Regimenter
der preußischen Armee

 

 

 
Die altpreußischen Regimenter

 

DRAGONER-REGIMENT 1
Regiment zu Pferde

Chefs des Regiments
1703 bis 1713 unbesetzt
1714 27.02. Generalleutnant Andreas Reveillas du Veyne
1717 13.10. Oberst Georg Joachim v. d. Wense,
sp. Generalmajor
1725 13.08. Oberst Hans Friedrich v. Platen,
sp. Generalleutnant
1741 16.04. Oberst Carl Friedrich v. Posadowsky,
seit 1743 Graf, sp. Generalleutnant
1747 12.04. Generalmajor Berend Christian v. Katte
1751 23.11. Generalmajor Johann Ernst v. Alemann
1755 30.05. Generalmajor Carl Ludwig v. Normann
1761 09.04. Oberst Johann Wenceslaus v. Zastrow,
sp. Generalmajor
1774 26.06. Oberst Frdr. Albr. Carl Hermann Graf v. Wylich und Lottum, sp. General der Kavallerie
1794 29.12. Generalmajor Ludwig Prinz von Preußen,
1797 09.02. Generalleutnant Ludwig Herzog von Pfalz-Zweibrücken, 1799 Kurfürst von Pfalz-Bayern,
1806 König von Bayern

 

Geschichte des Regiments
Das älteste preußische Dragoner-Regiment wurde zum Stamm-Regiment von einem Viertel aller Dragoner. Zum Reichskrieg gegen Frankreich 1689 wurden unter Markgraf Georg Friedrich von Ansbach drei Kompanien aus dem Reichs-Kontingent in brandenburgischen Sold übernommen und durch eine vierte, von Kapitain le Jeune in Köln geworbene zu einer Eskadron für den Markgrafen formiert. 1691 wuchs die Zahl der Kompanien auf sechs und damit auf Regimentsstärke. 1694 erhielt es im Januar von der Eskadron des verstorbenen Oberst v. Rauter zwei Kompanien Ordonnanz-Dragoner unter dem Kapitain v. Dobeneck, die aber in Ostpreußen blieben. Im November 1697 wurde es auf drei Kompanien reduziert. 1698 kam es über Pommern nach Ostpreußen, wo es seine vierte Kompanie erhielt. 
Im Juni 1703wurde es auf sechs Kompanien zu je 60 Gemeinen in drei Eskadrons gesetzt, 1704 auf acht Kompanien zu je 85 Gemeinen. 1713 hatte das Regiment mit acht Kompanien zu je 75, also insgesamt 600 Gemeinen, 24 Offizieren, 56 Unteroffizieren, acht Feldschers, acht Fahnenschmieden, 16 Tambours und dem Regimentsstab insgesamt 726 Köpfe.
1717/18 bestanden von den sechs alten Dragoner-Regimentern nur noch zwei, eins davon D.R. 1, jetzt v. d. Wense. Nachdem es 1718 auf fünf Eskadrons zu je 130 Gemeinen umformiert war, ab 1. September 1722 eine leichte Eskadron von 1 50 Gemeinen zusätzlich erhalten hatte, wurde es 1725 auf zehn Eskadrons zu je 110, 1726 zu je 120 Gemeinen, vergrößert. Nach dem Tode Generalmajors v. d. Wense kam es am 13. August 1725 in Hinterpommern zur Teilung:
Die eine Hälfte blieb unter Oberst Hans Friedrich v. Platen, die andere kam zum Drag.Rgt. 2 unter Oberst v. Sonsfeld. Die leichte Eskadron wurde verdoppelt zu je 130 Gemeinen. 1734 verstärkte man die Eskadrons auf je 132 Gemeine und vermehrte die leichten Eskadrons auf fünf, so daß das Regiment je fünf schwere und leichte Eskadrons hatte. Sein Ersatz kam aus dem Kreis Rummelsburg und Teilen der Kreise Neustettin und Bütow mit den Städten Belgard, Greifenhagen, Körlin, Tempelburg, Schlawe. Die Garnisonen lagen 1714 in der Altmark, ab 1716 in Rummelsburg, Polzin, Regenwalde, Köslin, Naugard, Neustettin, ab 1746 in Schwedt, Wriezen, Greifenhagen bis 1806. Am 16. April wurden die seit 1740 verdoppelten leichten Eskadrons unter Platen als D.R. 9 abgetrennt.
1763 hatte es 867 Köpfe, davon 53 Sachsen und 344 ‘Ausländer‘.
1806 beim Korps Weimar, dann Blücher, kapitulierten Teile am 5. November bei Mölln, am 6. November bei Hansfeld, am 7. November bei Krempelsdorf, die Masse am 12. November bei Lüneburg; Reste sammelten sich in Danzig und Ostpreußen. 1914 ist es das Dragoner-Regiment 2.

Schlachten
Schon ab Anfang Juli zog man sie zur Belagerung von Bonn heran. Zwischenzeitlich wehrte sie unter Schöning einen französischen Entlastungsvorstoß in die Eifel mit ab und kam zeitweise zum Fürsten von Waldeck. Nach Bonns Fall am 12. Oktober blieb sie den Winter im Rheinland. 1690 wurde sie nach der Niederlage von Fleurus nach Brüssel in Marsch gesetzt, um sich am 2. August bei Wavre mit Waldeck zu vereinigen. 
Im Westen konnte es die Wegnahme von Lüttich verhindern. Der August verging untätig vor Huy. Anfang September unternahm es mit zwei Eskadrons unter Hessen-Cassel den Vorstoß nach Luxemburg zur Eintreibung von Kontributionen. 1692 stand es bei Tienen im Entsatzheer für Namur; der Angriff wurde wegen der Verhältnisse an der Mehaigne aufgegeben. In der Niederlage von Neerwinden am 29. Juli 1693 leistete es am Windenbach zwischen Laer und der Kl. Geete tapferen Widerstand, um nachher nach Diest abzuziehen. 
Am 27. September erlebte es die Einnahme von Huy. 1695 verbrachte es bei der Belagerung von Namur im südlichen Maasbogen.

1706 zog es im Korps Lottum über Lüttich-Ath bis Juli nach Helchin/Scheide, um mit einer Eskadron Menin mit anzugreifen, das am 23. August fiel. Nach der Einnahme von Ath ging es ins Winterquartier zwischen Maas und Rhein. Als 1708 Prinz Eugens Armee erschien, suchte Marlborough, die Preußen voraus, am 11. Juli bei Oudenarde die Wende. Im Durchbruch zwischen Müllem und Herlehem unter Natzmer warf es die französische Kavallerie des linken Flügels und eroberte silberne Pauken der ‘Maison du Roi‘. Die Einnahme Menins, der Lys-Übergänge, Lilles am 22. Oktober und Gents nach dem Durchbruch der Scheidelinie am 27. November folgten. 1709 belagerte es bis 29. Juli Tournay, dann ging es nach Mons. In der wechselhaften Reiterschlacht von Maiplaquet am 11. September erkämpfte es unter Natzmer unter erheblichen Verlusten den Sieg. Darauf fiel Mons am 20. Oktober 1710. Es belagerte unter Fürst Leopold von Anhalt-Dessau Douay vom 4. Mai bis 26. Juni und nahm an der Einnahme von Bethune am 29. August und Aire am 9. November teil. Im Winter lag es in Limburg und wurde 1711 nach dem Vormarsch bis Lens, Bethune und Arras und der Einnahme von Bouchain. 
Im Pommern-Feldzug 1715 kämpfte eine Eskadron vor Wismar, das erst April 1716 fiel, und zwei Eskadrons bei der Landung auf Rügen östlich Putbus.
Am 9. März 1741 stürmte um Mitternacht Oberstlt. v. Bornstedt mit zwei Eskadrons die Wälle von Glogau und nahm Teile der Besatzung gefangen. 
Bei Mollwitz am 10. April wies es am linken Flügel im ersten Treffen den Feind unter Verlust von 86 Mann ab und vollzog mit der Infanterie die berühmte Schwenkung zum Sieg. Am 27. Dezember nahmen zwei Eskadrons unter Schwerin Olmütz mit ein. 
1745 kämpfte es bei Hohenfriedberg am rechten Flügel unter seinem Chef im zweiten Treffen der Dragoner, an denen sich der Einbruch der sächsischen Kavallerie brach, ehe sie, weit zurückgeworfen, abzog. Es büßte 83 Mann ein. Während der Schlacht bei Soor stand es bei Hirschberg. 1756 machte es. vom 10. September bis 16.
Oktober die unblutige Einschließung Pirnas mit. Die Leib-Eskadron verlor bei Herwigsdorf 51 Mann. Ende des Jahres wurde jede Eskadron um 15 Köpfe verstärkt. Am 21. April 1757 eroberte es beim Durchbruch von Reichenberg unter Einbuße von 35 Toten, 114 Verwundeten mit dem D.R. 12 drei Standarten. Bei Prag griff es am linken Flügel südlich Sterbohol im zweiten Treffen in die Reiterschlacht ein, die Zieten wendete, und verlor 81 Mann. Bei Kolin führte es mit 637 Mann den Siegesritt unter Krosigk gegen die ungeschützte Flanke der Division Wied, eroberte fünf Fahnen und 40 Geschütze. Danach zersprengte es die sächsischen Garde-Karabiniers in seinem Rücken und nahm eine Standarte. Mitte August unter Bevern auf dem Marsch nach Schlesien, schlug es sich bei Moys und am 22. November bei Breslau, wo es viele Gefangene machte. Bei Leuthen griff es am rechten Flügel im zweiten Treffen drei sächsische und zwei österreichische Kavallerie-Regimenter an, nahm elf Offiziere, 800 Mann gefangen und eroberte drei Standarten. Dann warf es zwei Kürassier-Regimenter und nahm zwei Bataillone Bayern mit vier Fahnen gefangen. Bei der Verfolgung erbeutete es zwei Kanonen. 1758 stand es vor Schweidnitz und Olmütz, um am 11. August nach Zorndorf zu marschieren, wo es sich am rechten Flügel im ersten Treffen unter Schorlemmer Demikus schwerer Attacke entgegenwarf, das II./I.R. 40 und eine Batterie heraushieb, dem Hus.Rgt. 5 zu Hilfe kam und ein russisches Grenadier-Bataillon völlig zersprengte. Bei Hochkirch attackierte es am Westrand des Dorfes. Am 26. Oktober nahm es bei Ebersbach dem österreichischen Grenadier- und Karabinier-Korps allein acht Offiziere, 418 Mann als Gefangene ab. 1760 erlebte es den Mißerfolg vor Dresden, trat bei Liegnitz am 15. August im Zentrum nicht ins Gefecht und kämpfte bei Torgau im Korps Zieten.
1762 auf 1.000 Köpfe verstärkt. 

 

DRAGONER-REGIMENT 2
Regiment zu Pferde

Chefs des Regiment
1725 13.08. Oberst Friedrich Otto Frhr. v. Sonsfeld,
sp. Generalleutnant
1742 20.08. Oberst Louis Prinz von Württemberg
1749 14.05. Generalmajor Reimar Juliusv. Schwerin,
sp. Generalleutnant
1754 15.09. Generalmajor Christian Friedrich v. Blanckensee,
1757 19.09. Oberst Anton v. Krockow,
sp. Generalleutnant

1778 08.11. Oberst Friedrich Wilh. Carl Prinz von Württemberg, sp. Generalmajor
1781 14.12. Oberst Johann Christoph v. Mahlen,
sp. Generalmajor
1790 04.05. Oberst Carl Wilhelm Frdr. v. Schmettau,
sp. Generalleutnant
1797 23.01. Generalleutnant Wolf Moritz v. Prittwitz

 

Geschichte des Regiments
Das Regiment ist nicht nur aus dem Dragoner-Regiment 1 hervorgegangen, sondern auch nach seiner Verselbständigung 1725 liefen viele Ereignisse parallel. 1689 entstand es aus dem Ansbach‘schen Reichskontingent, verstärkt durch Werbung, als Eskadron für Markgraf Georg Friedrich von Ansbach. Sie wurde gleich bei Bonn eingesetzt, erhielt aber erst 1691 Regimentsstärke. 1717/18 gehörte es zum Dragoner-Regiment v. d. Wense (D.R. 1), das von vier Eskadrons mit acht Kompanien zu je 75 Gemeinen auf fünf Eskadrons mit zehn Kompanien zu je 65 Gemeinen gebracht wurde. 1725 wurde es unter Wegfall der Kompanie-Einteilung auf zehn Eskadrons zu je 110 Gemeinen verstärkt, die ein Jahr später auf 120 aufgestockt wurden, und am 13. August 1725 geteilt. Das neue Dragoner-Regiment übernahm Oberst Friedrich Otto Frhr. v. Sonsfeld als Chef, der schon seit 1690 im Regiment gestanden hatte. 
König Friedrich Wilhelm I. wollte das Regiment auf zehn Eskadrons setzen und ließ es ab 19. August 1739 in zehn Kompanien einteilen, so daß es mit 30 Überkompletten und Stab 824 Köpfe zählte. Sein Ersatz stammte 1733 bis 1737 aus den Kreisen Polzin, Belgard und Teilen des Kreises Greifenberg, 1737 bis 1742 aus dem Raum Dinslaken, Rees und Duisburg, 1743 bis 1747 aus schlesischen Infanterie-Regimentern, ab 1747 bis 1806 aus dem Kreise Sprottau mit den Städten Sprottau und Primkenau und dem Kreise Freystadt mit Freystadt, Beuthen/Oder, Neustädtel und Neusalz. Seine Garnisonen lagen bis 1719 in Hinterpommern, bis 1724 in Tilsit, Ragnit, Pillkallen, Stallupönen, dann bis 1736 in Treptow/Rega, Wollin, Massow, Naugard, zeitweise Polzin und Greifenhagen wechselnd, bis 1740 Duisburg, Dinslaken, Rees. Ab 1742 lag es in Schlesien bis 1777 in Bunzlau, Lüben, Raudten, dann statt Bunzlau Haynau, Polkwitz, ab 1796 auch Beuthen/Oder.
1806 im Korps Hohenlohe, kapitulierte es mit 19 Offizieren, 258 Mann am 28. Oktober bei Prenzlau. Ein Rest rettete sich nach Ostpreußen, das Depot kam zu den Neuformationen in Schlesien.

Schlachten
Am französisch-niederländischen Krieg im Westen nahm es praktisch nur bis 1696 teil, dabei 1693 an der blutigen Niederlage von Neerwinden.
In den Spanischen Erbfolgekrieg zog es erst 1706, fünf Jahre nach seinem Beginn — nach Flandern, wo es im gleichen Jahr Menin belagerte, das siegreiche Jahr 1708 mit der Schlacht bei Oudenarde erlebte und 1709 die Schlacht bei Malplaquet mit gewann. Dann folgte der Kampf um die vielen, gut ausgebauten Festungen. 
Im Pommern-Feldzug 1715 kämpften Teile vor Wismar, auf Rügen und bei Stralsund.
1745 stand es bei Jägerndorf unter Markgraf Carl, der sich Ende Mai drohender Einschließung durch Ausbruch nach Westen mit 300 Wagen des Magazins entzog. Als am 22. Mai bei Bratsch unweit Neustadt die Nachhut angefallen wurde, hieb das Regiment die kaiserlichen Regimenter O‘Gilvy (Nr. 46) und Esterhazy (Nr. 37) mit über 1.000 Mann zusammen und eroberte drei Fahnen. Ein Offizier, 62 Mann waren tot, fünf Offiziere, 88 Mann verwundet.

Bei Hohenfriedeberg am 4. Juni focht es am rechten Flügel vor Pilgramshain neben dem Drag.Rgt. 1, wo zunächst das Kürassier-Treffen durchbrochen wurde und die Dragoner den Stoß auffingen, bis die feindliche Kavallerie abzog und das Grenadierkorps attackiert wurde, bei Verlust von einem Offizier, 16 Mann. 1757 ging es über das schlesische Gebirge, Gitschin und Jungbunzlau auf Prag, wo es am 6. Mai morgens von Norden das Schlachtfeld erreichte. Hier griff es —wie das Drag.Rgt. 1 — am linken Flügel südlich Sterbohol in den Kampf ein, als die Kürassiere weichen mußten. Das Gewühl der großen Reiterschlacht wogte mehrfach über das Feld bis südlich an Sterbohol vorbei nach Osten. Schließlich griff Zieten den Gegner in die Flanke und Rücken an, so daß er sich zur Flucht wandte. Es verlor 62 Soldaten. In der Verfolgung machte es viele Gefangene. Am 12. Juni kämpfte es unter Bevern bei Böhmisch-Brod. Eine Woche später attackierte es bei Kolin in der Kavallerie-Reserve Krosigks ostwärts Krzeczhorz hinter dem Drag.Rgt. 1 und durchbrach die feindliche Schlachtordnung auf der Höhe, fast schon der Anfang vom Sieg. Am 22. November kämpfte es am linken Flügel bei Gabitz südlich Breslau.
Bei Leuthen griff es am rechten Flügel unter Zieten in dem durchschnittenen Gelände zwischen Schriegwitz und der Weistritz das Korps Nadasdy an und schlug es, wieder zusammen mit dem Drag.Rgt. 1, im wechselvollem Kampfe in die Flucht. Als es sich dann gegen zwei Grenadier-Bataillone wandte, wurde es von feindlicher Kavallerie im Rücken gefaßt und verlor 118 Mann. Mit Zieten verfolgte es den Feind bis Landeshut.
Bei Hochkirch stand es am linken Flügel im zweiten Treffen nördlich Rodewitz und verlor bei Abwehr des Angriffes und Aufnahme des Rückzuges zwei Offiziere, 21 Mann. 
Bei Kunersdorf stieß es am linken Flügel des Korps Finckh von Norden her über die Trettiner Höhen auf das Schlachtfeld, um den Kampf in der Brigade Platen zu eröffnen. Trotz der ungünstigen Geländeverhältnisse drang es in seinem Angriffsgeist in wiederholten heftigen Attacken bis zum Juden-Friedhof vor, ohne wesentlichen Erfolg, aber unter Verlust von fast zwei Dritteln seines Bestandes: elf Offiziere, 40 Unteroffiziere, 484 Mann, 510 Pferde, aber keine Standarte! Der Aderlaß blieb nicht ohne Folgen. Unter Finck schlug es am 21. September bei Korbitz unweit Meißen erfolgreich überlegenen Feind zurück. 
Bei Liegnitz, im Morgengrauen am linken Flügel alarmiert, fiel es im Kampf um Zeitgewinn dem Gegner in Flanke und Rücken, warf sämtliche Treffen und machte bei Verlust von 77 Mann und einer Standarte 1.000 Gefangene mit zwölf Kanonen, drei Fahnen, zwei Standarten. 
Bei Torgau führte es — neben dem Drag.Rgt. 1 — im Korps Zieten die späte Entscheidung herbei. 
1762 wurde es auf 1.000 Pferde verstärkt und erlebte am 12. Mai den Durchbruch über die Mulde, dessen Erfolge jedoch nicht gehalten werden konnten. Nach der Schlappe bei Brand am 15. Oktober griff es am 29. Oktober bei Freiberg, mit dem D.R. 11 unter Generalmajor v. Manstein, in der Brigade Jung-Stutterheim von St. Michael über den Spittelwald auf Freiberg an.

 

DRAGONER-REGIMENT 3
Regiment zu Pferde

Chefs des Regiment
1704 10.12. Generalmajor Friedrich Frhr. v. Derfflinger,
sp. Generalleutnant
1724 02.02. Oberst Adolf Friedrich v. d. Schulenburg,
seit 1728 Graf, sp. Generalleutnant
1741 23.04. Oberst Friedrich Rudolf Graf v. Rothenburg,
sp. Generalleutnant
1752 11.02. Generalmajor Georg Phil. Gottlob Baron
v. Schönaich
1753 13.04. Generalmajor Friedrich Ludwig Truchseß Graf zu Waldburg
1757 19.03. Generalmajor Peter (v.) Meinicke

1761 09.04. Generalmajor Kurt Friedrich v. Flanß
1763 08.04. Oberst Achaz Heinrich v. Alvensleben
1777 13.08. Generalmajor Otto Balthasar v. Thun,
sp. Generalleutnant
1788 04.06. Generalmajor Georg Ludwig v. Gilsa
1792 04.06. Generalmajor Wolf Moritz v. Prittwitz,
sp. Generalleutnant
1797 23.01. Generalmajor Hans Carl Ludolfv. Strantz
1800 02.10. Oberst Friedrich Wilhelm v. Irwing,
sp. Generalmajor

 

Geschichte des Regiments
Die Kavallerie-Regimenter Derfflingers hatten 1697 ihre Selbständigkeit verloren: das zu Pferde, errichtet 1666, als Heyne‘sches Regiment im K.R. 5, das Dragoner-Regiment, errichtet 1655, als Marwitz‘sches Regiment und Dragoner-Regiment Markgraf Albrecht im K.R. 11. Der Sohn des Feldmarschalls, Generalmajor Friedrich Frhr. v. Derfflinger, formierte auf Anordnung vom 30. Dezember 1704 mit Kapitulation vom 3. Januar 1705 ein neues Dragoner-Regiment von acht Kompanien in vier Eskadrons. Dazu stellten die fünf bestehenden Dragoner-Regimenter je Kompanie zehn Mann ab, insgesamt 400, die durch Werbung auf 75 Mann je Kompanie ergänzt wurden. 1705 bis 1708 stand es in Ostpreußen als Sicherung während des Nordischen Krieges. Mit seinen acht Kompanien zu 520 Gemeinen lag es im Winter 1712 in Geldern, dann in Ravensberg. 1713 wurden die Kompanien wieder auf 75 Gemeine verstärkt.
Am 22. August 1714 zeichnete König Friedrich Wilhelm I. das Regiment aus, indem er es zu "Grenadiers zu Pferde"
erhob "Grenadier" galt als Auszeichnung.
1718 war es neben dem Drag.Rgt. 1 das einzig verbliebene Regiment, untergebracht in der Kurmark. 1724 wurde das Regiment auf fünf Eskadrons zu je 130 Gemeinen umgestellt, 1725 verdoppelt auf zehn Eskadrons ohne Kompanie-Einteilung zu je 110, seit 1726 zu je 120 Gemeinen. Am 1. Oktober ds. Js. bekam es eine Verstärkung um 90 Köpfe. Ab 1733 kam sein Ersatz aus Teilen des Kreises Landsberg! Warthe, Friedeberg, Arnswalde, später auch Meseritz mit den Städten Dramburg, Reetz, Bärwalde, Lippehne, Friedeberg/Neumark. Seine Garnisonen waren Landsberg/Warthe, Wriezen, Briest, dazu ab 1720 Arnswalde, Göritz, Woldenberg im Wechsel bis 1725, dann bis 1739 Küstrin, Bärwalde, Dramburg, Friedeberg/Neumark, 1746 bis 1755 Neudamm, Küstrin, Bärwalde, dann bis 1806 Friedeberg/Neumark, Driesen, Arnswalde, Berlinchen.
Schon am 21. April 1741 wurde das Regiment geteilt: Die 1., 5., 6., 7. und 10. Eskadron blieben beim Regiment, die 2., 3., 4., 8. und 9. Eskadron bildeten das neue Drag.Rgt. 4. Mit Ordre vom 4. September wurden die Grenadiermützen durch Hüte ersetzt. 
1806 bei der Hauptarmee, kapitulierte es am 7. November bei Ratekau, nur noch 160 Mann. 1914 hieß es Grenadier-Regiment zu Pferde Frhr. v. Derfflinger (Neumärkisches) Nr. 3.

 

Schlachten
Ab 12. April 1709 ging es nach Flandern. Die Verbündeten wandten sich statt gegen Lille gegen Tournay, das am 29. Juli fiel. Am 11. September zeichnete es sich bei Malplaquet, der blutigsten Schlacht des Krieges, in der wechselhaften Reiterattacke aus, als sich der französische Kavallerie-Angriff an Finckensteins Schanzen festgelaufen hatte. Am 20. Oktober wurde dann Mons genommen. Mitte Juni zog es nach Lens, Bethune und Lillers. Nach der Einnahme von Bouchain war das Jahr beendet. Bis zum 4. Juli wurde Le Quesnoy genommen und ab 16. Juli die Belagerung von Landrecies begonnen, die nach Rückschlägen bei Denain und Marchiennes abgebrochen wurde. Am 28. Juni wurde die Peene überschritten. An der Landung auf Rügen am 15. November nahmen zwei Eskadrons teil.
Bei Mollwitz standen am 10. April je vier Eskadrons im ersten und zweiten Treffen des rechten Flügels. Zu Beginn der Schlacht wurde es unter Verlust von elf Offizieren, 255 Mann von dreifach überlegener Attacke getroffen. Bei Chotusitz am 17. Mai warf es am rechten Flügel im zweiten Treffen zu Beginn der Schlacht erst die Kavallerie und dann die Infanterie, ehe es ungarischen Husaren weichen mußte. Der Verlust betrug sechs Offiziere. 
Bei Hohenfriedberg attackierte es unter Nassau am linken Flügel im zweiten Treffen vor Thomaswaldau erfolgreich, wobei es 36 Mann einbüßte. Bei Soor führte es den schwierigen Reiterangriff gegen den Nordosthang der Graner Koppe, Schlüssel der feindlichen Stellung, der den ganzen Flügel aus dem Felde schlug, aber nur 18 Mann, 59 Pferde kostete.
Am 1. Oktober bei Lobositz nördlich des Homolka-Berges ritt es die unbefohlene zweite Attacke mit, die die feindliche Reiterei wieder vom Schlachtfeld fegte. Es verlor dabei 50 Mann. 1757 stand es bei Prag am rechten Flügel, dem das Gelände ein Eingreifen sehr erschwerte. Bei Kolin stand es am 18. Juni bei der Reserve am Kaiserweg. Am Ende der Schlacht attackierte es achtmal opfermutig die Verfolger der Division Tresckow und der Gruppe Manstein, um den Rückzug offenzuhalten. 
Bei Roßbach hatte es mit dem Drag.Rgt. 4 die Kürassier-Regimenter Bretlach und Trautmannsdorff schon geschlagen, ehe die Kürassiere des zweiten Treffens heran waren.
Bei Kunersdorf auf dem linken Flügel im ersten Treffen am Kuhgrund und Tiefen Weg attackierte es vergeblich und verlor 11 Offiziere, 148 Mann.

 

DRAGONER-REGIMENT 4
Regiment zu Pferde

Chefs des Regiment
1741 23.04. Oberst Wilhelm Ludwig v. Bissing
1742 02.01. Oberst Friedrich Wilhelm Frhx. v. Kannenberg,
1742 18.08. Generalleutnant Carl Ludwig v. Spiegel,
1743 03.01. Oberst Casimir Wedig v. Bonin,
sp
- Generalleutnant
1752 21.09. Generalmajor Henning Ernst v. Oertzen,
1756 04.10. Generalmajor Carl Emil v. Katte
1757 24.10. Oberst Ernst Heinrich Frhr. v. Czettritz,
sp
- Generalleutnant

 


1772 22.09. Oberst Georg Ludolf v. Wulffen,
sp. Generalmajor
1782 21.09. Generalmajor Carl Ludwig v. Knobelsdorff
1786 29.05. Oberst Carl Ludwig v. Götzen,
sp. Generalmajor
1789 31.01. Oberst Georg Balthasar v. Normann,
sp. Generalmajor
1792 12.11
- Generalmajor Friedrich Heinrich v. Katte,
sp.
Generalleutnant

 

Geschichte des Regiments
Das Regiment stammte aus derselben Wurzel wie das Drag.Rgt. 3 und hatte bis 1741 denselben Weg. Das Regiment entstand ab 3. Januar 1705 für den Sohn des Generalfeldmarschalls Georg v. Derfflinger, 1606 bis 1695, Schöpfer der brandenburgischen Armee. 
Die Stärke der Kompanien schwankte je nach Lage zwischen 65 und 75 Gemeinen. 1714 hatte das Regiment mit vier Eskadrons in acht Kompanien einen Gesamtbestand von 24 Offizieren, 56 Unteroffizieren, acht Feldschers, acht Fahnenschmieden, 16 Tambours, 600 Gemeinen, das sind 712 Köpfe, mit dem Regimentsstab von 14 Köpfen insgesamt 726.

Ab 1718 wurde es wie das Dragoner-Regiment 1 Stamm weiterer Regimenter, da die Dragoner wieder aufgestockt werden mußten. Deshalb wurde es 1725 auf zehn Eskadrons verstärkt, wenn auch mit geringerer Mannschaftsstärke, die schrittweise erhöht wurde. Der Zeitpunkt der Teilung blieb offen. Sein Ersatz kam ab 1741 aus dem Nachbar-Kanton des Drag.Rgt. 3: Kreise Landsberg/Warthe, Friedeberg/Neumark und Dramburg mit den Städten Landsberg, Arnswalde, Woldenberg, Schönfließ, durchgehend bis 1806. Seine Garnisonen waren ab 1743 Landsberg, Friedeberg, Arnswalde, ab 1753 Woldenberg dazu, ab 1764 Landsberg und Woldenberg, seit 1796 Bärwalde dazu.
1763 bestand es aus 683 Preußen, 20 Sachsen und 255 ‘Ausländern‘.
1806 kam es beim Rückzug von Jena auseinander; zwei Eskadrons kapitulierten bei Ratekau am 7. November, drei Eskadrons und das Depot gelangten nach Ostpreußen, eine Reserve-Eskadron wurde in Danzig gesammelt. 1914 war es das Grenadier-Regiment zu Pferde Nr. 3.

Schlachten
1709 Schlacht bei Malplaquet am 11. September
Besetzung von Rügen
Sein Versagen bei Mollwitz entsprach der Kavallerie zu dieser Zeit. 
Bei Hohenfriedberg am 4. Juni 1745 stand es im zweiten Treffen des linken Flügels bei Thomaswaldau vor morastigem Gelände, durch das bei Teichau ein Übergang gesucht werden mußte. Unter Nassau schaffte es mit Kürassieren und Schwester-Regiment in siegreichem Angriff unter Verlust von drei Offizieren, 37 Mann der Infanterie Luft für ihr Vorgehen. 
Bei Kesselsdorf attackierte es den gefrorenen Hang von Kesselsdorf in vollem Galopp von der Flanke in dem Augenblick, als die sächsische Grenadier-Garde das Regiment Anhalt zurückwarf, hieb sie nieder und drängte sie vom Dorf ab. Unter Kyau umfaßte es Kesselsdorf von Osten, so daß es erobert wurde.
Bei Lobositz  brach es
im zweiten Treffen des linken Flügels ohne Befehl vor und warf die Österreicher erneut, 29 Mann fielen. Bei Prag am 6. Mai 1757 attackierte es am linken Flügel bei Sterbohol und machte bei Verlust von 59 Mann mehrere Hunderte Gefangene. Bei Kolin hielt es in der Dragoner-Brigade Normann am äußersten linken Flügel den überlegenen Gegner in Schach. Bei Roßbach am 5. November im ersten Treffen, überritt es bei Verlust von fünf Offizieren zweimal den Gegner. Es kämpfte bei Leuthen am 5. Dezember auf Zietens rechtem Flügel im zweiten Treffen, der Nadasdys Korps in die Flucht schlug. Bei Zorndorf am 25. August griff es am Zabern-Grund die russische Kavallerie, dann die Infanterie so erfolgreich an, daß der feindliche Flügel zersprengt wurde, verlor aber 89 Mann. Bei Hochkirch schlug es westlich des Dorfes immer wieder die österreichischen Grenadiere zurück. Bei Torgau gehörte es zur Reserve-Kavallerie am linken Flügel.

 

DRAGONER-REGIMENT 5
"Bayreuth-Dragoner"

Chefs des Regiment
1717 02.04. Oberst Achaz v. d. Schulenburg,
sp. Generalleutnant
1731 07.08. Oberst Friedrich Erbprinz von Bayreuth,
seit 17.5.1735 Markgraf, sp. Generalleutnant
1763 Mai Generalleutnant Friedrich Christian Markgraf von Bayreuth

1769 02.08. Generalleutnant Christian Friedrich Carl Alexander Markgraf von Ansbach und Bayreuth
1806 05.03. Major Luise Königin von Preußen, durch AKO
v. 4.8.1810 für die jeweilige Königin beibehalten bis 1918

 

Geschichte des Regiments
Am 2. April 1717 erhielten die zwölf Kürassier-Regimenter, die Dragoner-Regimenter 1/2 und 3/4 wie das 1718 aufgelöste Regiment zu Pferde Wartensleben den Befehl, zum 1. Juni zur Aufstellung eines neuen Dragoner-Regimentes Unteroffiziere und Mannschaften abzugeben, insgesamt 44 Unteroffiziere und 295 Gemeine. Sie sollten "unberitten, ohne mundur, nur einen alten Mundierungs-Rock auf dem Leibe, welche Leute auch nicht über 40 Jahre alt und nicht unter 20 Jahre sein sollen, aus Landeskindern bestehen, auch wenigstens eine Campagne getan haben sollen", antreten. Das waren die Anforderungen an den Aufstellungs-Stamm. Am nächsten Tag wurde dem neuen Chef, Oberst Achaz v. d. Schulenburg, die vorgelegte Offiziers-Stellenbesetzung genehmigt. Der Fehlbestand zum Etat von 689 Mann kam aus Anwerbung. Die Aufstellung erfolgte in Halberstadt mit zunächst vier Eskadrons, 1718 kam die fünfte dazu bei etwas geringerer Stärke. Mit dem 18. Mai 1725 erfolgte die Vermehrung auf zehn Eskadrons zu 110 Gemeinen ohne Kompanie-Einteilung, für die es elf Offiziere, 15 Unteroffiziere, zehn Trommler, 450 Gemeine zugewiesen erhielt. 1726 und 1732 bekam es je 100 Gemeine. Es war jetzt unterteilt in zwei Bataillone, das eine kommandierte der Regiments-Kommandeur, das andere der nächstrangige Stabsoffizier. Beim Stabe standen zwei Majore und zwei Adjutanten. Sein Gesamt-Bestand umfaßte 62 Offiziere, 120 Unteroffiziere, zehn Fahnenschmiede, 30 Tambours, acht Feldschers, fünf Hautbois, 1.320 Gemeine, dazu 50 Überkomplette, dazu 1.486 Dienstpferde. Ab 1733 kam sein Ersatz bis 1806 aus den Kreisen Wollin, Daher, Lauenburg, Bütow und Teilen der Kreise Saatzig und Greifenhagen mit den Städten Lauenburg, Bütow, Fiddichow, Pasewaik, Greifenhagen, Ückermünde, Gollnow, Garth, Daber, Treptow a. d. Toll. Seine Garnisonen waren Halberstadt, Dornburg, Hamersleben, Veltheim, 1718 Kyritz, Lenzen, Königsberg/Nmk., Gartz, Arneburg, Ruppin, wo es bis auf Königsberg und Arneburg, dazu Schwedt, Neustadt/Dosse, Penkun bis 1724 blieb. Ab 1733 lag es in Pasewalk, Gartz, Gollnow, Ückermünde und Treptow a. d. Toll mit wenigen wechselnden Nebenorten. Nach Vorpommern war es 1721 im Tausch mit dem Regiment zu Pferde Kronprinz (Nr. 2) gekommen. Ab 7. August 1731 trug es den Namen "Bayreuth". Am 5. März 1806 wurde ihm der Name "Königin Dragoner" verliehen. 
 1763 bestand es aus 1.616 Preußen, 50 Sachsen, 255 ‘Ausländern‘.
Im Feldzug gegen die französische Republik 1792/94 zeichnete es sich wiederholt aus und erhielt insgesamt zwölf Pour-le-merite und 20 Verdienst-Medaillen. 1806 stand es bei der Hauptarmee bei Auerstedt und schlug sich über Nordhausen — Halberstadt bis Danzig durch mit noch 21 Offizieren, 375 Mann. Es blieb erhalten und war 1914 das Kürassier-Regiment Königin Nr. 2.

Schlachten
Bei Mollwitz kämpfte es mit sechs Eskadrons am weniger betroffenen linken Flügel, der dann die Entscheidung brachte, und büßte zwei Offiziere, 47 Mann, 80 Pferde ein. 


Bei Chotusitz machte es am 17. Mai mit je einem Bataillon auf dem linken und im zweiten Treffen des rechten Flügels beide Attacken mit. Bei der ersten rechts vom Cirkwitzer Teich prallte es auf die österreichische Infanterie, verlor drei Standarten durch Tod ihrer Träger. Am linken Flügel traf es an der Brslenka der feindliche Gegenangriff. Außer 14 Offizieren hatte es große Mannschafts- und Pferdeverluste, höher als die Infanterie. Bei Hohenfriedberg schlug am 4. Juni 1745 seine Sternstunde: Am linken Flügel unter Geßler, hatte es den Anschluß an das zweite Kavallerie-Treffen noch nicht erreicht und folgte dem zweiten Treffen der Infanterie über das Striegauer Wasser. So geriet es hinter die Lücke nördlich Thomaswaldau und ins feindliche Feuer. Da sich die Drag.Rgt. 3 und 4 vom zweiten Treffen den Kürassieren angeschlossen hatten, die feindliche Front erschüttert war und Abwarten falsch gewesen wäre, entschlossen sich Oberst v. Schwerin, sein Kommandeur, und seine Offiziere zum Durchbruch zwischen den Brigaden Bredow und Münchow im vollen Galopp in den Feind, der zusammenbrach: 20 Bataillone wurden zersprengt, 67 Fahnen, fünf Kanonen erbeutet, 2.500 Gefangene gemacht, bei Verlusten von sechs Offizieren, 88 Mann, davon 28 Tote. 
Bei Kesselsdorf kam es am linken Flügel innen kaum zum Kampf vor dem Zschoner Grund.
Bei Lobositz ritten am 1. Oktober 1756 acht Eskadrons die erste Attacke unter Kyau mit, wobei sie die Gardes du Corps aus dem Gedränge hieben, und zwei Eskadrons die zweite, gegen den Willen des Königs. Es verlor vier Offiziere, sieben Unteroffiziere, 150 Mann. Danach stand es vor Pirna bis zur Kapitulation am 16. Oktober. Während der Schlacht bei Prag am 6. Mai 1757 verlegte es im Kavallerie-Korps des Fürsten Moritz von Anhalt-Dessau an der Sazawa im Süden dem Feinde den Rückzug, ein weitgehend mißlungener Versuch. 
Über Liegnitz und Steinau erreichte es in zweimaligem Oder-Übergang die Stellung an der Lohe westlich Breslau. Am 22. November hieb es am linken Flügel bei Kleinburg ein Grenadier-Bataillon nieder, machte Hunderte von Gefangenen und nahm vier Kanonen. Bei Parchwitz stieß es am 2. Dezember zur Armee des Königs, um bei Leuthen drei Tage später am linken Flügel außen unter Driesen die Schluß-Attacke zwischen Leuthen und Frobelwitz zu führen. Es überflügelte die Österreicher und nahm mit dem K.R. 11 zwei Infanterie-Regimenter vollständig gefangen, hieb ein Bataillon nieder und eroberte vier Standarten, neun Fahnen, acht Kanonen. 1
Zwei Eskadrons standen bei Zieten, der Ende Juni bei Domstadtl Teile des Versorgungstransportes rettete. Der Schlag hing ihm lange an. Bei Hochkirch gehörte es zum Korps Retzow, das gerade noch rechtzeitig eintraf und das Schlimmste abwendete. Im Rückzug warf es ein Kürassier-Regiment und machte 64 Gefangene. 
Bei Torgau kämpfte es am 3. November in Holsteins Reiterei unter Finckenstein: Oberst v. Bülow umfaßte mit dem 1. Bataillon am rechten Flügel des Feindes die Division Ahremberg mit vier Regimentern, nahm ganze Bataillone gefangen, eroberte zehn Fahnen und zerstreute den Rest. 

 

DRAGONER-REGIMENT 6
Regiment zu Pferde

Chefs des Regiments
1717 19.04. Generalmajor Heinrich Jordan v. Wuthenau,
sp. Generalleutnant, im Duell erschossen
1727 15.06. Oberst Hans Caspar v. Cossell,
sp. Generalleutnant
1734 23.09. Oberst Friedrich Christoph v. Möllendorff,
sp. Generalleutnant
1747 17.05. Generalmajor Ludwig Wilhelm v. Schorlemmer, sp. Generalleutnant
1760 09.11. Generalmajor Carl Friedrich v. Meier,
sp. Generalleutnant

1777 24.01. Oberst Christian Wilh. Sigmund Frhr. v.
Posadowsky, sp. Generalleutnant
1787 16.12. Generalmajor Hans Ludwig v. Rohr,
sp. Generalleutnant
1790 09.04. Oberst Philipp Aug. Wilhelm v. Werther,
sp
. Generalleutnant
1803 30.04. Oberst Johann Kasimir v. Auer,
sp. Generalmajor
1807 20.03. Oberst Christoph Joh. Frdr. Otto v. Zieten,
sp. Generalleutnant

 

Geschichte des Regiments
August II. der Starke, 1670 bis 1733, seit 1694 Kurfürst von Sachsen, seit 1697 König von Polen, mußte 1716 seine deutschen, in Polen stehenden Regimenter verringern. Da er vertraglich gebunden war und sie nicht ganz verlieren wollte, versuchte er, sie bei seinen Nachbarn in Sold zu geben, für mehrere Jahre. König Friedrich Wilhelm I. erklärte sich am 22. Mai ds. Js. zur Übernahme für 20 Jahre auf dem Fuße von vier Eskadrons bereit: "Wenn ich so ein Regiment Dragoner zu 600 Gemeinen (bekäme), so wird mir Sachsen ein Pläsir machen. Davor wollte ich 20 Thaler für einen Kerl bezahlen. Die Leute können sie aussuchen, aber kein Deserteur; Polen, Russen, Sachsen, Böhmen, Schlesier und meine Landeskinder, sonst keine Nation", hatte er schon am 3. Mai geschrieben. Wahrscheinlich wurde statt des Werbegeldes wertvolles Porzellan aus den Schlössern Charlottenburg und Oranienburg in Zahlung gegeben. Deshalb wurden sie später scherzhaft ‘Porzellan-Dragoner‘ genannt, wie Friedrich der Große bemerkte, vielleicht aber auch nur wegen ihrer weißen und blauen Farben. Es trat aber kein vollständiges Regiment über, sondern die sieben Kürassier-Regimenter gaben je zwischen 38 und 44 Mann, insgesamt 282, ab, die acht Dragoner-Regimenter je zwischen 33 und 54 Mann, insgesamt 318 Mann. Mit Kapitulation vom 19. April 1717 wurde das neue Regiment dem Generalmajor Heinrich Jordan v. Wuthenau verliehen, am 1. Mai ds. Js. in Baruth die Soldaten übernommen und am 5. Mai mit acht Kompanien in Beelitz, Mittenwalde, Teltow und Treuenbrietzen formiert. Im September 1718 kam es auf fünf Eskadrons, im Oktober 1725 auf zehn Eskadrons zu je 110, ab 1726 zu je 120 Gemeinen. Nach dem Tode von Generalleutnant v. Wuthenau wurde es am 15. Juni 1727 geteilt wie Drag.Rgt. 1 und 3: Die Hälfte blieb mit den Pauken beim Regiment, fünf Eskadrons mit den Standarten wurden unter Oberst v. Dockum Dragoner-Regiment 7. 1733 und 1734 kamen die Eskadrons auf 132 Gemeine. Auf Befehl vom 19. August 1739 wurde die Einteilung in zehn Kompanien wieder eingeführt, um die Umformierung auf zehn Eskadrons vorzubereiten, die aber nicht zur Ausführung kam.
Ende 1740 erhielt es fünf neu aufgestellte Eskadrons und hatte damit eine Stärke von zehn.
Sein Ersatz kam seit 1733 aus dem immer wieder gefährdeten und zeitweise aufgegebenen Ostpreußen, so daß es im Siebenjährigen Krieg mit mitteldeutschen Rekruten versorgt werden mußte. Er stammte bis 1806 aus den Ämtern Barten, Gerdauen, Grünhoff, Fischhausen, Georgenburg, Insterburg, Soldau mit den Städten Fischhausen, Pillau, Labiau, Allenburg, Goldap, Marggrabowa (sp. Treuburg) und Teilen von Königsberg. 1717 bis 1730 lag es in Garnison in Insterburg, Heiligenbeil, Pillkallen und Stallupönen, 173 1 bis 1733 in denselben Städten ohne Heiligenbeil.
Bis 1743 stand es in Insterburg, Gumbinnen, Darkehmen. 

 

Von 1746 bis 1806 gehörte es nach Königsberg, Wehlau, Allenburg, Labiau, Drengfurth und Gerdauen, 1788 bis 1793 ohne Drengfurth, ab 1800 mit Darkehmen. Ab 1. November 1721 ließ der König beim Regiment zwei Kompanien Husaren, die ersten in Preußen überhaupt, ‘Wuthenauische Husaren‘ genannt, aufstellen, die in Memel und Tilsit standen und bei der Teilung des Regiments 1727 für fünf Jahre zum Drag.Rgt. 7 übergingen und dann zurückkehrten. Ende 1735 wurden die jetzt drei Eskadrons als ‘Preußisches Husarenkorps‘ wieder dem Chef des Drag.Rgt. 7 verliehen.
1806 kämpfte es im Korps L‘Estocq bei Soldau, 1807 bei Pr. Eylau und Heilsberg, wo das 1. Bataillon zwei französische Kürassier-Regimenter verlustreich zersprengte. 1808 bildeten das 1. Bataillon das Kür.Rgt. 3, das II. das Kür.Rgt. 4

Schlachten
Am 22. Mai verwandelte es südlich Landeshut unter Winterfeldt den Angriff des Korps Nadasdy in einen Sieg. Von Generalmajor v. Stille herangeführt, jagte es im zweiten Treffen Ungarn und Kroaten über die Reichhennersdorfer Berge bis zum Kloster Grüssau. Bei Hohenfriedberg stand es am rechten Flügel im zweiten Treffen Posadowskys, an dem sich der Angriff der sächsischen Kavallerie brach. Im Wechsel der Gegen-Attacke eroberte es mit dem K.R. 1 je vier Standarten und Pauken. Der Gegner floh.
Am 30. August 1757 durchbrach es bei Groß-Jägersdorf auf dem linken Flügel die russische Kavallerie zwischen Norkitter Wald und Pregel, drang tief in die Stellung ein und eroberte eine Batterie. Im Waldkampf konnte es nicht mehr eingreifen und am Ende nur den Rückzug der Infanterie decken. Es verlor vier Offiziere, 105 Mann, 164
Pferde.
Bei Zorndorf am 25. August hielt es als Reserve hinter Kanitz‘ linkem Flügel, die der Attacke von Seydlitz im Nachstoß folgte. Danach hieb es mit ihm die von Demikus Angriff erschütterte Infanterie heraus. Die Verluste betrugen 14 Offiziere, 223 Mann, 423 Pferde. 1759 erlebte es den fehlgeschlagenen Vorstoß auf Posen und am 23. Juli bei Kay die aussichtslosen Angriffe gegen die Russen auf den Palziger Höhen. Bei Kunersdorf warf es sich am linken Flügel unter Seydlitz der feindlichen Attacke entgegen, konnte sich aber am Kuhgrund nicht entfalten. Gen.Lt. v. Platen führte es gegen die große Batterie auf dem Spitz-Berg, bis der Massenangriff von links die preußische Kavallerie aus dem Felde schlug. 18 Offiziere, 234 Mann fielen aus. 
Am 20. August hieb das Bataillon bei Strehla das Regiment Esterhazy und acht Grenadier-Kompanien nieder, schlug zwei Kavallerie-Regimenter in die Flucht und nahm das Drag.Rgt. Zweibrücken mit zwei Fahnen, einer Kanone gefangen. 1762 hatte es 768 Fehlstellen! Es war ausgeblutet. . Am 29. Oktober führte Major Marschall v. Biberstein in der Kolonne Forcade das II. Bataillon bei Freiberg im Angriff auf die Höhen von Gr. Schirma.

 

DRAGONER-REGIMENT 7
Regiment zu Pferde

Chefs des Regiments
1727 15.06. Oberst Martin Arend v. Dockum,
sp. Generalmaior
1732 11.07. Oberst Eugen Prinz von Anhalt-Dessau,
bekam K.R. 6
1737 23.12. Oberst Christoph Friedrich v. Thümen,
sp. Generalmajor, bekam Garn.Rgt. 5
1741 19.08. Oberst Ernst Ferdinand v. Werdeck,
sp. Generalmajor
1742 19.05. Oberst Friedrich Alexander v. Roell,
sp. Generalleutnant
1745 26.12. Generalmajor Erdmann Ernst v. Ruiz,
sp - Generalleutnant

1756 03.08. Generalmajor Christoph Frdr. Stephan v. Plettenberg, sp. Generalleutnant
1761 bis 1763 vakant
1763 10.09. Oberst Levin Frdr. Gideon v. Apenburg,
sp. Generalmajor, bekam K.R. 1
1781 19.03. Oberst Gottlieb Matth. Siegfried v. Borck,
sp. Generalmajor
1790 25.09. Generalmajor Johann Ernst v. Zabeltitz
1792 31.08. Generalmajor Wilhelm Friedrich v. Schenck,
sp
- Generalleutnant
1803 30.04. Generalmajor Friedrich Ludwig v. Passau
1805 03.10. Oberst Adrian Gottlieb v. Rhein
1806 12.11. Oberst Josef Th. Sigmund v. Baczko,
sp. Generalmajor

 

Geschichte des Regiments
Das Regiment ging aus dem 1717 von Sachsen übernommenen und neu aufgestellten Dragoner-Regiment 6 hervor, das am 5. Mai ds. Js. mit acht Kompanien in Beelitz, Mittenwalde, Teltow und Treuenbrietzen formiert war. Anschließend kam es nach Ostpreußen in Garnison. Im September 1718 auf fünf, im Oktober 1725 auf zehn Eskadrons vermehrt, wurde es am 15. Juni 1727 geteilt. Fünf Eskadrons unter Oberst Martin Arend
v. Dockum bildeten das neue Regiment. Seine Garnison wurde Tilsit. Nach dem Tode August des Starken wurde es wie die Dragoner-Regimenter 2 und 6 zum Preußischen Hilfskorps abgestellt. Laut Ordre vom 19. August 1739 wurde es zur Vorbereitung der Verstärkung in zehn Kompanien geteilt und mit Führungspersonal ausgestattet: 31 Offiziere, 60 Unteroffiziere, fünf Fahnenschmiede, 20 Tambours, fünf Feldschers, 660 Gemeine, dazu 30 Überkomplette, insgesamt 811 Köpfe, mit Stab 824. 1727 gehörten Tilsiter ‘Preußische Husaren‘ bis 1732 zum Regiment, von 1735 bis 1737 ebenso. Sein Ersatz kam ab 1733 aus den Kreisen Tilsit, Memel und Teilen des Kreises Insterburg mit den Städten Tilsit und Memel. Seine Garnisonen waren 1727 bis 1733 Tilsit, 1734 Köpenick, 1735 Melle, Quakenbrück, Bramsche und Badbergen, 1736 bis 1740 Tilsit, 1741 Berlin, Potsdam, 1742 Berlin, Köpenick, Treuenbrietzen, Beelitz, Mittenwalde, Fürstenwalde, 1743 Tilsit, 1744 Magdeburg und von 1746 bis 1806 durchgehend Tilsit.
Wie das Drag.Rgt. 6 erhielt es Ende 1740 den Befehl zur Aufstellung von fünf neuen Eskadrons für die Werbekommandos der alten Regimenter im Reich gingen. Zwischen Januar und Februar 1741 erfolgte ihre Aufstellung, so daß es mit zehn Eskadrons Ostpreußen gegen polnische Banden sichern konnte.
1744 wollte der König im April die 30 Dragoner-Eskadrons in Ostpreußen verdoppeln. Außer der Aufstellung der Drag.Rgt. 9 und 10 kam es aber nur am 1. November zur Abgabe der 2., 3., 5., 8. und 10. Eskadron als selbständiges Drag.Rgt. 8.
1763 bestand das Regiment aus 688 Preußen, 17 Sachsen, 162 ‘Ausländern‘. Im Siebenjährigen Krieg büßte es 20 Offiziere, 87 Unteroffiziere, 1.652 Mann, 1.989 Pferde, aber nur sechs Deserteuere 1761 in Pommern ein. Es vernichtete fünf Kavallerie- und acht Infanterie-Regimenter und nahm 54 Offiziere, rd. 4.000 Mann, 1.000 Pferde und 33 Kanonen. 1806 beim Reserve-Korps L‘Estocq, kämpfte es bei Thorn und Soldau, 1807 bei Pr. Eylau und Heilsberg. 1808 übernommen, war es 1914 das Dragoner-Regiment 1.

 

Schlachten
Am 17. Mai griff es bei Chotusitz am linken Flügel nördlich des Dorfes hinter den Kürassieren an, wurde aber durch eine Gegen-Attacke zurückgeworfen und von den Kürassieren getrennt. Das Regiment warf das Kür.Rgt. v. Birkenfeld über den Haufen, verlor aber 77 Verwundete, 283 Gefangene, 156 Tote, insgesamt 516 Soldaten, 156 Pferde, ein Fünftel der Verluste der Kavallerie.  Bei Kesseldorf am 15. Dezember umfaßte es am rechten Flügel unter Kyau das Dorf von Osten, warf die Karabiniers-Garde wie die Grenadiere zu Pferde und ritt die Garde zu Fuß und das Regiment Niesemeuschel nieder, wobei es eine Leibfahne, eine Standarte und Pauken eroberte.
Am 30. August zersprengte es bei Gr. Jägersdorf am rechten Flügel unter dem Herzog von Holstein drei Kavallerie-Regimenter und verfolgte sie bis hinter die Infanterie. Major v. Korff nahm mit zwei Eskadrons eine Batterie von zehn Geschützen und hieb ein Bataillon nieder. Die anderen drei Eskadrons attackierten mit dem Drag.Rgt. 8 die Inf.Rgt. Wologda und Susdal und brachten ihnen schwere Verluste bei. Die Ausfälle betrugen 136 Mann. Vier Tage nach dem Eintreffen des Königs am 21. August bei Küstrin schloß es sich bei Zorndorf als Reserve mit den Drag.Rgt. 6 und 8 hinter dem linken Flügel von Kanitz der Attacke von Seydlitz an, warf mehrere russische Regimenter und nahm fünf Kanonen bei 63 Ausfällen. Der feindliche Flügel war geschlagen. Anschließend hieb es die Infanterie heraus. Ende August nahm es am nächtlichen Sturm auf Torgau am 29. August teil und zersprengte am 4. September bei Großenhain das Palatinal-Husaren-Regiment mit Verlusten von 368 Mann, 500 Pferden. Im Gefecht bei Korbitz am 2 1. September drängte es das Kürassier-Regiment Serbelloni bei Stroischen in einen Hohlweg, brachte ihm schwere Verluste bei und nahm zehn Offiziere, 64 Mann gefangen. Acht Offiziere, 180 Mann, 68 Pferde fielen aus.
Am 12. Mai erstürmte es beim Durchbruch über die Mulde die vom Gren.Btl. Bähr verlorene Schanze Klingenberg und brachte 500 Gefangene ein. Bei Freiberg griff es am 29. Oktober nachts in der ersten Kolonne Kleists St. Michael bei Brand an. Als der Angriff stockte, umfaßte es den Gegner von Süden, warf die Bayreuth-Kürassiere, zersprengte das Regiment Salm, eroberte acht Kanonen; zwei Eskadrons überritten die Inf.Rgt, 33 und 51 und nahmen 17 Offiziere, 700 Mann gefangen. Es verlor einen Offizier, 66 Mann, 72 Pferde.

 

DRAGONER-REGIMENT 8
Regiment zu Pferde

Chefs des Regiments
1744 01.11. Generalmajor Friedrich v. Stosch
1751 24.12. Generalmajor Adolf Friedrich v. Langermann
1757 04.03. Generalmajor Dubislav Friedrich v. Platen
("Alt-Platen"), sp. General der Kavallerie
1787 06.07. Generalmajor Carl Wilhelm v. Brausen
1790 25.09. Generalmajor Georg Friedrich v. Bardeleben, sp. Generalleutnant
1801 26.04. Generalleutnant Carl Gottlieb v. Busch
1803 12.05. Oberst Christian Cariv. Esebeck,
sp. Generalmajor

 

Geschichte des Regiments
War das Dragoner-Regiment 7 schon aus dem 1717 errichteten Dragoner-Regiment 6 im Jahre
1727 hervorgegangen, so ging dieses Regiment wiederum aus dem Dragoner-Regiment 7 durch Teilung im Jahre 1744 hervor, Vermehrung der Dragoner sozusagen in zwei Generationen. Der Wiederaufbau der Dragoner-Waffe war grundsätzlich seit 1715/16 erforderlich, die Gründung des Regimentes praktisch mit der 1739/40 geplanten Aufstockung der restlichen Regimenter auf zehn Eskadrons vorbereitet. Die Formierung erfolgte in Magdeburg. Eine Neu-Aufstellung im eigentlichen Sinne war gar nicht erforderlich, man kannte sich, war vollzählig und einsatzbereit. Sein Ersatz kam von 1744 bis 1806 aus Teilen des Kreises Insterburg mit den Städten Insterburg, Pillkallen, Ragnit, Schirwindt und Stallupönen. Garnison war durchgehend Insterburg, 1746 bis 1755 zusätzlich Ragnit.
1806 kämpfte es im Reservekorps L‘Estocq bei Thorn und Soldau, 1807 bei Braunsberg und Königsberg. Seit 1819 Kürassiere, trug es 1914 die Nummer 5.

Schlachten
Bei Kesselsdorf erlebte es am 15. Dezember als Regiment seine erste Schlacht. Es stand am linken Flügel im ersten Treffen innen am unpassierbaren Zschoner Bach vor Zöllmen. Ihre Verluste waren im Gegensatz zur Infanterie gering.

Bei Groß-Jägersdorf am 30. August 1756 attackierte es am rechten Flügel unter dem Herzog von Holstein mit dem Drag.Rgt. 7 zusammen zunächst die Reiterei Sybilskis, dann die Infanterie-Regimenter Wologda und Susdal und hieb sie zum großen Teil nieder. Seine Verluste betrugen dabei nur 33 Mann und 27 Pferde.
Bei Zorndorf griff es als Reserve hinter dem linken Flügel von Zorndorf her in die große Attacke
von Seydlitz ein und hieb ‘ungemein brav‘ mit größter Tapferkeit in die Infanterie ein. In Flanke und Front gefaßt, wurde der ganze feindliche Flügel geschlagen. Es verlor neun Offiziere, 119 Mann, 229 Pferde.
Am 23. Juli griff es in Dohnas Armee bei Kay nordostwärts Züllichau die mehr als doppelt so starken Russen auf den verschanzten Palziger Höhen wiederholt in Front und über den Zauche-Grund an, geriet aber in die Gegen-Attacke. Bei Kunersdorf kam es auf den linken Flügel des Korps Finck, das von Norden über die Trettiner Höhen vorging. Am Kuhgrund lief sich der Angriff fest; von der überlegenen Attacke der feindlichen Kavallerie wurde es in heftigem Kampf mit fortgerissen. Eine Eskadron wurde nach Neisse geschickt, vier standen am 23. Juni bei Landeshut, als Loudon mit dreifacher Übermacht angriff. Unter Verlust von 255 Mann schlug es sich mit dem Hus.Rgt. 6 zu Zieten durch, zwei Standarten und die Pauken gingen verloren. 

 

DRAGONER-REGIMENT 9
Regiment zu Pferde

Chefs des Regiments
1741 16.04. Generalleutnant Hans Friedrich v. Platen
1743 27.10. Oberst Georg Ludwig Herzog von Holstein
Gottorp, sp. Generalleutnant
1761 09.04. Oberst Nikolaus Alexander v. Pomeiske,
sp. Generalleutnant
1785 23.08. Oberst Johann Bogislav v. Zitzewitz,
sp. Generalmajor

1788 01.12. Generalmajor Hans Friedrich Heinrich v. Borstell, bekam K.R. 7
1792 12.11. Oberst Hieronymus v. Brückner,
sp
- Generalmajor
1798 01.03. Oberst Friedrich Wilhelm Graf v. Herzberg,
sp. Generalleutnant

 

Geschichte des Regiments
Das Regiment stammt - wie Dragoner-Regiment 10 - aus dem Dragoner-Regiment 1 Ansbach von 1689, 1718 auf fünf Eskadrons gebracht. Mit seinem Schwester-Regiment ist es nach dem Drag.Rgt. 8 das zweitjüngste Dragoner-Regiment. Am 1. September 1722 wurde beim Drag.Rgt. 1 zusätzlich eine Eskadron leichter Dragoner zu 150 Gemeinen aufgestellt. Die Bezeichnung ‘leicht‘ bezog sich auf ihre Ausstattung mit schnellen Pferden und die Größe der Dragoner, weniger für Schlachten als für Aufklärung und beweglichen Einsatz gedacht. Bei der Abtrennung des Drag.Rgt. 2 im Jahre 1725 blieb sie beim Regiment und wurde 1729 auf zwei Eskadrons zu je 130 Gemeinen verstärkt. 1734 wurden die beiden Eskadrons auf fünf vermehrt, so daß das Regiment je fünf schwere und leichte Eskadrons hatte, deren Offiziere getrennt voneinander rangierten. Gemäß der Planung von 1739 erhielt das Drag.Rgt. 1 im Jahre 1740 nicht nur fünf neuaufgestellte Eskadrons, sondern seine fünf leichten Eskadrons wurden in Pommern durch Teilung auch noch verdoppelt, so daß es einige Zeit aus fünf schweren und zehn leichten Eskadrons bestand.  Seit dem 16. April 1741 war es unter seinem Chef seit 1725, General v. Platen, vom Drag.Rgt. 1 abgetrennt und selbständig. Seine endgültige Einordnung
war aber noch nicht entschieden. Im Zuge der Vermehrung der Dragoner in Ostpreußen wurde das Regiment Platen am 1. Dezember 1743 in die Regimenter 9 und 10 geteilt. Da die Drag.Rgt. 11 und 12 schon bestanden, war die Reihe geschlossen.
Der Ersatz des Regiments kam von 1741 bis 1743 aus den Kreisen Bütow, Lauenburg, Elbing und Teilen des Kreises Rummelsburg, 1744 bis 1806 aus den Kreisen Mohrungen und Marienwerder mit den Städten Marienwerder, Riesenburg, Bischofswerder, Freystadt, Rosenberg, Garnsee und Liebemühl in Westpreußen. Seine Garnisonen waren 1741 Angerburg und Insterburg, 1742 Wriezen, Angermünde, Pasewalk, Schwedt, Freienwalde, Gartz, 1743 Riesenburg, Marienwerder, Freystadt und Deutsch Eylau, 1744 Magdeburg, dann 1746 bis 1790 Riesenburg, Liebemühl, Freystadt, Deutsch Eylau, Marienwerder, ab 1780 jedoch ohne Freystadt, 


 

dafür Bischofswerder und ab 1789 ohne Marienwerder, dafür Christburg, dann gleichbleibend bis 1806, ab 1802 jedoch ohne Liebemühl, dafür Saalfeld.
1806 im Korps Württemberg, kapitulierte es am 7. November bei Ratekau. 1914 war es Kürassier-Regiment 4.

Schlachten
Bei Kesselsdorf stand es am rechten Flügel außen im zweiten Treffen und umfaßte unter Kyau den feindlichen Infanteri
Bei Groß Jägersdorf am 30. August durchbrach es alle drei Treffen der russischen Schlachtlinie auf dem linken Flügel unter Schorlemmer und eroberte acht Kanonen, die es wegen fehlender Bespannung aber nicht zurückbringen konnte. Die Verluste betrugen fünf Tote, 50 Verwundete, 30 Pferde. 
Bei Krefeld fiel es am 23. Juni mit dem Drag.Rgt. 10, gefolgt vom hessischen Leib-Rgt. und Leib-Drag.Rgt., der französischen Infanterie in den Rücken, warf sie nach blutigem Kampf unter bescheidenen Verlusten aus ihren hartnäckig verteidigten Schanzen und nahm eine Standarte und die Pauken des Kür.Rgt. Royal Roussillon. Nachdem die Franzosen am 8. Juli die Festung Minden erobert hatten, wurden sie am 1. August zur Schlacht gestellt. Das Regiment nahm die Brigade La Marine gefangen und eroberte zwei Fahnen, zehn Kanonen (von 30) bei 67 Ausfällen, 115 Pferden Verlust.
Bei Liegnitz stand es am 15. August am rechten Flügel im zweiten Treffen, ohne zum Kampf zu kommen. 
Am 15. August nahm es am Gefecht von Wahlstatt teil. Am 12. September stieß es unter Platen über Gostyn nach Hinterpommern vor, brach am 2. Oktober in das eingeschlossene Kolberg durch und am 17. Oktober mit zwei Eskadrons wieder aus, um Munition und Lebensmittel heranzuholen. Am 25. Oktober streckte eine Eskadron bei Treptow die Waffen. Drei Eskadrons brachen am 14. November längs der Küste aus und versuchten am 12. Dezember vergeblich die Stadt zu entsetzen. 1762 marschierte es am 1. Juli im Korps Wied auf Adelsbach, Friedland und Trautenau, dann hinter die Front nach Leutmannsdorf.

 

DRAGONER-REGIMENT 10
Regiment zu Pferde

Chefs des Regiments
1741 16.04. Generalleutnant Hans Friedrich v. Platen
1743 14.11. Oberst Johann Adolf v. Möllendorff,
sp - Generalleutnant
1754 14.09. Generalmajor Friedrich Ludwig Graf Finck
v. Finckenstein, sp. Generalleutnant
1785 23.09. Generalmajor Wilhelm Leopold v. Rosenbruch

1790 25.09. Generalmajor Carl Wolfgang v. Franckenberg
1795 31.01. Generalmajor Carl Gottlieb v. Busch,
bekam Drag.Rgt. 8
1801 26.04. Oberst Christian Heinrich v. Manstein,
sp. Generalmajor
1806 19.08. Generalmajor Ulrich Leberecht v. Heyking

 

Geschichte des Regiments
Das Zwillings-Regiment des Dragoner-Regiments 9 stammte nicht nur aus derselben Wurzel, es hatte auch einen sehr ähnlichen Werdegang und Schicksalsweg als zweitjüngstes Dragoner-Regiment. Auch sein Ursprung liegt in der am 1. September 1722 beim Drag.Rgt. 1 aufgestellten Eskadron ‘leichter‘ Dragoner mit leichten, schnellen Pferden, leichteren Reitern für Sonderaufgaben, Aufklärung, Sicherung, beweglichen Einsatz, weniger in der geschlossenen Kavallerie-Attacke einer festen Schlachtordnung.  Sie wurden 1729 auf zwei, 1734 auf fünf und 1740 auf zehn Eskadrons vermehrt. Seit Abtrennung vom Stamm-Regiment 1 am 16. April 1741 in Schlawe, Lauenburg, Bütow stationiert. 
Sein Ersatz kam von 1743 bis 1764 aus dem Umkreis von Riesenburg in Ostpreußen, 1764 bis 1797 aus den Kreisen Neidenburg und Mohrungen mit den Städten Ortelsburg, Neidenburg, Passenheim, Willenberg, Osterode, Mohrungen, Hohenstein, Saalfeld und Liebstadt, 1798 bis 1806 aus den Kreisen Neidenburg, Willenberg, Ortelsburg, Soldau und in Neu-Ostpreußen Baranowo, Zaremba und Mycinicz mit den zugehörigen Städten. Die Garnisonen waren 1741 bis 1743 dieselben wie beim Drag.Rgt. 9, 1743 Riesenburg, 1746 bis 1788 Osterode, Mohrungen, Hohenstein, Saalfeld, Neidenburg, an dessen Stelle Liebstadt ab 1780 trat. 1789/91 kam Allenstein für Osterode hinzu, 1796/97 stand es in Osterode, Mohrungen, Wormditt, Saalfeld und Liebstadt. 1797 bis 1800 lag es in Praschnitz, Mlawa, Bialla, Szuczyn und Johannisburg, an dessen Stelle 1798 Mycinicz trat. 1801 war Osterode seine Garnison, 1802 bis 1806 dazu Hohenstein, Ortelsburg, Strasburg/Westpr. und Löbau.

 

Am 31. August stand es 1806 im Korps Württemberg und kapitulierte am 7. November bei Ratekau. 1914 war es das Kürassier-Regirnent 4.

Schlachten
Bei Kesselsdorf griff es am rechten Flügel im zweiten Treffen durch das Dorf und die südlich anschließenden Schluchten die Flanke der sächsischen Infanterie an. Verzettelte Gegen-Attacken der aufgeteilten sächsischen Kavallerie wendeten die Niederlage nicht ab. Mit 29 Toten, vier Verwundeten hatte das Regiment die meisten Toten der Kavallerie.
Bei Groß Jägersdorf am rechten Flügel warf es unter dem Herzog von Holstein die Kavallerie des früheren sächsischen Generals Baron Sybilsky zurück. Es verlor dabei fünf Tote, 29 Verwundete, 19 Pferde.
Am 3. März warf es in Lauenau bei Hameln im Marsch zum Rhein
französische Kavallerie in die Flucht, eroberte eine Standarte, zersprengte mehrere Bataillone und nahm zehn Offiziere, 168 Mann gefangen bei neun eigenen Toten, 18 Verwundeten. 
Bei Krefeld griff es am 23. Juni die französische Infanterie von hinten an und trieb sie nach hartnäckigem Kampf aus ihren Verschanzungen. Dem Kavallerie-Regiment ‘Royal Cravattes‘ nahm es die Pauken ab. 
Es stand bei Liegnitz am 15. August 1760 auf dem westlichen Flügel im zweiten Treffen.
Bewährung bei Warschau am 26./28. August 1794 und bei Powonsk. 

 

DRAGONER-REGIMENT 11
Regiment zu Pferde

Chefs des Regiments
1740 18.12. Oberst Christoph Ernst von Nassau,
sp. Generalleutnant
1755 27.11. Oberst Christoph Ludwig v. Stechow,
sp. Generalmajor
1758 06.03. Oberst Leopold Johann v. Platen,
sp. Generalleutnant
1770 15.09. Oberst Franz Gustav v. Mitzlaff,
sp. Generalleutnant
1778 11.03. Generalmajor Friedrich Leopold v. Bosse
1789 20.05. Generalmajor Carl Wilhelm v. Tschirschky
1793 05.11. Oberst Ludwig Ernst v. Voß,
sp - Generalleutnant
1806 19.08. Generalmajor Aug. Fried. Erdmann v. Krafft

 

Geschichte des Regiments
Mit Kapitulation vom 18. Dezember 1740 stellte der aus kursächsischem Dienst übernommene Oberst Christoph Ernst von Nassau durch Werbung ein neues Regiment auf, das zehn Eskadrons haben sollte. Die Werbung und Formierung erfolgte in Niederschlesien, vornehmlich in Crossen, Grünberg und Freystadt, und machte so rasche Fortschritte, daß schon Ende April 1741 600 Mann zusammen auf ‘leichten, gedrungenen Pferden‘ zusammen gekommen waren. Die meisten Offiziere waren aus sächsischem Dienst gekommen. Durch Anordnung vom 21. Juni 1741 wurde die Stärke des Regiments auf fünf Eskadrons beschränkt. Die Aufstellung erfolgte unmittelbar nach dem Einmarsch in dem noch nicht befriedeten Grenzgebiet Schlesiens. 1741 bis 1743 besaß es keinen Kanton, sondern ergänzte sich durch Werbung in Schlesien; 1743 bis 1747 lieferten die schlesischen Infanterie-Regimenter den Ersatz. Ab 1747 bis 1806 kam er aus den Kreisen Sagan und Grünberg mit den Städten Sagan, Naumburg am Bober, Priebus, Wartenberg und Grünberg. Seine Garnisonen waren 1743 Sprottau, Grünberg, Wartenberg, Beuthen/Oder, Freystadt, dann zeitweise Unterkünfte in Oberschlesien. 1746 bis 1755 waren sie auf Sagan, Grünberg, Beuthen und Sprottau begrenzt; 1764 bis 1777 blieb es so, ab 1779 kam noch Freystadt wieder dazu, ab 1796 bis 1806 fiel Beuthen als Standort weg.
1806 löste es sich im Korps Hohenlohe durch die Kapitulation von Prenzlau am 28. Oktober auf, Reste kamen zum 1 - Westpreußischen Dragoner-Regiment.

Schlachten
Bei Hohenfriedeberg widerstand es am rechten Flügel im Dragoner-Treffen Posadowskys dem sächsischen Angriff, brach in das abziehende Grenadier-Korps ein und umstellte fünfeinhalb Kompanien. Nachdem Oberst v. Schönberg die Aufforderung zur Übergabe abgelehnt hatte, wurden sie zusammengehauen.

1757 marschierte es Mitte April nach Böhmen und erreichte am 2. Mai Prag. In der Schlacht führte es in der Kavallerie-Reserve Zietens am äußersten linken Flügel in dem Reitergefecht südlich Sterbohol den entscheidenden Flankenstoß von Süden mit den Hus.Rgt. 3 und 4. In der Schlacht bei Kolin war es am linken Flügel hinter der Infanterie der Division Hülsen eingesetzt, die als Avantgarde über Krzeczhorz die beherrschende Höhe und den Eichenbusch anzugreifen hatte, die Höhe nicht nehmen konnte, aber Dorf und Busch bis zuletzt behauptete. Nach dem Gefecht bei Moys am 7. September marschierte es über Bunzlau, Steinau in die Stellung längs der Lohe, die am 22. November von der Übermacht des Feindes durchbrochen wurde. Bei Leuthen stand es am rechten Flügel im Kavallerie-Korps Zietens im zweiten Treffen neben dem Drag.Rgt. 2 unter Krockow, das erst die Reiterei Nadasdys warf, dann den österreichischen Kavallerie-Flügel und nachher die Infanterie aus dem Felde schlug, wobei es viele Gefangene machte.
In den Überfall bei Domstadtl am 30. Juni war nur ein Teil des Regiments verwickelt. 
Bei Kunersdorf kämpfte es am linken Flügel eskadronsweise hinter der Infanterie verteilt, drang bis zum Judenberg vor und verließ als letztes das Schlachtfeld. Im September zog es mit Finck nach Torgau, bewährte sich bei Korbitz, stand bei Strehla und zersprengte am 29. Oktober bei Pretzsch, unterstützt von einer reitenden Batterie, unter Wunsch die ganze feindliche Vorhut. Am 21. November geriet es nach tapferem Kampf bei Maxen in Gefangenschaft. 
Bei Torgau griff es mit Drag.Rgt. 5 und 12 unter Finckenstein im zweiten Treffen erfolgreich die Süptitzer Höhen an, nahm viele Gefangene und eine Standarte. Bei Freiberg ging es in der Brigade Jung-Stutterheim gegen den nördlichen Teil des Spittelwaldes vor, schlug ein Dragoner-Regiment in die Flucht und nahm ein Bataillon gefangen, ehe es bis Freiberg vordrang. 

 

DRAGONER-REGIMENT 12
Regiment zu Pferde

Chefs des Regiments
1734 Herzogin Marie Auguste von Württemberg,
ab 1737 Herzogin-Witwe und Regentin
1749 08.06. Oberst Friedrich Eugen Herzog von Württemberg, sp. Generalleutnant, zuletzt Generalfeldmaischall
1769 09.07. Oberst Carl Erdmann v. Reitzenstein,
sp. Generalmajor
1780 04.06. Generalmajor Johann Nikolaus v. Kalckreuth
1793 05.11
- Generalmajor Carl Gustav v. Biberstein
1797 12.09. Oberst Carl Friedrich v. Brüsewitz,
sp. Generalleutnant
1806 24.09. Oberst Friedrich v. d. Osten

 

Geschichte des Regiments
Mit Vor-Vertrag vom 28. September 1741 übernahm König Friedrich II. von Preußen von Württemberg -- wie früher auch schon ein Infanterie-Regiment — das 1734 als Kürassier-Regiment "Herzogin Marie Auguste" aufgestellte und 1741 in das "Haus-Dragoner-Regiment" umgewandelte Regiment der Herzogin-Witwe. Jetzt war es nur noch 300 Mann stark und sollte durch Rekruten aus Württemberg wieder verdoppelt werden. Da das Regiment erst kurz zuvor neu eingekleidet worden war, befahl der König am 1. April 1742, daß es seine Uniform noch zwei Jahre beibehalten sollte, um die Kosten für die fehlenden Pferde und Reitzeuge zu decken. Am 14. Juni 1742 traf es mit zwei berittenen und drei unberittenen Eskadrons in Berlin ein und wurde in Halle formiert. Anschließend kam es nach Hinterpommern in die früheren Quartiere des Drag.Rgt. 2 in Treptow und Umgebung. Es hieß jetzt "Alt-Württemberg".
Der Ersatz kam 1743 bis 1794 aus den Kreisen Bütow, Lauenburg und Teilen des Kreises Rummelsburg mit den Städten Schlawe, Lauenburg und Bütow, 1795 bis 1806 aus Südpreußen mit den Kreisen Peisern, Brzesc, Radziejow, Wartha, Kalisch, Konin und Kowal. Es stand in folgenden Garnisonen: 1743 bis 1772 inTreptow/ Rega, Wollin, Greifenberg, Massow und Naugard, 1773 bis 1774 in Hohensalza (Inowraclaw), 1775 bis 1784 wieder in den pommerschen Standorten, 1785 bis 1789 in Greifenberg, Reetz, Naugard, Wohin und Massow, ab 1796 bis 1799 in Kosten, Koschmin, Schmiegel, Karge, dabei zeitweise Krotoschin und Peisern, 1800 bis 1806 in Kosten, Meseritz, Schmiegel, Peisern und Krotoschin. 1743 betrug seine Soll-Stärke 32 Offiziere, 60 Unteroffiziere, einen Pauker, vier Oboisten, 15 Tambours, 660 Dragoner, fünf Fahnenschmiede, zwölf Köpfe Unterstab, 60 Überkomplette und 745 Pferde ohne Offizier-Pferde, insgesamt 849 Köpfe. So wurde das Chevauxlegers- Regiment Rutowsky mit vier Eskadrons leichter Dragoner zu je sechs Offizieren, acht Unteroffizieren, zwei Tambours, einem Fahnenschmied, 100 Gemeinen dem Regiment als zweites Bataillon zugeteilt.
1806 beim Korps Le Coq, dann bei Blücher, löste es sich in der Kapitulation von Ratekau am 7. November auf. Das Depot in Kosel wurde später verteilt, auch an das Hus.Rgt. 6.

Schlachten
Bei Hohenfriedeberg griff es am 4. Juni als Reserve des zweiten Treffens am linken Flügel vor Thomaswaldau unter Zieten zusammen mit dessen Regiment ein, als die Kürassier-Brigade Kyau vorbrach und in dem schwierigen Gelände erst durch die von Zieten entdeckte Übergangsstelle bei Teichau mußte. So führte es die siegreiche Attacke Nassaus, die der Infanterie den Weg bahnte.
Während der Schlacht bei Soor deckte es mit sechs Grenadier-Bataillonen unter Generalmajor v. Schlichting den Rücken der Armee gegen das Korps Nadasdy. 
Ab 10. September 1756 schloß es unter Fürst Moritz von Anhalt-Dessau die sächsische Armee bei Pirna ein.
1757 eroberte es beim Durchbruch von Reichenberg am 21. April mit dem Drag.Rgt. 1 drei Standarten und einige Kanonen, nachdem es sofort die feindliche Kavallerie geworfen hatte. Dann zog es auf Prag. Am 6. Mai griff es im zweiten Treffen des linken Flügels südlich Sterbohol zwischen den Drag.Rgt. 1 und 2 an, als die Kürassiere am Dorf vorbei zurückwichen. 
Bei Moys erlebte es am 7 - September den Überfall Nadasdys.
Bei Leuthen marschierte es in der Avantgarde, die im Scheinangriff zwischen Borne und Gr. Heidau dem Gegner 600 Gefangene und zwei Standarten abnahm, so daß er den Rechtsabmarsch nicht durchschaute. In der Schlacht stand es mit vier Husaren-Regimentern hinter dem Zentrum der Infanterie. 
Bei Hochkirch deckte es den Rückzug. 
Am 25. September kämpfte es bei Hoyerswerda und bei Pretzsch am 29. Oktober unter Rebentisch erfolgreich. 
Nach zweitägigem Kampf mußte es am 21. November mit vier Eskadrons bei Maxen mit kapitulieren nach vergeblichen Attacken mit hohen Verlusten.
Nach Liegnitz wieder beim König, zog es nach Torgau, wo es in Holsteins Reiterei unter Finckenstein erfolgreich attackierte. 
1762 nahm es an Burkersdorf und Leutmannsdorf teil, am 16. August an Reichenbach auf dem rechten Flügel des Korps Bevern unter Lentulus mit großem Erfolg und danach an der Belagerung von Schweidnitz bis 10. Oktober.