Preußische Kriege
1870/71

 
 

 

 

Der Deutsch - Französische Krieg
von 1870/71

 

 
 
Vorgeschichte

Die Kandidatur des Prinzen Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen, eines entfernten Verwandten des preußischen Königs Wilhelms I., für den spanischen Thron, der durch die spanische Revolution von 1868 frei geworden war, führte schließlich direkt zum Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges. Wilhelm war gegen die Kandidatur Leopolds, aber Bismarck überredete Leopold zur Annahme der Kandidatur. Das Bekanntwerden dieser Pläne rief in den herrschenden Kreisen Frankreichs eine Welle des Chauvinismus hervor. Sie erklärten die Interessen und die Ehre der Nation für bedroht. Der französische Botschafter Benedetti begann in Bad Ems unmittelbare Verhandlungen mit König Wilhelm I. Der über Bismarcks wahre Absichten nicht unterrichtete König war zur Verständigung bereit. Prinz Leopold zog seine Kandidatur am 12. Juli 1870 zurück.

Nun aber wollte die französische Regierung ihren Erfolg noch vergrößern, selbst unter Gefährdung des Friedens. Sie verlangte die Garantie, daß der preußische König auch in Zukunft niemals der Kandidatur eines Hohenzollern zustimmen werde. Das wurde abgelehnt. Wilhelm lehnte diese Forderungen Graf Benedetti gegenüber ab. König Wilhelm I. ließ am 13. 7. 1870 aus Bad Ems ein Telegramm an Bismarck senden, in dem der Inhalt dieser Unterredung mit Benedetti geschildert wurde. Gleichzeitig erhielt Bismarck die Zustimmung Wilhelms zur Veröffentlichung der französischen Forderungen und der preußischen Ablehnung. Den Text dieser »Emser Depesche« kürzte Bismarck jedoch so, daß ihre Veröffentlichung einen für Frankreich provozierenden Charakter trug.


König Wilhelm I. und Benedetti
 in Bad Ems

Diese beleidigende Erklärung konnte die bonapartistische Regierung nicht hinnehmen, wenn sie der stärker werdenden Opposition und der anwachsenden revolutionären Welle standhalten wollte. Wenn Napoleon III. seinen Thron noch einmal retten wollte, konnte er auf die Emser Depesche nur mit einer Kriegserklärung antworten. Bismarck zählte er auf die psychologische Wirkung einer Kriegserklärung seitens Frankreichs: Sie würde die süddeutschen Staaten für die Sache Preußens gewinnen, und somit wäre ein weiterer, vielleicht der letzte Schritt zur Einigung Deutschlands getan.

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Emser Depesche

Schon vor diesem Zeitpunkt hatten Frankreich und der Norddeutsche Bund ihre außenpolitische Aktivität verstärkt. Die französische Regierung hatte seit Jahren nach Bundesgenossen gesucht, um mit deren Hilfe Preußen eine vernichtende Niederlage zuzufügen. Dänemark und Österreich hatten ihre gegen Preußen erlittenen Niederlagen noch nicht vergessen und waren bereit, mit Frankreich ein Kriegsbündnis gegen den Sieger von 1864 und 1866 einzugehen. Auch Italien spielte mit dem Gedanken, sich an einem Krieg gegen Preußen zu beteiligen. Aber Österreich mußte auf seine deutschsprachige Bevölkerung Rücksicht nehmen. Die drohende Haltung Rußlands nötigte es zur Vorsicht, und außerdem konnte es frühestens im September in einen militärischen Konflikt eingreifen. Dänemark mußte ebenfalls unter russischem Druck tatenlos bleiben. Italien trat schließlich auch nicht an Frankreichs Seite, weil sich die französische Regierung nicht dazu entschließen konnte, ihre Truppen aus Rom abzuziehen.

Rußland stand Preußen wohlwollend gegenüber. Es sah in einer Niederlage Frankreichs eine günstige Möglichkeit, um die Verträge aufzuheben, die ihm nach dem Krimkrieg aufgezwungen worden waren. England schließlich lehnte ein Eingreifen zugunsten Frankreichs ab. Eine französische Niederlage bedeutete immerhin das Ende des französischen Vormachtstrebens in Europa und schwächte die Stellung Frankreichs in den Kolonien. Somit stand der französische Bonapartismus in der entscheidenden Situation ohne Verbündete da. Die mit den süddeutschen Staaten abgeschlossenen Schutz- und Trutzbündnisse kamen nun zum Tragen. Sie vereinigten ihre Armeen mit denen des Norddeutschen Bundes und stellten sie wie vorgesehen unter preußischen Oberbefehl. Damit war der erste Schritt zum späteren staatlichen Zusammenschluß mit dem Norddeutschen Bund getan.

Am 19. 7. 1870 erklärte Frankreich dem Norddeutschen Bund den Krieg. Damit hatte die Auseinandersetzung begonnen, die beide Gegner seit langem für notwendig hielten und auf die sie sich politisch und militärisch vorbereitet hatten. 

 

 
 
Kriegsvorbereitungen und Strategie

Mit der Schaffung des Norddeutschen Bundes übernahm der preußische König als Bundesfeldherr den Oberbefehl über das Heer und die Flotte. Die Grundprinzipien des preußischen Militärsystems galten für alle Bundesstaaten. In den neuen preußischen Provinzen wurden drei neue Armeekorps aufgestellt, das IX., X. und XI. Zu ihnen gehörten auch die Truppen der norddeutschen Kleinstaaten. Die sächsische Armee bildete das XII. Armeekorps, das hessische Heer eine gesonderte 25. Division.

Aufbauend auf den Erfahrungen des Krieges von 1866 verbesserte die Armeeführung die Kavallerie und verstärkte sie zahlenmäßig. Die gesamte Artillerie wurde auf gezogene Geschütze umgerüstet. Das Zündnadelgewehr sollte durch ein neues Modell ersetzt werden. Nach dem Vorbild der norddeutschen Armee wurden ab Frühjahr 1867 auch die süddeutschen Armeen reorganisiert. Damit entstanden entscheidende Voraussetzungen für die Unterstellung dieser Armeen unter ein einheitliches preußisehes Oberkommando.

Friedensstärke der Armee
der deutschen Staaten
Die Zusammensetzung der deutschen Armee
Staat Mann Armeeteil Infanterie
(Mann)
Kavallerie
 (Mann) 
Geschütze
Norddeutscher Bund 304.413 Feldarmee 462.000  57.000  1.584
Bayern   50.068 Besatzungstruppen 150.000   8.300   180
Württemberg   14.124 Ersatztruppen 147.000 17.600   282
Baden   13.963
Insgesamt 382,568

Mit der in der Nacht vom 15. zum 16. 7. 1870 für das norddeutsche Heer eingeleiteten Mobilmachung und dem Anschluß der süddeutschen Staaten an den Norddeutschen Bund zum Kampf gegen Frankreich erreichte die deutsche Armee eine Gesamtstärke von 1.200.000 Mann und 250.000 Pferden.

Das Ziel der preußischdeutschen Kriegführung mußte darin bestehen, eine französische Offensive wirksam abzuwehren - das war wegen der süddeutschen Verbündeten politisch wichtig - und den Gegner auf seinem eigenen Territorium vernichtend zu schlagen, bevor sich die europäischen Großmächte einschalteten. Als Kriegsziel wurde die Abwehr der französischen Bedrohung proklamiert, aber sowohl in der preußischen Regierung als auch in der Armeeführung trug man sich von Anfang an insgeheim mit Annexionsabsichten, deren Umfang von den erreichten militärischen Erfolgen abhängen mußte. Das wichtigste Mittel dazu sollte die konzentrische Operation sein. Deshalb sah der Generalstab nicht einen Aufmarsch in der starken Stellung am Rhein, sondern die Konzentrierung aller Kräfte westlich dieses Stromes zum sofortigen Angriff vor, nachdem die Armee in den Garnisonen vollständig mobil gemacht worden war. Nach den Ansichten des Generalstabes bestand das nächste und wichtigste Operationsziel darin, die Hauptmacht des Gegners anzugreifen, wo man sie fand. Entsprechend sollte die allgemeine Operationsrichtung auf Paris verlaufen. Metz sollte umgangen, die französische Armee von ihren Verbindungen abgeschnitten werden.


König Wilhelm I.
Oberkommandierender

Das Oberkommando

der dt. Armee


Moltke
Chef des Generalstabes


Steinmetz
1. Armee


Prinz Friedrich Karl
2. Armee


Kronprinz Friedrich 
3. Armee

Moltke ging davon aus, daß die Franzosen, wenn sie ihr Eisenbahnnetz voll für den Aufmarsch ausnutzen wollten, sich in zwei Gruppen bei Straßburg und Metz versammeln mußten, die durch die Vogesen voneinander getrennt und nur in Fußmärschen zu vereinigen waren. Marschierten dagegen die deutschen Streitkräfte westlich des Rheins in der Pfalz zwischen Mainz, Trier und Landau auf, dann standen sie zwischen diesen beiden französischen Gruppierungen auf der inneren Linie. Im Fall einer Defensive des Gegners ergab sich daraus die Möglichkeit, konzentrisch erst die eine und dann die andere zu schlagen oder sich gleichzeitig konzentrisch gegen beide zu wenden, wenn die eigenen Kräfte dazu ausreichten.

Stärke und Gliederung der dt. Armeen

Armee Raum Befehlshaber Infanterie Kavallerie Geschütze
1. südöstlich Trier von Steinmetz   75.000   9.600 270
2. südlich Mainz Prinz Friedrich Karl 181.000 23.400 630
3. um Landau Kronprinz Friedrich 153.000 19.650 576
Heimat       65.000   4.500 108

Frankreich

Frankreichs Streitkräfte befanden sich seit 1868 in einer Umformierung. Sie setzten sich aus der aktiven Armee, der Reserve, der mobilen Nationalgarde und der Marine zusammen, wobei die aktive Armee die Feldarmee bildete. Die Reserve sollte die Feldarmee verstärken und die Besatzungen der Festungen stellen. Darüber hinaus war sie für die Aufstellung einer Reservearmee und die Formierung der Ersatztruppen vorgesehen; die Aufgaben der mobilen Nationalgarde (Mobilgarde) erstreckten sich auf die Komplettierung der Festungsbesatzungen auf französischem Boden und die Auffüllung der Reservearmee. Entsprechend den Etats sollte die französische Armee am 2.8.1870 eine Gesamtstärke von 567 000 Mann haben, davon die Feldarmee 336 000 Mann. Für die Feldarmee lag ausgezeichnetes Waffenmaterial in ausreichender Menge bereit. Die Infanterie war ausgerüstet mit dem Chassepotgewehr, einem gezogenen Hinterlader mit großer Treffsicherheit und rasanter Flugbahn. Die Artillerie verfügte über mehr als 3000 Geschütze mit gezogenem Rohr und mehr als 5000 mit glattem Rohr, allerdings ausnahmslos Vorderlader. 

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Immerhin konnten daraus etwa 660 Batterien zu sechs Geschützen gebildet werden, aber es stand nur für 164 Batterien die Bespannung zur Verfügung. Neu waren die Mitrailleusen, die die Feuerkraft der Artillerie bedeutend erhöhten.

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Am 15.7. begann die Mobilmachung der französischen Armee. Sofort zeigten sich alle Mängel der französischen Heeresorganisation. Große Mengen einberufener Reservisten bewegten sich durch das Land, aber die Truppenteile wurden nicht vollzählig. Trotz dieser Tatsachen hielten Napoleon III. und seine strategischen Berater an einem offensiven Operationsplan fest, der allerdings auf der irrtümlichen Annahme beruhte, daß die preußische Armee für Mobilmachung und Aufmarsch mindestens 25 Tage benötigen, also nicht vor dem 10. 8. operationsbereit sein würde.

Die französischen Hauptkräfte marschierten an der Mosel, geringere Kräfte im Elsaß auf. Die Verbindung zwischen beiden Gruppen sollte durch ein Korps gesichert werden. Die acht Korps der aktiven französischen Armee bildeten unter dem Oberbefehl des Kaisers die sogenannte Rheinarmee. Alle Korps unterstanden direkt dem Hauptquartier, eine Regelung, die sich auf die Führung der Armee sehr ungünstig auswirken mußte. Weiterhin befanden sich 115 vierte Bataillone mit rund 50000 Mann in der Aufstellung.


Napoleon III.

Trochu

Oberkommando
der
französischen Armee


Mac Mahon

Bazaine

Dem französischen Oberkommando war die zahlenmäßige Überlegenheit der vereinigten deutschen Streitkräfte, die diese nach ihrer Mobilmachung erreicht hatten, durchaus bekannt. Es hoffte, diesen ernsten Nachteil durch Schnelligkeit der Bewegung zugunsten Frankreichs auszugleichen. Das sollte vor allem durch ein rasches Überschreiten des Rheins zwischen Mainz und Straßburg mit nachfolgender Offensive in das Main-Tal und die Trennung der süddeutschen von den norddeutschen Truppen erreicht werden. Dabei wurde allerdings die Kriegsbereitschaft der französischen Armee überschätzt, während man das Nationalgefühl des deutschen Volkes und die Solidarität aller Landesteile verkannte.

Gliederung und Aufmarschpläne der französischen Rheinarmee

Truppenverband Raum

Stärke (Mann)

Geschütze   Mitrailleusen
Garde Nancy   20.500    60   12
 2. Korps St. Avold   23.400   72   18
3. Korps  Metz   35.800   96   24
4. Korps  Diedenhofen   26.000   72   18
1. Korps  Straßburg    37.000   96   24
7. Korps  Belfort     9.900   72   18
5. Korps  Bitsch   23.000  72   18
6. Korps  Chalons-sur-Marne    29.900 114     6
Kav. Res.        4.100   30     6
Art. Res       96  
Pion. Res.          450    
Insgesamt   210.050 780 24

Ein solches Vorgehen konnte nur Erfolg haben, wenn der Aufmarsch und der Beginn der Operationen schnell durchgeführt wurden. Aus diesem Grunde begann am 16. 7. der Aufmarsch der Armee, ohne daß die Truppenverbände in den bisherigen Standorten das Eintreffen ihrer Reserven abwarteten.

 

 
  Kriegsbeginn bis zur Einschließung von Metz

Bis Ende Juli blieben die Entschlüsse des französischen Oberkommandos unverändert, obwohl die Armee immer noch nicht zur 0ffensive fähig war. Der Aufmarsch der deutschen Armeen zwischen Koblenz und Mainz wurde jedoch schon als bedrohlich empfunden. In der Annahme, eine Schlacht gegen die deutsche 1. Armee schlagen zu können, bildeten die Franzosen einen Schwerpunkt der Kräfte im Dreieck Bouzonville-Saargemünd-Metz, wo fünf französische Korps standen. Am 2. 8. erfolgte ein Vorstoß eines Korps auf Saarbrücken, so daß sich der schwache deutsche Grenzschutz nach kurzem Gefecht zurückzog. Daraufhin stellte das französische Oberkommando das Vorgehen ein und entschloß sich, die gesamte Rheinarmee, wie im Operationsplan vorgesehen, im Elsaß zu konzentrieren und mit den bei Metz stehenden Korps am 7 8. einen Flankenmarsch anzutreten. Diesem Entschluß lag die verhängnisvolle Annahme zugrunde, daß der preußische Aufmarsch noch nicht beendet wäre und deshalb ein etwaiges Gleichgewicht der bei einer Schlacht zum Einsatz kommenden Kräfte bestünde. Inzwischen war nach schneller und reibungsloser Mobilmachung Anfang August der deutsche Aufmarsch nahezu vollendet. Entgegen allen Befürchtungen hatten die französischen Truppen Ende Juli ihre zeitweise Überlegenheit nicht genutzt. Jetzt veränderte sich das Kräfteverhältnis zugunsten der vereinigten deutschen Streitkräfte, die, gestützt auf ihre große zahlenmäßige Überlegenheit, die Initiative an sich rissen und entschlossene Offensivoperationen einleiteten. Als erste deutsche Armee überschritt am 4.8. die 3. Armee die französische Grenze. Sie sollte in Richtung auf Hagenau vorgehen, den Feind aufsuchen und ihn schlagen. Gleichzeitig hatte sie den Auftrag, durch ihr rasches Vorgehen der 1. und 2. Armee das Überschreiten des pfälzischen Höhenrückens zu erleichtern. Darauf sollte sie sich der Bewegung dieser beiden Armeen gegen die Saar oberhalb Saargemünd anschließen. In diesem Raum vermutete das deutsche Hauptquartier die französischen Hauptkräfte. Sie sollten durch eine konzentrische Operation aller drei deutschen Armeen vernichtet werden. Die 1. Armee sollte den linken gegnerischen Flügel, die 3. Armee die rechte Flanke des Gegners, die 2. Armee dagegen den Feind in der Front angreifen. Von vornherein sollte die taktische Vereinigung aller Armeen auf dem Schlachtfeld erfolgen.

Weißenburg

Der rechte Flügel der 3. Armee, das bayrische II. Armeekorps, stieß beim Vorgehen auf Weißenburg schon am ersten Tag auf eine Division des französischen 1. Korps (7000 Mann mit 18 Geschützen). Trotz heftigen Artilleriefeuers und der drohenden deutschen Umfassung zogen sich die französischen Truppen erst spät zurück. Zurückgelassene Nachhuten in der Stadt und auf den hinter ihr liegenden Höhen verteidigten sich aber bis zum letzten hartnäckig. Ihre Stellungen konnten von den deutschen Kräften erst nach stundenlangen Kämpfen und unter schweren Verlusten genommen werden.

Der deutsche Erfolg bei Weißenburg am 4.8. wirkte sich vor allem auf die moralische Kampfkraft beider Seiten aus. Er stärkte insbesondere die Siegeszuversicht der süddeutschen Truppen und demoralisierte die gegenüberstehenden Kräfte. Obwohl dieses Gefecht eine ernste Warnung für die französische Führung darstellte, nahm diese das Ereignis trotz der gewaltigen Übermacht des Gegners nicht allzu ernst. Aus politischen Rücksichten sah sich das französische Oberkommando durch den Erfolg des Gegners sogar gezwungen, seine eigenen Offensivpläne zu beschleunigen und die dazu nötigen Truppenbewegungen einzuleiten.

Die Rheinarmee wurde neu gegliedert. Nach ihrer Trennung in zwei große Gruppen erhielten diese faktisch eigene Befehlshaber. Napoleon III. behielt sich aber weiterhin das Oberkommando über die gesamte Rheinarmee vor. Beiden Befehlshabern blieb gleichzeitig das Kommando über ein Korps. Für die Führung beider Gruppen wurden keine besonderen Stäbe gebildet

Armeegruppe  Truppen  Konzentrierungsraum
Mac Mahon  1., 5., 7. Korps  Mittleres Elsaß
Bazaine  2., 3., 4. Korps  Nördliches Elsaß, Lothringen

Am 5.8. ging die deutsche 3. Armee im Elsaß weiter in südlicher Richtung auf den Hagenauer Wald vor. Sie erreichte mit dem bayrischen II. Armeekorps und dem V. Armeekorps den Raum bei Wörth, während sich ihr VI. Armeekorps noch bei Landau sammelte. Am Abend des 5.8. hatten die Spitzen der 3. Armee Gefechtsberührung mit den Kräften Mac Mahons an der Sauer.

Marschall Mac Mahon, der den Oberbefehl über die im Elsaß stehenden Korps übernommen hatte, beabsichtigte nach der Niederlage bei Weißenburg zunächst keine aktiven Kampfhandlungen. Er wollte seine Korps vielmehr bis zum 7. 8. an der Sauer vereinigen, der deutschen 3. Armee eine Abwehrschlacht liefern und darauffolgend selbst zur Offensive übergehen. Auch das Oberkommando der deutschen 3. Armee wollte noch keine Schlacht annehmen, um den Armeekorps eine ungestörte Schwenkung nach rechts zu ermöglichen. Anschließend sollte entsprechend der Direktive Moltkes der Vorstoß durch die Vogesen in Richtung auf die Saar zur Teilnahme an der vorgesehenen Entscheidungsschlacht erfolgen. Entgegen den Absichten und Erwartungen beider Seiten entwickelte sich jedoch am 6. 8. aus den Truppenbewegungen die heftige und schwere Schlacht von Wörth.

Wörth

Die Vorhuten des norddeutschen V. Armeekorps gingen am Morgen des 6. 8. an der Sauer zur Erkundung vor. Sie fanden Wörth feindfrei und stiegen die westlichen Hänge empor. Plötzlich stießen sie auf den Gegner. Sie zogen sich wieder hinter die Sauer zurück, wo sie die südlich von Wörth zum Angriff übergehenden französischen Truppen abwiesen.


Schlacht bei Wörth 6.8.1870

Indessen ging die durch den Kanonendonner alarmierte Vorhut des bayrischen II. Armeekorps nördlich von Wörth gegen die Höhen von Fröschwiller vor. Die Absicht bestand darin, einen Stoß in die linke Flanke des Gegners zu führen. Gegen 10.00 Uhr standen bereits zehn deutsche Bataillone (etwa 10000 Mann) im Gefecht. Nach kurzer Stockung des Gefechts infolge unklarer Befehle wurde der Angriff wieder aufgenommen. Die gesamte Artillerie des deutschen V. Armeekorps fuhr bei Wörth auf, um die unterlegenen französischen Batterien niederzukämpfen. Fröschwiller und Elsaßhausen wurden heftig beschossen. Das Feuer der französischen Truppen verstummte jedoch nicht, die deutsche Infanterie konnte die von ihnen besetzten Höhen nicht erstürmen. Inzwischen war weiter südlich auch das deutsche XI. Armeekorps auf dem Schlachtfeld eingetroffen. Es entwickelte die Artillerie nordwestlich des Dorfes Gunstett.

Auch sie hielt die französische Artillerie nieder, doch wie schon zuvor blieb die Infanterie im französischen Abwehrfeuer liegen. Die französischen Kräfte standen in einer sehr starken Stellung hinter der Sauer auf steilen Hängen mit einer vorgelagerten, etwa 1000 Meter breiten Talsohle. Der nördliche Flügel war durch ungangbares Waldgelände gesichert, während der linke keine Anlehnung hatte. Auch die sich an die Hänge anschließende Hochfläche war durch dichten Bewuchs aller Art für die Verteidigung sehr günstig. Dagegen blieb die Zahl der zur Verfügung stehenden Truppen für die Verteidigung dieser immerhin sehr ausgedehnten Stellung zu gering. In der Front Wörth-Elsaßhausen-Fröschwiller, südlich des Niederwaldes Eberbach, standen nur fünf Divisionen mit knapp 46000 Mann vom 1. und 7. Korps. Eine Kavalleriedivision und eine Kavalleriebrigade bildeten die Reserve, jedoch war das Gelände für den Einsatz von Kavallerie weitgehend ungeeignet Mac Mahon ging in seiner Entscheidung, die Stellung nicht zu räumen, sondern die Schlacht durchzukämpfen, von der falschen Annahme aus, daß die Stärke der deutschen 3. Armee nur etwa 55 000 Mann betrage.

Da ein Abbruch des Kampfes nicht mehr möglich war, hatte das Oberkommando der deutschen 3. Armee inzwischen alle verfügbaren Kräfte herangezogen und damit eine gewaltige zahlenmäßige Übermacht erreicht Zwischen das preußische V. und das bayrische II. Armeekorps wurde das bayrische I. Armeekorps eingeschoben. Das bayrische II. Armeekorps erhielt den Befehl, weit nach Norden auszuholen, den rechten französischen Flügel zu umfassen und in den Rücken der französischen Stellung zu stoßen. Die württembergische Division wurde auf Gunstett angesetzt Das bayrische I. Armeekorps erneuerte den Angriff auf Fröschwiller, auch das V. Armeekorps erreichte Erfolge an den Berghängen, die es gegen schwere französische Gegenangriffe behaupten konnte. Es erlitt aber außerordentlich hohe Verluste.

Nun griff auch das preußische XI. Armeekorps wieder in die Schlacht ein. Es ging gegen den Niederwald vor, zerschlug eine französische Kavallerieattacke und wurde. dann durch französische Gegenangriffe wieder zurückgeworfen. Erfolgreicher war sein Angriff gegen Elsaßhausen, an dem auch Teile des V. Armeekorps mitwirkten. Durch das Vordringen in diese Richtung wurde die französische Rückzugslinie bedroht. Der mit den letzten französischen Reserven geführte erbitterte Gegenstoß von Kavallerie und Infanterie scheiterte im Schnellfeuer der deutschen Artillerie und Schützen.


Schlacht bei Wörth

Außerdem griffen nun noch zwei frische deutsche Divisionen ein. Die französischen Kräfte erreichten noch einen vorübergehenden Erfolg bei Fröschwiller, aber die deutsche Seite setzte gegen das Dorf 102 Geschütze ein. Außerdem stand bereits deutsche Kavallerie im Rücken der französischen Truppen. In dieser aussichtslosen Situation entschloß sich Mac Mahon zum Rückzug auf Zabern. Zwar leisteten Teile der französischen Reserve noch Widerstand, aber gegen 17.00 Uhr war die Schlacht beendet. Die Masse der in Auflösung begriffenen Truppen Mac Mahons zog sich überstürzt durch Zabern auf Pfalzburg-Saarburg-Lunéville zurück, ein Teil der Armee wählte die Richtung nach Bitsch, und einige tausend Mann wandten sich nach Straßburg. Die französischen Verluste betrugen etwa 19 000, die deutschen etwa 11 000 Mann.

Die Niederlage in der Schlacht von Wörth war ein schwerer Schlag für das französische Oberkommando. Nicht nur die Offensivpläne Napoleons III. waren gegenstandslos geworden, auch die Korps Mac Mahons fielen zunächst für die weiteren Kämpfe aus. Schon die Nachricht von der Niederlage bei Weißenburg hatte in Paris Unruhe unter den regierenden Kreisen hervorgerufen. Doch statt einen erhofften Sieg nach Paris melden zu können, mußte der französische Marschall mit einer zertrümmerten Armeegruppe das Elsaß räumen.

Spichern

Am Morgen des 6. 8. marschierte bereits die 14. Infanteriedivision durch Saarbrücken auf Spichern. Auf eigene Faust befahl der Kommandeur den Angriff auf die festgestellten französischen Kräfte auf den Höhen von Spichern. Aus diesem Angriff entwickelte sich eine schwere Schlacht, an der von französischer Seite das 2. Korps, von deutscher Seite Truppenverbände und Truppenteile von drei verschiedenen Armeekorps, darunter eines der 2. Armee, teilnahmen. Da jedoch das Zusammenwirken der Verbände nicht organisiert war und keine einheitliche Führung hergestellt werden konnte, verlief der Kampf nur wenig erfolgreich, dafür aber außerordentlich verlustreich.

Das französische 2. Korps unter General Frossard stand in einer sehr starken Stellung auf einem steilen Höhenrücken, deren Zentrum der Rote Berg bildete. Diese natürlichen Hindernisse waren noch durch Schützengräben und Batteriestellungen pioniermäßig verstärkt worden. Frossard verfügte über etwa 24000 Mann. Drei seiner Divisionen entwickelte er in der ersten Linie seiner Stellung, die Masse der Artillerie feuerte von der sehr starken Position auf dem Roten Berg.

Den ersten angreifenden deutschen Truppen gelang es nicht, die französische Stellung zu erstürmen. Ihre Artillerie konnte anfangs die französischen Geschütze nicht niederhalten, die deutsche Infanterie kam nicht weiter als bis an den Fuß des Berges. Erst als am Nachmittag geringe Erfolge bei Stiring erreicht wurden, gelang auch der Sturm auf die Höhen. Ein französischer Gegenstoß warf jedoch die deutschen Sturmtruppen wieder von dem Höhenrand zurück. Nun traf Hilfe durch weitere Kräfte der 1. Armee ein, aber da sie planlos in das Gefecht eingriffen, ging jeglicher Überblick über die Handlungen der einzelnen Verbände verloren. Als erste stürmten Einheiten des VIII. Armeekorps gegen den Roten Berg und den Gifertwald vor. Später griff noch eine Division des III. Armeekorps der 2. Armee in die Schlacht ein. Gegen Abend hatten sich am Höhenrand der Forbacher Berge etwa 40 deutsche Kompanien festgesetzt. General Frossard hatte sein ganzes Korps in den Kampf eingeführt und verfügte nur über eine geringe Reserve. Angriffe und Gegenangriffe lösten einander ab, und erst mit einbrechender Dunkelheit gelang es den deutschen Truppen, die Höhen zu erstürmen. Da deutsche Einheiten inzwischen in der linken französischen Flanke bei Forbach die rückwärtigen Verbindungen des Gegners bedrohten und noch immer keine Kräfte des französischen 3. Korps auf dem Schlachtfeld eintrafen, entschloß sich Frossard bei Einbruch der Dunkelheit zum Rückzug über Oettingen auf St. Avold. Von deutschen Einheiten nicht bedrängt, konnten die französischen Truppen diese Bewegung geordnet ausführen. Ihre Verluste in dieser Schlacht betrugen etwa 4000 Mann, die der deutschen Truppen etwa 5000.

Wie der Erfolg von Wörth war auch der deutsche Sieg bei Spichern von großer Tragweite. Zwar behielt das 2. Korps seine Kampfkraft, doch der vorgesehene Rechtsabmarsch der Armeegruppe Bazaines wurde unter dem Eindruck der Niederlage und des Rückzugs sofort aufgegeben. Die Schlacht bei Spichern hob die Moral der deutschen Armeen und erschütterte das innere Gefüge der französischen Rheinarmee. Die Nachricht von beiden Niederlagen brachte nicht nur den Kaiserthron ins Wanken, sie zerschlug auch alle Hoffnungen auf Waffenhilfe aus dem Ausland. Ein Frankreich, das schon in den ersten Tagen solche Niederlagen hinnehmen mußte, war in den Augen Europas nicht mehr bündnisfähig.

Schließlich wurde in Paris eine neue Regierung gebildet und gleichzeitig der Kaiser bewogen, am 13. 8. den Oberbefehl über die ‘Rheinarmee an Marschall Bazaine abzugeben. Er blieb aber noch bis zum 16. 8. bei der ‚Armee und nahm weiterhin Einfluß auf die militärische Führung. Noch vor der Ernennung Bazaines hafte sich die französische Führung entschlossen, den deutschen Armeen östlich von Metz entgegenzutreten. Die Garde, das 2., 3., 4. und 6: Korps erhielten Befehl zur Konzentrierung bei Metz. Damit konnte die französische Führung hier auf etwa 200.000 Mann rechnen.

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Die Armee wurde bereits am 11. und 12. 8. auf die Hochfläche von Metz zurückgezogen und dort auf engem Raum konzentriert. Durch das Verharren der Armeegruppe Bazaines vor und bei Metz wurde den Truppen Mac Mahons, die sich weiterhin in Richtung Lunéville zurückzogen, jede Möglichkeit genommen, sich in kurzer Zeit mit dem Gros der Rheinarmee zu vereinigen.

Metz

Die französischen Truppen an der Mosel sollten durch die 1. und die 2. Armee in der Front und gleichzeitig durch die 3. Armee umfassend auf dem rechten Flügel konzentrisch angegriffen und zu einer Entscheidungsschlacht gezwungen werden. Erneut sollte in diesem Fall die taktische und strategische Vereinigung der 1. und der .2. Armee mit der 3. Armee auf dem Schlachtfeld erfolgen.

Das die französischen Hauptkräfte bildende Gros der Rheinarmee unter dem Kommando Bazaines hatte sich inzwischen ostwärts von Metz auf relativ engem Raum versammelt. Es bestand aus fünf Korps und einer Brigade, insgesamt etwa 175.000 bis 200.000 Mann mit 540 Feldgeschützen. Nach seiner Kommandoübernahme am 13. 8. trug sich Bazaine noch am selben Tag mit der Absicht, zum Angriff auf die sich nähernden Truppen, besonders die deutsche 1. Armee, überzugehen. Mangelnde Aufklärungsergebnisse, fehlender 0ffensivwille des neuen Oberbefehlshabers und seines Stabes sowie die Anwesenheit des Kaisers ließen diese Absicht nicht ausreifen.

Da ein Zurückgehen hinter die Festungswerke von Metz noch nicht möglich war, nahm das französische 3. Korps die alte Stellung von Grigy bis zum Vallieres-Bach wieder ein und schob eine Division bis Colombey vor. Als Rückhalt blieb die Garde bei Queuleu stehen. Außerdem wurde hinter dem linken Flügel, bei Mey eine Division des 4. Korps aufgestellt. Damit waren in eine sieben Kilometer breite Front sieben französische Divisionen eingerückt.

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Die Teilkräfte des preußischen I. und VII. Armeekorps nahmen nach heftigem Kampf Colombey, wiesen einen französischen Gegenangriff ab und besetzten auch Planchette sowie die dahinter gelegenen Höhen. Dort stießen sie auf starke gegnerische Kräfte. Weiteres Vordringen war unmöglich. Sie entgingen sogar selbst einer Vernichtung nur, weil weitere Divisionen des 1. Armeekorps als Verstärkung heranrückten.

Die Masse des VII. Armeekorps, unterstützt von 60 Geschützen, griff gegen Coincy an. Nur langsam gewannen hier die deutschen Kräfte Boden, immer wieder von französischen Gegenstößen bedrängt. Ebenso sah es weiter nördlich bei Lauvallier und Nouilly aus. Die französischen Truppen wichen nur in heftigen Kämpfen gegen Bellecroix und Borny zurück. In dieser Lage griff auf dem linken französischen Flügel das 4. Korps an. Es versuchte, den rechten deutschen Flügel durch einen Angriff .auf Villers l‘Orme zu umfassen. Die französischen Kräfte gewannen schnell einige der verlorenen Punkte zurück, stießen aber dann auf die am Vallieres-Bach mit Front nach Norden entwickelte starke deutsche Artillerie. Hier wurde der französische Angriff aufgehalten, Reserven wehrten den bei Villers-l‘Orme und Nouilly drohenden Stoß ab. 

Nachdem beim preußischen VII. Armeekorps weitere Verstärkungen eingetroffen waren und auch Truppen der 2. Armee in den Kampf eingriffen, zogen sich die französischen Truppen befehlsgemäß unter die Geschütze der Festung Metz zurück. Die Verluste der deutschen Truppen betrugen etwa 4900 Mann, die der französischen etwa 3600.

Auch am 15. 8. setzten die französischen Truppen den Marsch in Richtung Verdun fort. Die Korps sollten zunächst auf einer Hauptstraße und zwei Nebenstraßen die Hochfläche von Gravelotte ersteigen und von dort aus in zwei Kolonnen über St. Hilaire und Etain weitermarschieren. Die vorauseilende Kavallerie erreichte Jarny und Vionville, das 2. Korps Rezonville. Ihm folgte das 6. Korps. Das 3. Korps stand bei Vernéville, war jedoch nicht vollzählig. Die Garde war bei Gravelotte versammelt 

Das 4. Korps kam auf den durch zahlreiche Fuhrwerke versperrten Straßen nicht durch und verblieb nördlich Metz. Bei Metz standen auch noch zwei Divisionen des 3. und 4. Korps. Am 16. 8. sollte der Marsch fortgesetzt werden. Der Aufbruch verzögerte sich aber durch die Verstopfung der Straßen mit Trainfahrzeugen und durch die ungenügende Marschbereitschaft der Truppen bis zum Nachmittag. An diesem Tag verließ der Kaiser endgültig die Rheinarmee und eilte nach Châlons. Für den Vormarsch nach Norden hatte das III. Armeekorps noch am Abend des 15. 8. bei Noveant die Mosel überschritten. Am Morgen des 16. 8. entdeckte die Kavallerie französische Truppen bei Vionville, gegen 9.00 Uhr führte sie bereits einen überraschenden Feuerüberfall auf das französische Lager. Der Kommandierende General gab den Befehl zum Angriff, obwohl die Meldungen seiner Patrouillen zeigten, daß es sich hier um das Gros der Rheinarmee handelte. Auf Grund dieses Entschlusses, die Franzosen trotz ihrer erdrückenden zahlenmäßigen Überlegenheit anzugreifen, entwickelte sich die Schlacht von Vionville-Mars-la-Tour.

Vorstoß auf Metz

Vionville-Mars-la-Tour

Der erste Angriff einer ganzen Division auf den Gegner wurde durch einen französischen Gegenangriff zurückgewiesen. Doch auch eine über die Höhen von Tronville vorgehende Division griff die französischen Truppen sofort an. Unter Verstärkung des linken Flügels durch eine Kavalleriedivision schwenkte das III. Armeekorps rechts ein und setzte seinen Angriff in Richtung Metz fort Es gelang ihm, Vionville zu nehmen und sich auf der Hochfläche zu entfalten. Auch Flavigny wurde bald genommen, und nun entwickelte sich eine nach Nordosten gerichtete Front quer über die Hauptrückzugslinie der französischen Armee hinweg. Sie reichte vom Bois de Vionville über Flavigny und Vionville fast bis an die südlich von St. Marcel verlaufende alte Römerstraße heran. Hier standen zwei Divisionen des III. Armeekorps sowie zwei Kavalleriedivisionen und eine Brigade des X. Armeekorps. Im Zentrum der Aufstellung und westlich von Vionville nahm eine zahlenmäßig starke Artillerie den Kampf auf. Die französischen Truppen, die den deutschen Kräften weit überlegen waren, hatten folgende Stellung eingenommen: zwischen der Römerstraße und der Straße von Rezonville das 6. Korps, links davon bis zum Wald von St. Arnould das 2. Korps und noch weiter links eine Brigade des 5. Korps. Die Garde stand dahinter bei Gravelotte. Angesichts der starken Überlegenheit hätten durch einen entschlossen geführten massiven Angriff das preußische III. Armeekorps völlig zerschlagen und die Fortsetzung des Abmarschs nach Westen auf Verdun erzwungen werden können. Aber Bazaine glaubte, daß ihm auf dem linken Mosel-Ufer bereits die gesamte deutsche 1. und 2. Armee und auch Teile der deutschen 3. Armee gegenüberstünden. Er konnte sich nicht entschließen, die Armee völlig von Metz zu lösen, und hielt außerdem während der gesamten Schlacht starke Kräfte bei Gravelotte als Reserve bereit, um den von ihm befürchteten Angriff der deutschen Hauptkräfte in einer Defensivschlacht abzuwehren.

Trotzdem gestaltete sich die Lage des preußischen III. Armeekorps äußerst bedrohlich. Seine Infanterie- und Kavallerieangriffe scheiterten meist unter schweren Verlusten. Außerdem begann sich die französische Front nach Nordwesten auszudehnen und drohte die deutschen Truppen zu umfassen. Mühsam gewannen die deutschen Truppen nur in Richtung auf Rezonville Raum. Auch hier wurde der deutsche Angriff durch eine Attacke der französischen Kavallerie zum Stehen gebracht. Zwar trat preußische Kavallerie zum Gegenangriff an, konnte auch die französische Front längs der Straße von Rezonville durchbrechen und sogar Bazaines Stab zerstreuen, mußte aber ihren Erfolg mit großen Verlusten bezahlen. Auch die kurz darauf unternommene Attacke einer ganzen Kavalleriedivision auf den rechten Flügel scheiterte am französischen Abwehrfeuer. Gegen 14.00 Uhr kam das Gefecht seitens der deutschen Truppen, obwohl die ersten Kräfte des X. Armeekorps eintrafen, völlig zum Erliegen. Die Infanterie war erschöpft, ihre Verluste waren im Feuer der Chassepotgewehre ungeheuer. Für einen notwendigen Angriff auf französische Artillerie nördlich von Rezonville wurde eine Kavalleriebrigade eingesetzt. 


Eroberung eines Dorfes

Es gelang ihr, die französischen Stellungen zu attackieren und die Batterien zur Flucht zu zwingen. Der Kavallerieverband erlitt einen Verlust von fast 60 Prozent seines Bestands (deshalb der »Todesritt der Brigade Bredow« genannt), doch das vernichtende französische Artilleriefeuer hörte hier auf, und der drohende Angriff der Infanterie wurde verhindert. Nun kam die Schlacht für ein einhalb Stunden völlig zum Stehen. Beide Seiten sammelten neue Kräfte.

 Zuerst ergriffen die französischen Truppen die Initiative und führten einen Angriff gegen Tronville durch. Doch das Kräfteverhältnis hatte sich zu dieser Zeit etwas zugunsten des deutschen Gegners verbessert Die Hauptkräfte des X. Armeekorps erschienen auf dem Schlachtfeld, nahmen die zurückweichenden Verbände auf und stellten zum Teil im Gegenangriff die alte Lage wieder her.

Der Stab der deutschen 2. Armee forderte, obwohl ein durchschlagender Sieg für die zahlenmäßig unterlegenen Truppen nicht möglich war, die Fortsetzung des Angriffs. Dabei konnten beide Armeekorps nur durch geringe Teile des VIII. und IX. Armeekorps unterstützt werden, die inzwischen in Eilmärschen das Schlachtfeld erreichten. Truppen des X. Armeekorps unternahmen nach 17.00 Uhr den Versuch, durch Mars-la-Tour in die Flanke und den Rücken der französischen Kräfte zu gelangen, die ihre Front durch das 3. und 4. Korps bis zum Bach von Jarny verlängert hatten. Der Angriff wurde unter ungeheuren Verlusten abgewehrt, die Reste der deutschen Einheiten fluteten auf Tronville zurück. Die französische Führung, die kurzsichtig die Größe des hier erreichten Erfolgs verkannte und außerdem auch nicht bereit war, die Gunst der Stunde kühn zu nutzen, setzte nur geringe Kräfte zum Nachstoß ein. Aus den Gegenangriffen der deutschen Kavallerie entwickelte sich das größte Reitergefecht des Krieges. Der linke deutsche Flügel zog sich gegen Abend auf Mars-la-Tour zurück, das unbedingt gehalten werden sollte.

Auf deutscher Seite waren zuletzt etwa 65 000, auf französischer 120 000 Mann eingesetzt. Die deutschen Verluste betrugen etwa 16000, die französischen etwa 17000 Mann. Es war den deutschen Kräften nicht gelungen, die überlegene französische Armee aus ihren Hauptstellungen zu vertreiben. Da Marschall Bazaine sich auf eine reine Defensivschlacht beschränkte, gelang es seinen Truppen ebenfalls nicht, den verlorenen Boden zurückzugewinnen und sich die Rückzugsstraße nach Verdun wieder zu öffnen.

Mit dem Stillstand der Rheinarmee bei Metz war eine wesentliche Vorentscheidung gefallen. Das deutsche Hauptquartier erreichte dadurch das Ziel, das es bisher vergeblich angestrebt hatte: Der französische Oberbefehlshaber mußte nun wirklich eine Schlacht mit allen seinen Korps gegen die deutschen Hauptkräfte an der Mosel annehmen.


Einschließung von Metz

Für den 18. 8. befahl das deutsche Hauptquartier der 2. Arme; in Staffeln, vom linken Flügel beginnend, nach Norden vorzugehen. Das V1II. Armeekorps sollte diese Bewegung rechts begleiten, das VII. Armeekorps gegen Metz sichern. Das VI. Armeekorps wurde in Richtung auf die Maas belassen. Da Moltke keine genauen Angaben über die Stellungen des Gegners besaß, sollte die Armee bereit sein, die Rheinarmee anzugreifen, wenn sie auf der nördlichen Straße nach Westen abmarschierte; sie sollte nach Metz hin rechts einschwenken, wenn Bazaines Korps bei Metz stehenblieben. Am Morgen des 18. 8. bildeten die nach Norden gerichtete deutsche und die nach Westen gerichtete französische Front fast einen rechten Winkel. Die inneren Flügel berührten sich fast, die äußeren waren etwa 20 Kilometer voneinander entfernt. Gegen 5.00 Uhr begann die deutsche 2. Armee den Marsch nach Norden. Bazaine inzwischen seine Front bis St. Privat und Roncourt verlängert.

Der französische Marschall wollte die deutschen Truppen in dieser für die Verteidigung günstigen Stellung vernichtend abwehren, um sich anschließend durch einen mächtigen Gegenstoß die Straße nach Verdun erkämpfen zu können. Dabei unterschätzte Bazaine die anmarschierenden deutschen Truppen genauso, wie er die Möglichkeit eines Defensivsieges mit nachfolgendem Offensivstoß überschätzte. In sträflicher Weise nahm er dabei die Konsequenz in Kauf, daß im Fall einer eigenen Niederlage eine Vereinigung mit den Truppen Mac Mahons unmöglich wäre und die Rheinarmee in Metz völlig eingeschlossen werden könnte.

Der geplante deutsche Angriff machte eine Rechtsschwenkung der Armee notwendig. Somit mußte sich die Schlacht für beide Armeen als ein Kampf mit völlig verkehrter Front entwickeln. Die Stärke der Truppen war auf beiden Seiten etwa gleich - rund 180 000 Mann. Jedoch wurden auf französischer Seite nicht alle Verbände eingesetzt, so daß die deutschen Kräfte im Kampf eine geringe Überlegenheit hatten. Das VII. Armeekorps sollte sich von Süden her gegen die rechte französische Flanke wenden, das VIII. Armeekorps über Gravelotte frontal angreifen. Dem IX. Arrneekorps wurde Vernéville, der vermeintliche rechte Flügel, als Angriffsziel zugewiesen. Das Gardekorps sollte über Habonville, das XII. Armeekorps über St. Marie-aux-Chênes ausholen. Das III. und das X. Armeekorps wurden als Reserven befohlen.

Gegen Mittag wurde die Schlacht mit einem Artillerieangriff des IX. Armeekorps bei Amanvillers eröffnet. Das Armeekorps kam dabei in eine kritische Lage, da seine Infanterie stundenlang schutzlos dem Feuer der Chassepotgewehre und Mitrailleusen ausgesetzt war, ohne selbst zum Angriff übergehen zu können. Zu dieser Zeit begannen auch das VIII. und Teile des VII. Armeekorps der 1. Armee von sich aus den Angriff. Sie entwickelten ihre Artillerie beiderseits von Gravelotte und ließen die Infanterie vorgehen. Es gelang ihnen, den Gegner aus den vorgeschobenen Positionen auf die Hauptstellung zurückzuwerfen. Dann aber blieben die Angriffe im wirkungsvollen französischen Feuer liegen. Auch der Einsatz starker deutscher Artillerie konnte die Lage nicht ändern.

Bis in die frühen Nachmittagsstunden hatten sich die Kämpfe auf der Linie St. Ruffine—Rozerieulles— Point du Jour—Montignyla-Grange—Amanvillers—St. Privat—Roncourt zu einer Frontalschlacht entwickelt Die französische Stellung erwies sich als eine zwölf Kilometer lange geschlossene Feuerlinie, die sich links an die Mosel anlehnte und sich rechts der Orne näherte. Dabei verfügte Bazaine noch über eine starke Reserve, die Garde. Von einer Umfassung durch die deutschen Truppen wär zunächst noch keine Rede, ein frontaler Sturm dagegen mußte mit riesigen Blutopfern verbunden sein. Ein von General Steinmetz überstürzt befohlener Vorstoß durch die Enge von St. Hubert scheiterte unter schweren Verlusten. Der rechte deutsche Flügel geriet in Unordnung und teilweise in Auflösung.

Zu dieser Zeit traf das Gardekorps bei St. Ail und Habonville ein. Teile der Garde nahmen mit Unterstützung des XII. Armeekorps St. Matie-aux-Chênes. Wenig später eroberte das IX. Armeekorps Champenois. Aber dann blieb auch hier der Angriff stecken. Gegen 17.15 Uhr griff das Gardekorps auf St. Privat an, wo man jetzt den rechten französischen Flügel vermutete. Sein Stoß traf auf die Front des Gegners, auf das 4. und 6. Korps, und blieb im gegnerischen Feuer liegen.

Das sächsische XII. Armeekorps hatte inzwischen noch weiter auf Roncourt ausgeholt und damit die Umgehung der gegnerischen Stellung eingeleitet. Hier nun fehlte es an den französischen Reserven, die Bazaine zurückhielt. Deshalb entschloß sich der Befehlshaber des 6. Korps, das den rechten französischen Flügel bildete, Roncourt zu räumen, seine Kräfte bei St. Privat zu versammeln und zum Schutz der rechten Flanke unbedingt den Wald von Jaumont zu halten. 

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Angriff bei Gravelotte

Das sächsische XII. Armeekorps nahm Roncourt und wandte sich nach Süden gegen St. Privat. Damit war die französische Aufstellung umfaßt. Gegen 20.00 Uhr nahmen die deutschen Truppen St Privat. Das französische 6. Korps wich ins Mosel-Tal zurück. Nun trafen die bisher zurückgehaltenen Reserven ein, aber es war zu spät. Auch das französische 4. Korps mußte den Rückzug antreten, hielt allerdings Amanviliers noch die ganze Nacht.

Auf dem rechten deutschen Flügel kam es gegen Abend noch einmal zu heftigen Kämpfen. Das II. Armeekorps traf bei Gravelotte ein und griff auf unmittelbaren Befehl König Wilhelms erneut durch die Enge von St. Hubert an. Es konnte jedoch mit seinen Frontalangriffen nur wenig Boden gewinnen, und die einbrechende Dunkelheit beendete den Kampf. Hier räumten die französischen Kräfte ihre Stellungen erst am Morgen des 19. 8. Als Folge der vielen mißglückten Frontalangriffe in Kornpaniekolonne waren die deutschen Verluste in dieser Schlacht sehr hoch. Sie betrugen etwa 20000 Mann gegenüber 11700 Mann an französischen Verlusten. Besonders das Offizierskorps hatte viele Tote und Verwundete. Es gab viele Regimenter und Bataillone, die fast keinen Offizier mehr besaßen. Die Infanteristen hatten spontan die geschlossene Gefechtsformation der Kompaniekolonne und -linie aufgegeben und sich in Schützenschwärme aufgelöst.

Die französische Armee hatte allerdings eine schwere Niederlage erlitten. Sie mußte sich auf Metz zurückziehen und stand damit vor der Gefahr der völligen Einschließung. Den deutschen Truppen war es aber nicht gelungen, das ihnen vom Hauptquartier gestellte Ziel zu erreichen, die Rheinarmee in der Schlacht zu vernichten. Unter den Geschützen von Metz blieb sie zunächst unangreifbar. Die nächste Aufgabe der deutschen Truppen bestand deshalb darin, die um Metz zusammengedrängten Korps Bazaines völlig einzuschließen und von jeder Verbindung nach außen abzuschließen. Damit konnten sie den größten Teil der französischen Feldarmee faktisch aus den Kampfhandlungen ausschalten.

Das deutsche Hauptquartier entschloß sich, dafür einen Teil der 1. und der 2. Armee einzusetzen. Die übrigen Armeekorps sollten sich dagegen sofort gegen die Armee Mac Mahons wenden. Das X. Armeekorps besetzte das Mosel-Tal nördlich von Metz und die Waldgegend bei St Privat. Die Höhenrücken bis Moscou-Ferme hielt das II. Armeekorps. Rechts davon schlossen sich das VII. und VIII. Armeekorps an, das letztere zog seine Linie quer durch das Mosel-Tal südlich Metz. An der Seille stand das 1. Armeekorps, im Nordosten die 3. Reservedivision. Die Lücken zwischen den Verbänden wurden durch Kavallerie geschlossen. Auf der Westseite von Metz wurden das IX. und das III. Armeekorps bei St. Marie-aux-Chênes und Vernéville aufgestellt.

Gliederung der deutschen Kräfte nach der Einschließung von Metz

Armee Befehlshaber Verbände
Belagerungsarmee bei Metz Prinz Friedrich Karl I., II., III., VII., VIII.,IX., X.AK, 3.RD, 1, 3.KD
Maasarmee Kronprinz Albert von Sachsen Gardekorps, IV., XII. AK, 5., 6.KD
3. Armee Kronprinz von Preußen V., VI., XI., bayr. 1., bayr. II.AK, württemb. und bad. Div., 2., 4.KD

Inzwischen hatte sich die französische Rheinarmee im Schutz von Metz von den Niederlagen erholt und wieder in einen kampffähigen Zustand versetzt. Sie verfügte noch über eine Stärke von etwa 160 000 bis 170 000 Mann. Sowohl die Truppen als auch die Festung verfügten, wie inzwischen festgestellt worden war, über ausreichend Munition. Kompliziert schien nur die Lebensmittelversorgung zu sein, da eine große Zahl von Bewohnern der umliegenden Dörfer nach Metz geflüchtet war. Tatsächlich waren hier auch große Vorräte vorhanden.

Die Rheinarmee hatte auf dem linken Mosel-Ufer folgende Aufstellung eingenommen: 2. Korps am Mont St. Quentin, eine Brigade des 5. Korps bei Longeville, das 3. Korps westlich von Plappeville, rechts davon das 4. Korps auf dem Höhenzug von Le Coupillon und das 6. Korps mit einer Kavalleriedivision nördlich der Moselforts. Hinter dieser vorderen Linie standen das Gardekorps östlich Plappeville, eine Kavalleriedivision bei Longeville und die Armeeartilleriereserve der Rheinarmee bei Ban St. Martin.

Auf die Nachricht Mac Mahons hin, daß er im Anmarsch sei, führte die Rheinarmee am 31. 8. wieder große Truppenbewegungen durch. Sie verlegte das 3., 4., und 6. Korps in die erste Linie auf der Nordostseite der Festung, das 2. Korps und die Garde in die zweite Linie. Dieser Konzentration standen zunächst nur die 3. Reservedivision und drei Brigaden des preußischen 1. Armeekorps gegenüber. Das Oberkommando der Einschließungstruppen traf sofort alle Maßnahmen zur Abwehr des erwarteten Ausfalls. Das III. Armeekorps und eine Kavalleriedivision wurden herangerufen, auch das II. Armeekorps stand bereit.

Der französische Aufmarsch verzögerte sich. Bazaine hatte wohl den Truppen gegenüber den Ausbruch als Ziel des Angriffs bezeichnet, in Wirklichkeit jedoch eine Loslösung der Armee von Metz nicht beabsichtigt Er wollte erreichen, daß die Armeekorps der deutschen Einschließungsarmee ebenfalls an Metz gebunden blieben und nicht gegen Mac Mahon eingesetzt werden konnten. Darunter litt die Energie der französischen Kampfführung beträchtlich. Erst am Nachmittag des 31. 8. ließ sie die Schlacht von Noisseville mit einer heftigen Kanonade eröffnen. Die französischen Kräfte verfügten zunächst über eine Übermacht, aber die deutschen Truppen standen in einer günstigeren Stellung. Bis zum Abend, an dem das Gefecht auf Grund der Dunkelheit beendet wurde, erreichten die französischen Truppen zwar kleine örtliche Erfolge und besetzten einige Dörfer darunter Noisseville, konnten aber die gesteckten Ziele außerhalb von Metz nicht erreichen. Am Morgen des 1. 9. ging der Kampf, durch starken Nebel behindert, weiter. In heftigen Kämpfen wurden alle weiteren französischen Angriffe vereitelt, die deutschen Kräfte gewannen alle am Vortag verlorenen Positionen zurück. Daraufhin gab Bazaine den Befehl zum Rückzug: Die Armee ging unter dem Schutz der Geschütze von Metz zurück. Sie hatte etwa 3400 Mann verloren. Die deutschen Verluste betrugen etwa 3000 Mann.

In Befürchtung weiterer französischer Angriffe verstärkte die deutsche Truppenführung die Stellungen ihrer Truppen an der Einschließungsfront. Das VII. Armeekorps wurde auf das rechte Mosel-Ufer verlegt, weil dort neue Angriffe zu erwarten waren. Sie selbst unterließ jedoch alle aktiven Kampfhandlungen, da das Schicksal der Armee Bazaines nach Meinung des Hauptquartiers besiegelt war.

Fortsetzung