Kürassiere weichen mußten. Das Gewühl der großen Reiterschlacht
wogte mehrfach über das Feld bis südlich an Sterbohol vorbei nach
Osten. Schließlich griff Zieten den Gegner in die Flanke und
Rücken an, so daß er sich zur Flucht wandte. Es verlor 62
Soldaten. In der Verfolgung machte es viele Gefangene. Am 12. Juni
kämpfte es unter Bevern bei Böhmisch-Brod. Eine Woche später
attackierte es bei Kolin in der Kavallerie-Reserve Krosigks
ostwärts Krzeczhorz hinter dem Drag.Rgt. 1 und durchbrach die
feindliche Schlachtordnung auf der Höhe, fast schon der Anfang vom
Sieg. Am 22. November kämpfte es am linken Flügel bei Gabitz
südlich Breslau.
Bei Leuthen griff es am rechten Flügel unter Zieten in dem
durchschnittenen Gelände zwischen Schriegwitz und der Weistritz das
Korps Nadasdy an und schlug es, wieder zusammen mit dem Drag.Rgt. 1,
im wechselvollem Kampfe in die Flucht. Als es sich dann gegen zwei
Grenadier-Bataillone wandte, wurde es von feindlicher Kavallerie im
Rücken gefaßt und verlor 118 Mann. Mit Zieten verfolgte es den
Feind bis Landeshut.
Bei Hochkirch stand es am linken Flügel im zweiten Treffen
nördlich Rodewitz und verlor bei Abwehr des Angriffes und Aufnahme
des Rückzuges zwei Offiziere, 21 Mann.
Bei Kunersdorf stieß es am linken Flügel des Korps Finckh von
Norden her über die Trettiner Höhen auf das Schlachtfeld, um den
Kampf in der Brigade Platen zu eröffnen. Trotz der ungünstigen
Geländeverhältnisse drang es in seinem Angriffsgeist in
wiederholten heftigen Attacken bis zum Juden-Friedhof vor, ohne
wesentlichen Erfolg, aber unter Verlust von fast zwei Dritteln
seines Bestandes: elf Offiziere, 40 Unteroffiziere, 484 Mann, 510
Pferde, aber keine Standarte! Der Aderlaß blieb nicht ohne Folgen.
Unter Finck schlug es am 21. September bei Korbitz unweit Meißen
erfolgreich überlegenen Feind zurück.
Bei Liegnitz, im Morgengrauen am linken Flügel alarmiert, fiel es
im Kampf um Zeitgewinn dem Gegner in Flanke und Rücken, warf
sämtliche Treffen und machte bei Verlust von 77 Mann und einer
Standarte 1.000 Gefangene mit zwölf Kanonen, drei Fahnen, zwei
Standarten.
Bei Torgau führte es — neben dem Drag.Rgt. 1 — im Korps Zieten
die späte Entscheidung herbei.
1762 wurde es auf 1.000 Pferde verstärkt und erlebte am 12. Mai den
Durchbruch über die Mulde, dessen Erfolge jedoch nicht gehalten
werden konnten. Nach der Schlappe bei Brand am 15. Oktober griff es
am 29. Oktober bei Freiberg, mit dem D.R. 11 unter Generalmajor v.
Manstein, in der Brigade Jung-Stutterheim von St. Michael über den
Spittelwald auf Freiberg an.
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DRAGONER-REGIMENT 3
Regiment zu Pferde |
Chefs des Regiment
1704 10.12. Generalmajor Friedrich Frhr.
v. Derfflinger,
sp. Generalleutnant
1724 02.02. Oberst Adolf Friedrich v. d. Schulenburg,
seit 1728 Graf, sp. Generalleutnant
1741 23.04. Oberst Friedrich Rudolf Graf v. Rothenburg,
sp. Generalleutnant
1752 11.02. Generalmajor Georg Phil. Gottlob Baron
v. Schönaich
1753 13.04. Generalmajor Friedrich Ludwig Truchseß Graf zu Waldburg
1757 19.03. Generalmajor Peter (v.) Meinicke |
1761 09.04. Generalmajor Kurt Friedrich v. Flanß
1763 08.04. Oberst Achaz Heinrich v. Alvensleben
1777 13.08. Generalmajor Otto Balthasar v. Thun,
sp. Generalleutnant
1788 04.06. Generalmajor Georg Ludwig v. Gilsa
1792 04.06. Generalmajor Wolf Moritz v. Prittwitz,
sp. Generalleutnant
1797 23.01. Generalmajor Hans Carl Ludolfv. Strantz
1800 02.10. Oberst Friedrich Wilhelm v. Irwing,
sp. Generalmajor
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Geschichte des
Regiments
Die Kavallerie-Regimenter Derfflingers hatten 1697 ihre
Selbständigkeit verloren: das zu Pferde, errichtet 1666, als Heyne‘sches
Regiment im K.R. 5, das Dragoner-Regiment, errichtet 1655, als Marwitz‘sches
Regiment und Dragoner-Regiment Markgraf Albrecht im K.R. 11. Der Sohn
des Feldmarschalls, Generalmajor Friedrich Frhr. v. Derfflinger,
formierte auf Anordnung vom 30. Dezember 1704 mit Kapitulation vom 3.
Januar 1705 ein neues Dragoner-Regiment von acht Kompanien in vier
Eskadrons. Dazu stellten die fünf bestehenden Dragoner-Regimenter je
Kompanie zehn Mann ab, insgesamt 400, die durch Werbung auf 75 Mann je
Kompanie ergänzt wurden. 1705 bis 1708 stand es in Ostpreußen als
Sicherung während des Nordischen Krieges. Mit seinen acht Kompanien
zu 520 Gemeinen lag es im Winter 1712 in Geldern, dann in Ravensberg.
1713 wurden die Kompanien wieder auf 75 Gemeine verstärkt.
Am 22. August 1714 zeichnete König Friedrich Wilhelm I. das Regiment
aus, indem er es zu "Grenadiers zu Pferde" erhob
"Grenadier" galt als Auszeichnung.
1718 war es neben dem Drag.Rgt. 1 das einzig verbliebene Regiment,
untergebracht in der Kurmark. 1724 wurde das Regiment auf fünf
Eskadrons zu je 130 Gemeinen umgestellt, 1725 verdoppelt auf zehn
Eskadrons ohne Kompanie-Einteilung zu je 110, seit 1726 zu je 120
Gemeinen. Am 1. Oktober ds. Js. bekam es eine Verstärkung um 90
Köpfe. Ab 1733 kam sein Ersatz aus Teilen des Kreises Landsberg!
Warthe, Friedeberg, Arnswalde, später auch Meseritz mit den Städten
Dramburg, Reetz, Bärwalde, Lippehne, Friedeberg/Neumark. Seine
Garnisonen waren Landsberg/Warthe, Wriezen, Briest, dazu ab 1720
Arnswalde, Göritz, Woldenberg im Wechsel bis 1725, dann bis 1739
Küstrin, Bärwalde, Dramburg, Friedeberg/Neumark, 1746 bis 1755
Neudamm, Küstrin, Bärwalde, dann bis 1806 Friedeberg/Neumark,
Driesen, Arnswalde, Berlinchen.
Schon am 21. April 1741 wurde das Regiment
geteilt: Die 1., 5., 6., 7. und 10. Eskadron blieben beim Regiment,
die 2., 3., 4., 8. und 9. Eskadron bildeten das neue Drag.Rgt. 4. Mit
Ordre vom 4. September wurden die Grenadiermützen durch Hüte
ersetzt.
1806 bei der Hauptarmee, kapitulierte es am 7.
November bei Ratekau, nur noch 160 Mann. 1914 hieß es
Grenadier-Regiment zu Pferde Frhr. v. Derfflinger (Neumärkisches) Nr.
3.
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Schlachten
Ab 12. April 1709 ging es nach Flandern. Die Verbündeten wandten sich
statt gegen Lille gegen Tournay, das am 29. Juli fiel. Am 11.
September zeichnete es sich bei Malplaquet, der blutigsten Schlacht
des Krieges, in der wechselhaften Reiterattacke aus, als sich der
französische Kavallerie-Angriff an Finckensteins Schanzen
festgelaufen hatte. Am 20. Oktober wurde dann Mons genommen. Mitte
Juni zog es nach Lens, Bethune und Lillers. Nach der Einnahme von
Bouchain war das Jahr beendet. Bis zum 4. Juli wurde Le Quesnoy
genommen und ab 16. Juli die Belagerung von Landrecies begonnen, die
nach Rückschlägen bei Denain und Marchiennes abgebrochen wurde. Am
28. Juni wurde die Peene überschritten. An der Landung auf Rügen am
15. November nahmen zwei Eskadrons teil.
Bei Mollwitz standen am 10. April je vier Eskadrons im ersten und
zweiten Treffen des rechten Flügels. Zu Beginn der Schlacht wurde es
unter Verlust von elf Offizieren, 255 Mann von dreifach überlegener
Attacke getroffen. Bei Chotusitz am 17. Mai warf es am rechten Flügel
im zweiten Treffen zu Beginn der Schlacht erst die Kavallerie und dann
die Infanterie, ehe es ungarischen Husaren weichen mußte. Der Verlust
betrug sechs Offiziere.
Bei Hohenfriedberg attackierte es unter Nassau am linken Flügel im
zweiten Treffen vor Thomaswaldau erfolgreich, wobei es 36 Mann
einbüßte. Bei Soor führte es den schwierigen Reiterangriff gegen
den Nordosthang der Graner Koppe, Schlüssel der feindlichen Stellung,
der den ganzen Flügel aus dem Felde schlug, aber nur 18 Mann, 59
Pferde kostete.
Am 1. Oktober bei Lobositz nördlich des Homolka-Berges ritt es die
unbefohlene zweite Attacke mit, die die feindliche Reiterei wieder vom
Schlachtfeld fegte. Es verlor dabei 50 Mann. 1757 stand es bei Prag am
rechten Flügel, dem das Gelände ein Eingreifen sehr erschwerte. Bei
Kolin stand es am 18. Juni bei der Reserve am Kaiserweg. Am Ende der
Schlacht attackierte es achtmal opfermutig die Verfolger der Division
Tresckow und der Gruppe Manstein, um den Rückzug offenzuhalten.
Bei Roßbach hatte es mit dem Drag.Rgt. 4 die Kürassier-Regimenter
Bretlach und Trautmannsdorff schon geschlagen, ehe die Kürassiere des
zweiten Treffens heran waren.
Bei Kunersdorf auf dem linken Flügel im ersten Treffen am Kuhgrund
und Tiefen Weg attackierte es vergeblich und verlor 11 Offiziere, 148
Mann.
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DRAGONER-REGIMENT 4
Regiment zu Pferde |
Chefs des Regiment
1741 23.04. Oberst Wilhelm Ludwig v.
Bissing
1742 02.01. Oberst Friedrich Wilhelm Frhx. v. Kannenberg,
1742 18.08. Generalleutnant Carl Ludwig v. Spiegel,
1743 03.01. Oberst Casimir Wedig v. Bonin,
sp - Generalleutnant
1752 21.09. Generalmajor Henning Ernst v. Oertzen,
1756 04.10. Generalmajor Carl Emil v. Katte
1757 24.10. Oberst Ernst Heinrich Frhr. v. Czettritz,
sp - Generalleutnant
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1772 22.09. Oberst Georg Ludolf v. Wulffen,
sp. Generalmajor
1782 21.09. Generalmajor Carl Ludwig v. Knobelsdorff
1786 29.05. Oberst Carl Ludwig v. Götzen,
sp. Generalmajor
1789 31.01. Oberst Georg Balthasar v. Normann,
sp. Generalmajor
1792 12.11 - Generalmajor
Friedrich Heinrich v. Katte,
sp. Generalleutnant
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Geschichte des
Regiments
Das Regiment stammte aus derselben Wurzel wie das Drag.Rgt. 3
und hatte bis 1741 denselben Weg. Das Regiment entstand ab 3. Januar
1705 für den Sohn des Generalfeldmarschalls Georg v. Derfflinger,
1606 bis 1695, Schöpfer der brandenburgischen Armee.
Die Stärke der Kompanien schwankte je nach Lage zwischen 65 und 75
Gemeinen. 1714 hatte das Regiment mit vier Eskadrons in acht Kompanien
einen Gesamtbestand von 24 Offizieren, 56 Unteroffizieren, acht
Feldschers, acht Fahnenschmieden, 16 Tambours, 600 Gemeinen, das sind
712 Köpfe, mit dem Regimentsstab von 14 Köpfen insgesamt 726.
Ab 1718 wurde es wie das Dragoner-Regiment 1 Stamm weiterer
Regimenter, da die Dragoner wieder aufgestockt werden mußten. Deshalb
wurde es 1725 auf zehn Eskadrons verstärkt, wenn auch mit geringerer
Mannschaftsstärke, die schrittweise erhöht wurde. Der Zeitpunkt der
Teilung blieb offen. Sein Ersatz kam ab 1741 aus dem Nachbar-Kanton
des Drag.Rgt. 3: Kreise Landsberg/Warthe, Friedeberg/Neumark und
Dramburg mit den Städten Landsberg, Arnswalde, Woldenberg,
Schönfließ, durchgehend bis 1806. Seine Garnisonen waren ab 1743
Landsberg, Friedeberg, Arnswalde, ab 1753 Woldenberg dazu, ab 1764
Landsberg und Woldenberg, seit 1796 Bärwalde dazu.
1763 bestand es aus 683 Preußen, 20 Sachsen und 255 ‘Ausländern‘.
1806 kam es beim Rückzug von Jena auseinander; zwei Eskadrons
kapitulierten bei Ratekau am 7. November, drei Eskadrons und das Depot
gelangten nach Ostpreußen, eine Reserve-Eskadron wurde in Danzig
gesammelt. 1914 war es das Grenadier-Regiment zu Pferde Nr. 3.
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Schlachten
1709 Schlacht bei Malplaquet am 11. September
Besetzung von Rügen
Sein Versagen bei Mollwitz entsprach der Kavallerie zu dieser Zeit.
Bei Hohenfriedberg am 4. Juni 1745 stand es im zweiten Treffen des
linken Flügels bei Thomaswaldau vor morastigem Gelände, durch das
bei Teichau ein Übergang gesucht werden mußte. Unter Nassau schaffte
es mit Kürassieren und Schwester-Regiment in siegreichem Angriff
unter Verlust von drei Offizieren, 37 Mann der Infanterie Luft für
ihr Vorgehen.
Bei Kesselsdorf attackierte es den gefrorenen Hang von Kesselsdorf in
vollem Galopp von der Flanke in dem Augenblick, als die sächsische
Grenadier-Garde das Regiment Anhalt zurückwarf, hieb sie nieder und
drängte sie vom Dorf ab. Unter Kyau umfaßte es Kesselsdorf von
Osten, so daß es erobert wurde.
Bei Lobositz brach es im zweiten Treffen
des linken Flügels ohne Befehl vor und warf die Österreicher erneut,
29 Mann fielen. Bei Prag am 6. Mai 1757 attackierte es am linken
Flügel bei Sterbohol und machte bei Verlust von 59 Mann mehrere
Hunderte Gefangene. Bei Kolin hielt es in der Dragoner-Brigade Normann
am äußersten linken Flügel den überlegenen
Gegner in Schach. Bei Roßbach am 5. November im ersten Treffen,
überritt es bei Verlust von fünf Offizieren zweimal den Gegner. Es
kämpfte bei Leuthen am 5. Dezember auf Zietens rechtem Flügel im
zweiten Treffen, der Nadasdys Korps in die Flucht schlug. Bei Zorndorf
am 25. August griff es am Zabern-Grund die russische Kavallerie, dann
die Infanterie so erfolgreich an, daß der feindliche Flügel
zersprengt wurde, verlor aber 89 Mann. Bei Hochkirch schlug es
westlich des Dorfes immer wieder die österreichischen Grenadiere
zurück. Bei Torgau gehörte es zur Reserve-Kavallerie am linken
Flügel.
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DRAGONER-REGIMENT 5
"Bayreuth-Dragoner" |
Chefs des Regiment
1717 02.04. Oberst Achaz v. d.
Schulenburg,
sp. Generalleutnant
1731 07.08. Oberst Friedrich Erbprinz von Bayreuth,
seit 17.5.1735 Markgraf, sp. Generalleutnant
1763 Mai Generalleutnant Friedrich Christian Markgraf von Bayreuth |
1769 02.08. Generalleutnant Christian Friedrich Carl Alexander
Markgraf von Ansbach und Bayreuth
1806 05.03. Major Luise Königin von Preußen, durch AKO
v. 4.8.1810 für die jeweilige Königin beibehalten bis 1918
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Geschichte des
Regiments
Am 2. April 1717 erhielten die zwölf Kürassier-Regimenter, die
Dragoner-Regimenter 1/2 und 3/4 wie das 1718 aufgelöste Regiment zu
Pferde Wartensleben den Befehl, zum 1. Juni zur Aufstellung eines
neuen Dragoner-Regimentes Unteroffiziere und Mannschaften abzugeben,
insgesamt 44 Unteroffiziere und 295 Gemeine. Sie sollten
"unberitten, ohne mundur, nur einen alten Mundierungs-Rock auf
dem Leibe, welche Leute auch nicht über 40 Jahre alt und nicht unter
20 Jahre sein sollen, aus Landeskindern bestehen, auch wenigstens eine
Campagne getan haben sollen", antreten. Das waren die
Anforderungen an den Aufstellungs-Stamm. Am nächsten Tag wurde dem
neuen Chef, Oberst Achaz v. d. Schulenburg, die vorgelegte
Offiziers-Stellenbesetzung genehmigt. Der Fehlbestand zum Etat von 689
Mann kam aus Anwerbung. Die Aufstellung erfolgte in Halberstadt mit
zunächst vier Eskadrons, 1718 kam die fünfte dazu bei etwas
geringerer Stärke. Mit dem 18. Mai 1725 erfolgte die Vermehrung auf
zehn Eskadrons zu 110 Gemeinen ohne Kompanie-Einteilung, für die es
elf Offiziere, 15 Unteroffiziere, zehn Trommler, 450 Gemeine
zugewiesen erhielt. 1726 und 1732 bekam es je 100 Gemeine. Es war
jetzt unterteilt in zwei Bataillone, das eine kommandierte der
Regiments-Kommandeur, das andere der nächstrangige Stabsoffizier.
Beim Stabe standen zwei Majore und zwei Adjutanten. Sein
Gesamt-Bestand umfaßte 62 Offiziere, 120 Unteroffiziere, zehn
Fahnenschmiede, 30 Tambours, acht Feldschers, fünf Hautbois, 1.320
Gemeine, dazu 50 Überkomplette, dazu 1.486 Dienstpferde. Ab 1733 kam
sein Ersatz bis 1806 aus den Kreisen Wollin, Daher, Lauenburg, Bütow
und Teilen der Kreise Saatzig und Greifenhagen mit den Städten
Lauenburg, Bütow, Fiddichow, Pasewaik, Greifenhagen, Ückermünde,
Gollnow, Garth, Daber, Treptow a. d. Toll. Seine Garnisonen waren
Halberstadt, Dornburg, Hamersleben, Veltheim, 1718 Kyritz, Lenzen,
Königsberg/Nmk., Gartz, Arneburg, Ruppin, wo es bis auf Königsberg
und Arneburg, dazu Schwedt, Neustadt/Dosse, Penkun bis 1724 blieb. Ab
1733 lag es in Pasewalk, Gartz, Gollnow, Ückermünde und Treptow a.
d. Toll mit wenigen wechselnden Nebenorten. Nach Vorpommern war es
1721 im Tausch mit dem Regiment zu Pferde Kronprinz (Nr. 2) gekommen.
Ab 7. August 1731 trug es den Namen "Bayreuth". Am 5. März
1806 wurde ihm der Name "Königin Dragoner" verliehen.
1763 bestand es aus 1.616 Preußen, 50 Sachsen, 255 ‘Ausländern‘.
Im Feldzug gegen die französische Republik
1792/94 zeichnete es sich wiederholt aus und erhielt insgesamt zwölf
Pour-le-merite und 20 Verdienst-Medaillen. 1806 stand es bei der
Hauptarmee bei Auerstedt und schlug sich über Nordhausen —
Halberstadt bis Danzig durch mit noch 21 Offizieren, 375 Mann. Es
blieb erhalten und war 1914 das Kürassier-Regiment Königin Nr. 2.
Schlachten
Bei Mollwitz kämpfte es mit sechs Eskadrons am weniger betroffenen
linken Flügel, der dann die Entscheidung brachte, und büßte zwei
Offiziere, 47 Mann, 80 Pferde ein.
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Bei Chotusitz machte es am 17. Mai mit je einem Bataillon auf dem
linken und im zweiten Treffen des rechten Flügels beide Attacken mit.
Bei der ersten rechts vom Cirkwitzer Teich prallte es auf die
österreichische Infanterie, verlor drei Standarten durch Tod ihrer
Träger. Am linken Flügel traf es an der Brslenka der feindliche
Gegenangriff. Außer 14 Offizieren hatte es große Mannschafts- und
Pferdeverluste, höher als die Infanterie. Bei Hohenfriedberg schlug
am 4. Juni 1745 seine Sternstunde: Am linken Flügel unter Geßler,
hatte es den Anschluß an das zweite Kavallerie-Treffen noch nicht
erreicht und folgte dem zweiten Treffen der Infanterie über das
Striegauer Wasser. So geriet es hinter die Lücke nördlich Thomaswaldau
und ins feindliche Feuer. Da sich die Drag.Rgt. 3 und 4 vom zweiten
Treffen den Kürassieren angeschlossen hatten, die feindliche Front
erschüttert war und Abwarten falsch gewesen wäre, entschlossen sich
Oberst v. Schwerin, sein Kommandeur, und seine Offiziere zum
Durchbruch zwischen den Brigaden Bredow und Münchow im vollen Galopp
in den Feind, der zusammenbrach: 20 Bataillone wurden zersprengt, 67
Fahnen, fünf Kanonen erbeutet, 2.500 Gefangene gemacht, bei Verlusten
von sechs Offizieren, 88 Mann, davon 28 Tote.
Bei Kesselsdorf kam es am linken Flügel innen kaum zum Kampf vor dem
Zschoner Grund.
Bei Lobositz ritten am 1. Oktober 1756 acht
Eskadrons die erste Attacke unter Kyau mit, wobei sie die Gardes du
Corps aus dem Gedränge hieben, und zwei Eskadrons die zweite, gegen
den Willen des Königs. Es verlor vier Offiziere, sieben
Unteroffiziere, 150 Mann. Danach stand es vor Pirna bis zur
Kapitulation am 16. Oktober. Während der Schlacht bei Prag am 6. Mai
1757 verlegte es im Kavallerie-Korps des Fürsten Moritz von
Anhalt-Dessau an der Sazawa im Süden dem Feinde den Rückzug, ein
weitgehend mißlungener Versuch.
Über Liegnitz und Steinau erreichte es in zweimaligem Oder-Übergang
die Stellung an der Lohe westlich Breslau. Am 22. November hieb es am
linken Flügel bei Kleinburg ein Grenadier-Bataillon nieder, machte
Hunderte von Gefangenen und nahm vier Kanonen. Bei Parchwitz stieß es
am 2. Dezember zur Armee des Königs, um bei Leuthen drei Tage später
am linken Flügel außen unter Driesen die Schluß-Attacke zwischen
Leuthen und Frobelwitz zu führen. Es überflügelte die Österreicher
und nahm mit dem K.R. 11 zwei Infanterie-Regimenter vollständig
gefangen, hieb ein Bataillon nieder und eroberte vier Standarten, neun
Fahnen, acht Kanonen. 1
Zwei Eskadrons standen bei Zieten, der Ende Juni bei Domstadtl Teile
des Versorgungstransportes rettete. Der Schlag hing ihm lange an. Bei
Hochkirch gehörte es zum Korps Retzow, das gerade noch rechtzeitig
eintraf und das Schlimmste abwendete. Im Rückzug warf es ein
Kürassier-Regiment und machte 64 Gefangene.
Bei Torgau kämpfte es am 3. November in Holsteins Reiterei unter
Finckenstein: Oberst v. Bülow umfaßte mit dem 1. Bataillon am
rechten Flügel des Feindes die Division Ahremberg mit vier
Regimentern, nahm ganze Bataillone gefangen, eroberte zehn Fahnen und
zerstreute den Rest.
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DRAGONER-REGIMENT 6
Regiment zu Pferde |
Chefs des Regiments
1717 19.04. Generalmajor Heinrich Jordan
v. Wuthenau,
sp. Generalleutnant, im Duell erschossen
1727 15.06. Oberst Hans Caspar v. Cossell,
sp. Generalleutnant
1734 23.09. Oberst Friedrich Christoph v. Möllendorff,
sp. Generalleutnant
1747 17.05. Generalmajor Ludwig Wilhelm v. Schorlemmer, sp.
Generalleutnant
1760 09.11. Generalmajor Carl Friedrich v. Meier,
sp. Generalleutnant |
1777 24.01. Oberst Christian Wilh. Sigmund Frhr. v.
Posadowsky, sp. Generalleutnant
1787 16.12. Generalmajor Hans Ludwig v. Rohr,
sp. Generalleutnant
1790 09.04. Oberst Philipp Aug. Wilhelm v. Werther,
sp. Generalleutnant
1803 30.04. Oberst Johann Kasimir v. Auer,
sp. Generalmajor
1807 20.03. Oberst Christoph Joh. Frdr. Otto v. Zieten,
sp. Generalleutnant
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Geschichte des
Regiments
August II. der Starke, 1670 bis 1733, seit
1694 Kurfürst von Sachsen, seit 1697 König von Polen, mußte 1716
seine deutschen, in Polen stehenden Regimenter verringern. Da er
vertraglich gebunden war und sie nicht ganz verlieren wollte,
versuchte er, sie bei seinen Nachbarn in Sold zu geben, für mehrere
Jahre. König Friedrich Wilhelm I. erklärte sich am 22. Mai ds. Js.
zur Übernahme für 20 Jahre auf dem Fuße von vier Eskadrons bereit:
"Wenn ich so ein Regiment Dragoner zu 600 Gemeinen (bekäme), so
wird mir Sachsen ein Pläsir machen. Davor wollte ich 20 Thaler für
einen Kerl bezahlen. Die Leute können sie aussuchen, aber kein
Deserteur; Polen, Russen, Sachsen, Böhmen, Schlesier und meine
Landeskinder, sonst keine Nation", hatte er schon am 3. Mai
geschrieben. Wahrscheinlich wurde statt des Werbegeldes wertvolles
Porzellan aus den Schlössern Charlottenburg und Oranienburg in
Zahlung gegeben. Deshalb wurden sie später scherzhaft ‘Porzellan-Dragoner‘
genannt, wie Friedrich der Große bemerkte, vielleicht aber auch nur
wegen ihrer weißen und blauen Farben. Es trat aber kein
vollständiges Regiment über, sondern die sieben
Kürassier-Regimenter gaben je zwischen 38 und 44 Mann, insgesamt 282,
ab, die acht Dragoner-Regimenter je zwischen 33
und 54 Mann, insgesamt 318 Mann. Mit Kapitulation vom 19. April 1717
wurde das neue Regiment dem Generalmajor Heinrich Jordan v. Wuthenau
verliehen, am 1. Mai ds. Js. in Baruth die Soldaten übernommen und am
5. Mai mit acht Kompanien in Beelitz, Mittenwalde, Teltow und
Treuenbrietzen formiert. Im September 1718 kam es auf fünf Eskadrons,
im Oktober 1725 auf zehn Eskadrons zu je 110, ab 1726 zu je 120
Gemeinen. Nach dem Tode von Generalleutnant v.
Wuthenau wurde es am 15. Juni 1727 geteilt wie Drag.Rgt. 1 und 3: Die
Hälfte blieb mit den Pauken beim Regiment, fünf Eskadrons mit den
Standarten wurden unter Oberst v. Dockum Dragoner-Regiment 7. 1733 und
1734 kamen die Eskadrons auf 132 Gemeine. Auf Befehl vom 19. August
1739 wurde die Einteilung in zehn Kompanien wieder eingeführt, um die
Umformierung auf zehn Eskadrons vorzubereiten, die aber nicht zur
Ausführung kam.
Ende 1740 erhielt es fünf neu aufgestellte
Eskadrons und hatte damit eine Stärke von zehn.
Sein Ersatz kam seit 1733 aus dem
immer wieder gefährdeten und zeitweise aufgegebenen Ostpreußen, so
daß es im Siebenjährigen Krieg mit mitteldeutschen Rekruten versorgt
werden mußte. Er stammte bis 1806 aus den Ämtern Barten, Gerdauen,
Grünhoff, Fischhausen, Georgenburg, Insterburg, Soldau mit den
Städten Fischhausen, Pillau, Labiau, Allenburg, Goldap, Marggrabowa
(sp. Treuburg) und Teilen von Königsberg. 1717 bis 1730 lag es in
Garnison in Insterburg, Heiligenbeil, Pillkallen und Stallupönen, 173
1 bis 1733 in denselben Städten ohne Heiligenbeil.
Bis 1743 stand es
in Insterburg, Gumbinnen, Darkehmen.
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Von 1746 bis 1806 gehörte es
nach Königsberg, Wehlau, Allenburg, Labiau, Drengfurth und Gerdauen,
1788 bis 1793 ohne Drengfurth, ab 1800 mit Darkehmen. Ab 1. November
1721 ließ der König beim Regiment zwei Kompanien Husaren, die ersten
in Preußen überhaupt, ‘Wuthenauische Husaren‘ genannt,
aufstellen, die in Memel und Tilsit standen und bei der Teilung des
Regiments 1727 für fünf Jahre zum Drag.Rgt. 7 übergingen und dann
zurückkehrten. Ende 1735 wurden die jetzt drei Eskadrons als ‘Preußisches
Husarenkorps‘ wieder dem Chef des Drag.Rgt. 7 verliehen.
1806 kämpfte es im Korps L‘Estocq bei Soldau, 1807 bei Pr. Eylau
und Heilsberg, wo das 1. Bataillon zwei französische
Kürassier-Regimenter verlustreich zersprengte. 1808 bildeten das 1.
Bataillon das Kür.Rgt. 3, das II. das Kür.Rgt. 4
Schlachten
Am 22. Mai verwandelte es
südlich Landeshut unter Winterfeldt den Angriff des Korps Nadasdy in
einen Sieg. Von Generalmajor v. Stille herangeführt, jagte es im
zweiten Treffen Ungarn und Kroaten über die Reichhennersdorfer Berge
bis zum Kloster Grüssau. Bei Hohenfriedberg stand es am rechten
Flügel im zweiten Treffen Posadowskys, an dem sich der Angriff der
sächsischen Kavallerie brach. Im Wechsel der Gegen-Attacke eroberte
es mit dem K.R. 1 je vier Standarten und Pauken. Der Gegner floh.
Am 30. August 1757 durchbrach es bei
Groß-Jägersdorf auf dem linken Flügel die russische Kavallerie zwischen Norkitter
Wald und Pregel, drang tief in die Stellung ein und eroberte eine
Batterie. Im Waldkampf konnte es nicht mehr eingreifen und am Ende nur
den Rückzug der Infanterie decken. Es verlor vier Offiziere, 105
Mann, 164 Pferde.
Bei Zorndorf am 25.
August hielt es als Reserve hinter Kanitz‘ linkem Flügel, die der
Attacke von Seydlitz im Nachstoß folgte. Danach hieb es mit ihm die
von Demikus Angriff erschütterte Infanterie heraus. Die Verluste
betrugen 14 Offiziere, 223 Mann, 423 Pferde. 1759 erlebte es den fehlgeschlagenen Vorstoß auf Posen und am
23. Juli bei Kay die aussichtslosen Angriffe gegen die Russen auf den
Palziger Höhen. Bei Kunersdorf warf es sich am linken Flügel unter
Seydlitz der feindlichen Attacke entgegen, konnte sich aber am
Kuhgrund nicht entfalten. Gen.Lt. v. Platen führte es gegen die
große Batterie auf dem Spitz-Berg, bis der Massenangriff von links
die preußische Kavallerie aus dem Felde schlug. 18 Offiziere, 234
Mann fielen aus.
Am 20. August hieb das Bataillon bei Strehla das Regiment Esterhazy und acht
Grenadier-Kompanien nieder, schlug zwei Kavallerie-Regimenter in die
Flucht und nahm das Drag.Rgt. Zweibrücken mit zwei Fahnen, einer
Kanone gefangen. 1762 hatte es 768 Fehlstellen! Es war
ausgeblutet. . Am 29.
Oktober führte Major Marschall v. Biberstein in der Kolonne Forcade
das II. Bataillon bei Freiberg im Angriff auf die Höhen von Gr.
Schirma.
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DRAGONER-REGIMENT 7
Regiment zu Pferde |
Chefs des Regiments
1727 15.06. Oberst Martin Arend v. Dockum,
sp. Generalmaior
1732 11.07. Oberst Eugen Prinz von Anhalt-Dessau,
bekam K.R. 6
1737 23.12. Oberst Christoph Friedrich v. Thümen,
sp. Generalmajor, bekam Garn.Rgt. 5
1741 19.08. Oberst Ernst Ferdinand v. Werdeck,
sp. Generalmajor
1742 19.05. Oberst Friedrich Alexander v. Roell,
sp. Generalleutnant
1745 26.12. Generalmajor Erdmann Ernst v. Ruiz,
sp - Generalleutnant
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1756 03.08. Generalmajor Christoph
Frdr. Stephan v. Plettenberg, sp. Generalleutnant
1761 bis 1763 vakant
1763 10.09. Oberst Levin Frdr. Gideon v. Apenburg,
sp. Generalmajor, bekam K.R. 1
1781 19.03. Oberst Gottlieb Matth. Siegfried v. Borck,
sp. Generalmajor
1790 25.09. Generalmajor Johann Ernst v. Zabeltitz
1792 31.08. Generalmajor Wilhelm Friedrich v. Schenck,
sp - Generalleutnant
1803 30.04. Generalmajor Friedrich Ludwig v. Passau
1805 03.10. Oberst Adrian Gottlieb v. Rhein
1806 12.11. Oberst Josef Th. Sigmund v. Baczko,
sp. Generalmajor
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Geschichte des
Regiments
Das Regiment ging aus dem 1717 von Sachsen übernommenen und neu
aufgestellten Dragoner-Regiment 6 hervor, das am 5. Mai ds. Js. mit
acht Kompanien in Beelitz, Mittenwalde, Teltow und Treuenbrietzen
formiert war. Anschließend kam es nach Ostpreußen in Garnison. Im
September 1718 auf fünf, im Oktober 1725 auf zehn Eskadrons vermehrt,
wurde es am 15. Juni 1727 geteilt. Fünf Eskadrons unter Oberst Martin
Arend v. Dockum bildeten das neue Regiment.
Seine Garnison wurde Tilsit. Nach dem Tode August des Starken wurde es
wie die Dragoner-Regimenter 2 und 6 zum Preußischen Hilfskorps
abgestellt. Laut Ordre vom 19. August 1739 wurde es zur Vorbereitung
der Verstärkung in zehn Kompanien geteilt und mit Führungspersonal
ausgestattet: 31 Offiziere, 60 Unteroffiziere, fünf Fahnenschmiede,
20 Tambours, fünf Feldschers, 660 Gemeine, dazu 30
Überkomplette, insgesamt 811 Köpfe, mit Stab 824. 1727 gehörten
Tilsiter ‘Preußische Husaren‘ bis 1732 zum Regiment, von 1735 bis
1737 ebenso. Sein Ersatz kam ab 1733 aus den Kreisen Tilsit, Memel und
Teilen des Kreises Insterburg mit den Städten Tilsit und Memel. Seine
Garnisonen waren 1727 bis 1733 Tilsit, 1734 Köpenick, 1735 Melle,
Quakenbrück, Bramsche und Badbergen, 1736 bis 1740 Tilsit, 1741
Berlin, Potsdam, 1742 Berlin, Köpenick, Treuenbrietzen, Beelitz,
Mittenwalde, Fürstenwalde, 1743 Tilsit, 1744 Magdeburg und von 1746
bis 1806 durchgehend Tilsit.
Wie das Drag.Rgt. 6 erhielt es Ende 1740 den Befehl zur Aufstellung
von fünf neuen Eskadrons für die Werbekommandos der alten Regimenter
im Reich gingen. Zwischen Januar und Februar 1741 erfolgte ihre
Aufstellung, so daß es mit zehn Eskadrons Ostpreußen gegen polnische
Banden sichern konnte. 1744 wollte der König im
April die 30 Dragoner-Eskadrons in Ostpreußen verdoppeln. Außer der
Aufstellung der Drag.Rgt. 9 und 10 kam es aber nur am 1. November zur
Abgabe der 2., 3., 5., 8. und 10. Eskadron als selbständiges Drag.Rgt.
8.
1763 bestand das Regiment aus 688 Preußen, 17
Sachsen, 162 ‘Ausländern‘. Im Siebenjährigen Krieg büßte es 20
Offiziere, 87 Unteroffiziere, 1.652 Mann, 1.989 Pferde, aber nur sechs
Deserteuere 1761 in Pommern ein. Es vernichtete fünf Kavallerie- und
acht Infanterie-Regimenter und nahm 54 Offiziere, rd. 4.000 Mann,
1.000 Pferde und 33 Kanonen. 1806 beim Reserve-Korps L‘Estocq,
kämpfte es bei Thorn und Soldau, 1807 bei Pr. Eylau und Heilsberg.
1808 übernommen, war es 1914 das Dragoner-Regiment 1.
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Schlachten
Am 17. Mai griff es bei Chotusitz am linken Flügel
nördlich des Dorfes hinter den Kürassieren an, wurde aber durch eine
Gegen-Attacke zurückgeworfen und von den Kürassieren getrennt. Das
Regiment warf das Kür.Rgt. v. Birkenfeld über den Haufen, verlor
aber 77 Verwundete, 283 Gefangene, 156 Tote, insgesamt 516 Soldaten,
156 Pferde, ein Fünftel der Verluste der Kavallerie. Bei
Kesseldorf am 15. Dezember umfaßte es am rechten Flügel unter Kyau
das Dorf von Osten, warf die Karabiniers-Garde wie die Grenadiere zu
Pferde und ritt die Garde zu Fuß und das Regiment Niesemeuschel
nieder, wobei es eine Leibfahne, eine Standarte und Pauken eroberte.
Am 30. August zersprengte es bei Gr. Jägersdorf am rechten Flügel
unter dem Herzog von Holstein drei Kavallerie-Regimenter und verfolgte
sie bis hinter die Infanterie. Major v. Korff nahm mit zwei Eskadrons
eine Batterie von zehn Geschützen und hieb ein Bataillon nieder. Die
anderen drei Eskadrons attackierten mit dem Drag.Rgt. 8 die Inf.Rgt.
Wologda und Susdal und brachten ihnen schwere Verluste bei. Die
Ausfälle betrugen 136 Mann. Vier Tage nach dem Eintreffen des Königs
am 21. August bei Küstrin schloß es sich bei Zorndorf als Reserve
mit den Drag.Rgt. 6 und 8 hinter dem linken Flügel von Kanitz der
Attacke von Seydlitz an, warf mehrere russische Regimenter und nahm
fünf Kanonen bei 63 Ausfällen. Der feindliche Flügel war
geschlagen. Anschließend hieb es die Infanterie heraus. Ende August
nahm es am nächtlichen Sturm auf Torgau am 29. August teil und
zersprengte am 4. September bei Großenhain das Palatinal-Husaren-Regiment
mit Verlusten von 368 Mann, 500 Pferden. Im Gefecht bei Korbitz am 2
1. September drängte es das Kürassier-Regiment Serbelloni bei
Stroischen in einen Hohlweg, brachte ihm schwere Verluste bei und nahm
zehn Offiziere, 64 Mann gefangen. Acht Offiziere, 180 Mann, 68 Pferde
fielen aus.
Am 12. Mai erstürmte es beim Durchbruch über die Mulde die vom
Gren.Btl. Bähr verlorene Schanze Klingenberg und brachte 500
Gefangene ein. Bei Freiberg griff es am 29. Oktober nachts in der
ersten Kolonne Kleists St. Michael bei Brand an. Als der Angriff
stockte, umfaßte es den Gegner von Süden, warf die
Bayreuth-Kürassiere, zersprengte das Regiment Salm, eroberte acht
Kanonen; zwei Eskadrons überritten die Inf.Rgt, 33 und 51 und nahmen
17 Offiziere, 700 Mann gefangen. Es verlor einen Offizier, 66 Mann, 72
Pferde.
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DRAGONER-REGIMENT 8
Regiment zu Pferde |
Chefs des Regiments
1744 01.11. Generalmajor Friedrich v.
Stosch
1751 24.12. Generalmajor Adolf Friedrich v. Langermann
1757 04.03. Generalmajor Dubislav Friedrich v. Platen
("Alt-Platen"), sp. General der Kavallerie
1787 06.07. Generalmajor Carl Wilhelm v. Brausen |
1790 25.09. Generalmajor
Georg Friedrich v. Bardeleben, sp. Generalleutnant
1801 26.04. Generalleutnant Carl Gottlieb v. Busch
1803 12.05. Oberst Christian Cariv. Esebeck,
sp. Generalmajor
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Geschichte des
Regiments
War das Dragoner-Regiment 7 schon aus dem 1717 errichteten
Dragoner-Regiment 6 im Jahre 1727
hervorgegangen, so ging dieses Regiment wiederum aus dem
Dragoner-Regiment 7 durch Teilung im Jahre 1744 hervor, Vermehrung der
Dragoner sozusagen in zwei Generationen. Der Wiederaufbau der
Dragoner-Waffe war grundsätzlich seit 1715/16 erforderlich, die
Gründung des Regimentes praktisch mit der 1739/40 geplanten
Aufstockung der restlichen Regimenter auf zehn Eskadrons vorbereitet. Die
Formierung erfolgte in Magdeburg. Eine Neu-Aufstellung im eigentlichen
Sinne war gar nicht erforderlich, man kannte sich, war vollzählig und
einsatzbereit. Sein Ersatz kam von 1744 bis 1806 aus Teilen des
Kreises Insterburg mit den Städten Insterburg, Pillkallen, Ragnit,
Schirwindt und Stallupönen. Garnison war durchgehend Insterburg, 1746
bis 1755 zusätzlich Ragnit.
1806 kämpfte es im Reservekorps L‘Estocq bei
Thorn und Soldau, 1807 bei Braunsberg und Königsberg. Seit 1819
Kürassiere, trug es 1914 die Nummer 5.
Schlachten
Bei Kesselsdorf erlebte es am 15. Dezember als
Regiment seine erste Schlacht. Es stand am linken Flügel im ersten
Treffen innen am unpassierbaren Zschoner Bach vor Zöllmen. Ihre
Verluste waren im Gegensatz zur Infanterie gering. |
Bei Groß-Jägersdorf am 30. August
1756 attackierte es am rechten Flügel unter dem Herzog von Holstein
mit dem Drag.Rgt. 7 zusammen zunächst die Reiterei Sybilskis, dann
die Infanterie-Regimenter Wologda und Susdal und hieb sie zum großen
Teil nieder. Seine Verluste betrugen dabei nur 33 Mann und 27 Pferde.
Bei Zorndorf griff es als Reserve hinter dem linken Flügel von
Zorndorf her in die große Attacke von Seydlitz
ein und hieb ‘ungemein brav‘ mit größter Tapferkeit in die
Infanterie ein. In Flanke und Front gefaßt, wurde der ganze
feindliche Flügel geschlagen. Es verlor neun Offiziere, 119 Mann, 229
Pferde.
Am 23. Juli griff es in Dohnas Armee bei Kay nordostwärts Züllichau
die mehr als doppelt so starken Russen auf den verschanzten Palziger
Höhen wiederholt in Front und über den Zauche-Grund an, geriet aber
in die Gegen-Attacke. Bei Kunersdorf kam es auf den linken Flügel des
Korps Finck, das von Norden über die Trettiner Höhen vorging. Am
Kuhgrund lief sich der Angriff fest; von der überlegenen Attacke der
feindlichen Kavallerie wurde es in heftigem Kampf mit fortgerissen.
Eine Eskadron wurde nach Neisse geschickt, vier standen am 23. Juni
bei Landeshut, als Loudon mit dreifacher Übermacht angriff. Unter
Verlust von 255 Mann schlug es sich mit dem Hus.Rgt. 6 zu Zieten
durch, zwei Standarten und die Pauken gingen verloren.
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DRAGONER-REGIMENT 9
Regiment zu Pferde |
Chefs des Regiments
1741 16.04. Generalleutnant Hans Friedrich
v. Platen
1743 27.10. Oberst Georg Ludwig Herzog von Holstein
Gottorp, sp. Generalleutnant
1761 09.04. Oberst Nikolaus Alexander v. Pomeiske,
sp. Generalleutnant
1785 23.08. Oberst Johann Bogislav v. Zitzewitz,
sp. Generalmajor |
1788 01.12. Generalmajor Hans Friedrich Heinrich v. Borstell, bekam
K.R. 7
1792 12.11. Oberst Hieronymus v. Brückner,
sp - Generalmajor
1798 01.03. Oberst Friedrich Wilhelm Graf v. Herzberg, sp.
Generalleutnant
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Geschichte des
Regiments
Das Regiment stammt - wie Dragoner-Regiment 10 - aus dem
Dragoner-Regiment 1 Ansbach von 1689, 1718 auf fünf Eskadrons
gebracht. Mit seinem Schwester-Regiment ist es nach dem Drag.Rgt. 8
das zweitjüngste Dragoner-Regiment. Am 1. September 1722 wurde beim
Drag.Rgt. 1 zusätzlich eine Eskadron leichter Dragoner zu 150
Gemeinen aufgestellt. Die Bezeichnung ‘leicht‘ bezog sich auf ihre
Ausstattung mit schnellen Pferden und die Größe der Dragoner,
weniger für Schlachten als für Aufklärung und beweglichen Einsatz
gedacht. Bei der Abtrennung des Drag.Rgt. 2 im Jahre 1725 blieb sie
beim Regiment und wurde 1729 auf zwei Eskadrons zu je 130 Gemeinen
verstärkt. 1734 wurden die beiden Eskadrons auf fünf vermehrt, so
daß das Regiment je fünf schwere und leichte Eskadrons hatte, deren
Offiziere getrennt voneinander rangierten. Gemäß der Planung von
1739 erhielt das Drag.Rgt. 1 im Jahre 1740 nicht nur fünf
neuaufgestellte Eskadrons, sondern seine fünf leichten Eskadrons
wurden in Pommern durch Teilung auch noch verdoppelt, so daß es
einige Zeit aus fünf schweren und zehn leichten Eskadrons
bestand. Seit dem 16. April 1741 war es unter seinem Chef seit
1725, General v. Platen, vom Drag.Rgt. 1 abgetrennt und selbständig.
Seine endgültige Einordnung war aber noch nicht
entschieden. Im Zuge der Vermehrung der Dragoner in Ostpreußen wurde
das Regiment Platen am 1. Dezember 1743 in die Regimenter 9 und 10
geteilt. Da die Drag.Rgt. 11 und 12 schon bestanden, war die Reihe
geschlossen.
Der Ersatz des Regiments kam von 1741 bis 1743 aus den Kreisen Bütow,
Lauenburg, Elbing und Teilen des Kreises Rummelsburg, 1744 bis 1806
aus den Kreisen Mohrungen und Marienwerder mit den Städten
Marienwerder, Riesenburg, Bischofswerder, Freystadt, Rosenberg,
Garnsee und Liebemühl in Westpreußen. Seine Garnisonen waren 1741
Angerburg und Insterburg, 1742 Wriezen, Angermünde, Pasewalk, Schwedt,
Freienwalde, Gartz, 1743 Riesenburg, Marienwerder, Freystadt und
Deutsch Eylau, 1744 Magdeburg, dann 1746 bis 1790 Riesenburg,
Liebemühl, Freystadt, Deutsch Eylau, Marienwerder, ab 1780 jedoch
ohne Freystadt,
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dafür Bischofswerder und ab 1789
ohne Marienwerder, dafür Christburg, dann gleichbleibend bis 1806, ab
1802 jedoch ohne Liebemühl, dafür Saalfeld.
1806 im Korps Württemberg, kapitulierte es am 7. November bei
Ratekau. 1914 war es Kürassier-Regiment 4.
Schlachten
Bei Kesselsdorf stand es am rechten Flügel
außen im zweiten Treffen und umfaßte unter Kyau den feindlichen
Infanteri
Bei Groß Jägersdorf am 30. August durchbrach es alle drei Treffen
der russischen Schlachtlinie auf dem linken Flügel unter Schorlemmer
und eroberte acht Kanonen, die es wegen fehlender Bespannung aber
nicht zurückbringen konnte. Die Verluste betrugen fünf Tote, 50
Verwundete, 30 Pferde.
Bei Krefeld fiel es am 23. Juni mit dem Drag.Rgt. 10, gefolgt vom
hessischen Leib-Rgt. und Leib-Drag.Rgt., der französischen Infanterie
in den Rücken, warf sie nach blutigem Kampf unter bescheidenen
Verlusten aus ihren hartnäckig verteidigten Schanzen und nahm eine
Standarte und die Pauken des Kür.Rgt. Royal Roussillon. Nachdem die
Franzosen am 8. Juli die Festung Minden erobert hatten, wurden sie am
1. August zur Schlacht gestellt. Das Regiment nahm die Brigade La
Marine gefangen und eroberte zwei Fahnen, zehn Kanonen (von 30) bei 67
Ausfällen, 115 Pferden Verlust.
Bei Liegnitz stand es am 15. August am rechten Flügel im zweiten
Treffen, ohne zum Kampf zu kommen.
Am 15. August nahm es am Gefecht von Wahlstatt teil. Am 12. September
stieß es unter Platen über Gostyn nach Hinterpommern vor, brach am
2. Oktober in das eingeschlossene Kolberg durch und am 17. Oktober mit
zwei Eskadrons wieder aus, um Munition und Lebensmittel heranzuholen.
Am 25. Oktober streckte eine Eskadron bei Treptow die Waffen. Drei
Eskadrons brachen am 14. November längs der Küste aus und versuchten
am 12. Dezember vergeblich die Stadt zu entsetzen. 1762 marschierte es
am 1. Juli im Korps Wied auf Adelsbach, Friedland und Trautenau, dann
hinter die Front nach Leutmannsdorf.
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DRAGONER-REGIMENT 10
Regiment zu Pferde |
Chefs des Regiments
1741 16.04. Generalleutnant Hans Friedrich
v. Platen
1743 14.11. Oberst Johann Adolf v. Möllendorff,
sp - Generalleutnant
1754 14.09. Generalmajor Friedrich Ludwig Graf Finck
v. Finckenstein, sp. Generalleutnant
1785 23.09. Generalmajor Wilhelm Leopold v. Rosenbruch |
1790 25.09. Generalmajor Carl Wolfgang v. Franckenberg
1795 31.01. Generalmajor Carl Gottlieb v. Busch,
bekam Drag.Rgt. 8
1801 26.04. Oberst Christian Heinrich v. Manstein,
sp. Generalmajor
1806 19.08. Generalmajor Ulrich Leberecht v. Heyking
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Geschichte des
Regiments
Das Zwillings-Regiment des Dragoner-Regiments 9 stammte nicht
nur aus derselben Wurzel, es hatte auch einen sehr ähnlichen
Werdegang und Schicksalsweg als zweitjüngstes Dragoner-Regiment. Auch
sein Ursprung liegt in der am 1. September 1722 beim Drag.Rgt. 1
aufgestellten Eskadron ‘leichter‘ Dragoner mit leichten, schnellen
Pferden, leichteren Reitern für Sonderaufgaben, Aufklärung,
Sicherung, beweglichen Einsatz, weniger in der geschlossenen
Kavallerie-Attacke einer festen Schlachtordnung. Sie wurden 1729
auf zwei, 1734 auf fünf und 1740 auf zehn Eskadrons vermehrt. Seit
Abtrennung vom Stamm-Regiment 1 am 16. April 1741 in Schlawe,
Lauenburg, Bütow stationiert.
Sein Ersatz kam von 1743 bis 1764 aus dem
Umkreis von Riesenburg in Ostpreußen, 1764 bis 1797 aus den Kreisen
Neidenburg und Mohrungen mit den Städten Ortelsburg, Neidenburg,
Passenheim, Willenberg, Osterode, Mohrungen, Hohenstein, Saalfeld und
Liebstadt, 1798 bis 1806 aus den Kreisen Neidenburg, Willenberg,
Ortelsburg, Soldau und in Neu-Ostpreußen Baranowo, Zaremba und
Mycinicz mit den zugehörigen Städten. Die Garnisonen waren 1741 bis
1743 dieselben wie beim Drag.Rgt. 9, 1743 Riesenburg, 1746 bis 1788
Osterode, Mohrungen, Hohenstein, Saalfeld, Neidenburg, an dessen
Stelle Liebstadt ab 1780 trat. 1789/91 kam Allenstein für Osterode
hinzu, 1796/97 stand es in Osterode, Mohrungen, Wormditt, Saalfeld und
Liebstadt. 1797 bis 1800 lag es in Praschnitz, Mlawa, Bialla, Szuczyn
und Johannisburg, an dessen Stelle 1798 Mycinicz trat. 1801 war
Osterode seine Garnison, 1802 bis 1806 dazu Hohenstein, Ortelsburg,
Strasburg/Westpr. und Löbau.
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Am 31. August stand es 1806 im Korps
Württemberg und kapitulierte am 7. November bei Ratekau. 1914 war es
das Kürassier-Regirnent 4.
Schlachten
Bei Kesselsdorf griff es am rechten Flügel im
zweiten Treffen durch das Dorf und die südlich anschließenden
Schluchten die Flanke der sächsischen Infanterie an. Verzettelte
Gegen-Attacken der aufgeteilten sächsischen Kavallerie wendeten die
Niederlage nicht ab. Mit 29 Toten, vier Verwundeten hatte das Regiment
die meisten Toten der Kavallerie.
Bei Groß Jägersdorf am rechten Flügel warf es unter dem Herzog von
Holstein die Kavallerie des früheren sächsischen Generals Baron
Sybilsky zurück. Es verlor dabei fünf Tote, 29 Verwundete, 19
Pferde.
Am 3. März warf es in Lauenau bei Hameln im Marsch zum Rhein französische
Kavallerie in die Flucht, eroberte eine Standarte, zersprengte mehrere
Bataillone und nahm zehn Offiziere, 168 Mann gefangen bei neun eigenen
Toten, 18 Verwundeten.
Bei Krefeld griff es am 23. Juni die französische Infanterie von
hinten an und trieb sie nach hartnäckigem Kampf aus ihren
Verschanzungen. Dem Kavallerie-Regiment ‘Royal Cravattes‘ nahm es
die Pauken ab.
Es stand bei Liegnitz am 15. August 1760 auf dem westlichen Flügel im
zweiten Treffen.
Bewährung bei Warschau am 26./28. August 1794
und bei Powonsk.
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DRAGONER-REGIMENT 11
Regiment zu Pferde |
Chefs des Regiments
1740 18.12. Oberst Christoph Ernst von
Nassau,
sp. Generalleutnant
1755 27.11. Oberst Christoph Ludwig v. Stechow,
sp. Generalmajor
1758 06.03. Oberst Leopold Johann v. Platen,
sp. Generalleutnant
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1770 15.09. Oberst Franz
Gustav v. Mitzlaff,
sp. Generalleutnant
1778 11.03. Generalmajor Friedrich Leopold v. Bosse
1789 20.05. Generalmajor Carl Wilhelm v. Tschirschky
1793 05.11. Oberst Ludwig Ernst v. Voß,
sp - Generalleutnant
1806 19.08. Generalmajor Aug. Fried. Erdmann v. Krafft
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Geschichte des
Regiments
Mit Kapitulation vom 18. Dezember 1740 stellte
der aus kursächsischem Dienst übernommene Oberst Christoph Ernst von
Nassau durch Werbung ein neues Regiment auf, das zehn Eskadrons haben
sollte. Die Werbung und Formierung erfolgte in Niederschlesien,
vornehmlich in Crossen, Grünberg und Freystadt, und machte so rasche
Fortschritte, daß schon Ende April 1741 600 Mann zusammen auf ‘leichten,
gedrungenen Pferden‘ zusammen gekommen waren. Die meisten Offiziere
waren aus sächsischem Dienst gekommen. Durch Anordnung vom 21. Juni
1741 wurde die Stärke des Regiments auf fünf Eskadrons beschränkt.
Die Aufstellung erfolgte unmittelbar nach dem Einmarsch in dem noch
nicht befriedeten Grenzgebiet Schlesiens. 1741 bis 1743 besaß es
keinen Kanton, sondern ergänzte sich durch Werbung in Schlesien; 1743
bis 1747 lieferten die schlesischen Infanterie-Regimenter den Ersatz.
Ab 1747 bis 1806 kam er aus den Kreisen Sagan und Grünberg mit den
Städten Sagan, Naumburg am Bober, Priebus, Wartenberg und Grünberg.
Seine Garnisonen waren 1743 Sprottau, Grünberg, Wartenberg, Beuthen/Oder,
Freystadt, dann zeitweise Unterkünfte in Oberschlesien. 1746 bis 1755
waren sie auf Sagan, Grünberg, Beuthen und Sprottau begrenzt; 1764
bis 1777 blieb es so, ab 1779 kam noch Freystadt wieder dazu, ab 1796
bis 1806 fiel Beuthen als Standort weg.
1806 löste es sich im Korps Hohenlohe durch die Kapitulation von
Prenzlau am 28. Oktober auf, Reste kamen zum 1 - Westpreußischen
Dragoner-Regiment.
Schlachten
Bei Hohenfriedeberg widerstand es am rechten Flügel im
Dragoner-Treffen Posadowskys dem sächsischen Angriff, brach in das
abziehende Grenadier-Korps ein und umstellte fünfeinhalb Kompanien.
Nachdem Oberst v. Schönberg die Aufforderung zur Übergabe abgelehnt
hatte, wurden sie zusammengehauen. |
1757 marschierte es Mitte April nach
Böhmen und erreichte am 2. Mai Prag. In der Schlacht führte es in
der Kavallerie-Reserve Zietens am äußersten linken Flügel in dem
Reitergefecht südlich Sterbohol den entscheidenden Flankenstoß von
Süden mit den Hus.Rgt. 3 und 4. In der Schlacht bei Kolin war es am
linken Flügel hinter der Infanterie der Division Hülsen eingesetzt,
die als Avantgarde über Krzeczhorz die beherrschende Höhe und den
Eichenbusch anzugreifen hatte, die Höhe nicht nehmen konnte, aber
Dorf und Busch bis zuletzt behauptete. Nach dem Gefecht bei Moys am 7.
September marschierte es über Bunzlau, Steinau in die Stellung längs
der Lohe, die am 22. November von der Übermacht des Feindes
durchbrochen wurde. Bei Leuthen stand es am rechten Flügel im
Kavallerie-Korps Zietens im zweiten Treffen neben dem Drag.Rgt. 2
unter Krockow, das erst die Reiterei Nadasdys warf, dann den
österreichischen Kavallerie-Flügel und nachher die Infanterie aus
dem Felde schlug, wobei es viele Gefangene machte.
In den Überfall bei Domstadtl am 30. Juni war nur ein Teil des
Regiments verwickelt.
Bei Kunersdorf kämpfte es am linken Flügel eskadronsweise hinter der
Infanterie verteilt, drang bis zum Judenberg vor und verließ als
letztes das Schlachtfeld. Im September zog es mit Finck nach Torgau,
bewährte sich bei Korbitz, stand bei Strehla und zersprengte am 29.
Oktober bei Pretzsch, unterstützt von einer reitenden Batterie, unter
Wunsch die ganze feindliche Vorhut. Am 21. November geriet es nach
tapferem Kampf bei Maxen in Gefangenschaft.
Bei Torgau griff es mit Drag.Rgt. 5 und 12 unter Finckenstein im
zweiten Treffen erfolgreich die Süptitzer Höhen an, nahm viele
Gefangene und eine Standarte. Bei Freiberg ging es in der Brigade
Jung-Stutterheim gegen den nördlichen Teil des Spittelwaldes vor,
schlug ein Dragoner-Regiment in die Flucht und nahm ein Bataillon
gefangen, ehe es bis Freiberg vordrang.
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DRAGONER-REGIMENT 12
Regiment zu Pferde |
Chefs des Regiments
1734 Herzogin Marie Auguste von
Württemberg,
ab 1737 Herzogin-Witwe und Regentin
1749 08.06. Oberst Friedrich Eugen Herzog von Württemberg, sp.
Generalleutnant, zuletzt Generalfeldmaischall
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1769 09.07. Oberst Carl
Erdmann v. Reitzenstein,
sp. Generalmajor
1780 04.06. Generalmajor Johann Nikolaus v. Kalckreuth
1793 05.11 - Generalmajor
Carl Gustav v. Biberstein
1797 12.09. Oberst Carl Friedrich v. Brüsewitz,
sp. Generalleutnant
1806 24.09. Oberst Friedrich v. d. Osten
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Geschichte des
Regiments
Mit Vor-Vertrag vom 28. September 1741 übernahm König
Friedrich II. von Preußen von Württemberg -- wie früher auch schon
ein Infanterie-Regiment — das 1734 als Kürassier-Regiment
"Herzogin Marie Auguste" aufgestellte und 1741 in das
"Haus-Dragoner-Regiment" umgewandelte Regiment der
Herzogin-Witwe. Jetzt war es nur noch 300 Mann stark und sollte durch
Rekruten aus Württemberg wieder verdoppelt werden. Da das Regiment
erst kurz zuvor neu eingekleidet worden war, befahl der König am 1.
April 1742, daß es seine Uniform noch zwei Jahre beibehalten sollte,
um die Kosten für die fehlenden Pferde und Reitzeuge zu decken. Am
14. Juni 1742 traf es mit zwei berittenen und drei unberittenen
Eskadrons in Berlin ein und wurde in Halle formiert. Anschließend kam
es nach Hinterpommern in die früheren Quartiere des Drag.Rgt. 2 in
Treptow und Umgebung. Es hieß jetzt "Alt-Württemberg". Der
Ersatz kam 1743 bis 1794 aus den Kreisen Bütow, Lauenburg und Teilen
des Kreises Rummelsburg mit den Städten Schlawe, Lauenburg und Bütow,
1795 bis 1806 aus Südpreußen mit den Kreisen Peisern, Brzesc,
Radziejow, Wartha, Kalisch, Konin und Kowal. Es stand in folgenden
Garnisonen: 1743 bis 1772 inTreptow/ Rega, Wollin, Greifenberg, Massow
und Naugard, 1773 bis 1774 in Hohensalza (Inowraclaw), 1775 bis 1784
wieder in den pommerschen Standorten, 1785 bis 1789 in Greifenberg,
Reetz, Naugard, Wohin und Massow, ab 1796 bis 1799 in Kosten, Koschmin,
Schmiegel, Karge, dabei zeitweise Krotoschin und Peisern, 1800 bis
1806 in Kosten, Meseritz, Schmiegel, Peisern und Krotoschin. 1743
betrug seine Soll-Stärke 32 Offiziere, 60 Unteroffiziere, einen
Pauker, vier Oboisten, 15 Tambours, 660 Dragoner, fünf
Fahnenschmiede, zwölf Köpfe Unterstab, 60 Überkomplette und 745
Pferde ohne Offizier-Pferde, insgesamt 849 Köpfe. So wurde das
Chevauxlegers- Regiment Rutowsky mit vier Eskadrons leichter Dragoner
zu je sechs Offizieren, acht Unteroffizieren, zwei Tambours, einem
Fahnenschmied, 100 Gemeinen dem Regiment als zweites Bataillon
zugeteilt.
1806 beim Korps Le Coq, dann bei Blücher, löste es sich in der
Kapitulation von Ratekau am 7. November auf. Das Depot in Kosel wurde
später verteilt, auch an das Hus.Rgt. 6.
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Schlachten
Bei Hohenfriedeberg griff es am 4. Juni als
Reserve des zweiten Treffens am linken Flügel vor Thomaswaldau unter
Zieten zusammen mit dessen Regiment ein, als die Kürassier-Brigade
Kyau vorbrach und in dem schwierigen Gelände erst durch die von
Zieten entdeckte Übergangsstelle bei Teichau mußte. So führte es
die siegreiche Attacke Nassaus, die der Infanterie den Weg bahnte.
Während der Schlacht bei Soor deckte es mit sechs
Grenadier-Bataillonen unter Generalmajor v. Schlichting den Rücken
der Armee gegen das Korps Nadasdy.
Ab 10. September 1756 schloß es unter Fürst Moritz von Anhalt-Dessau
die sächsische Armee bei Pirna ein.
1757 eroberte es beim Durchbruch von Reichenberg am 21. April mit dem
Drag.Rgt. 1 drei Standarten und einige Kanonen, nachdem es sofort die
feindliche Kavallerie geworfen hatte. Dann zog es auf Prag. Am 6. Mai
griff es im zweiten Treffen des linken Flügels südlich Sterbohol
zwischen den Drag.Rgt. 1 und 2 an, als die Kürassiere am Dorf vorbei
zurückwichen.
Bei Moys erlebte es am 7 - September den Überfall Nadasdys.
Bei Leuthen marschierte es in der Avantgarde, die im Scheinangriff
zwischen Borne und Gr. Heidau dem Gegner 600 Gefangene und zwei
Standarten abnahm, so daß er den Rechtsabmarsch nicht durchschaute.
In der Schlacht stand es mit vier Husaren-Regimentern hinter dem
Zentrum der Infanterie.
Bei Hochkirch deckte es den Rückzug.
Am 25. September kämpfte es bei Hoyerswerda und bei Pretzsch am 29.
Oktober unter Rebentisch erfolgreich.
Nach zweitägigem Kampf mußte es am 21. November mit vier Eskadrons
bei Maxen mit kapitulieren nach vergeblichen Attacken mit hohen
Verlusten.
Nach Liegnitz wieder beim König, zog es nach Torgau, wo es in
Holsteins Reiterei unter Finckenstein erfolgreich attackierte.
1762 nahm es an Burkersdorf und Leutmannsdorf teil, am 16. August an
Reichenbach auf dem rechten Flügel des Korps Bevern unter Lentulus
mit großem Erfolg und danach an der Belagerung von Schweidnitz bis
10. Oktober.
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